Zukunft für alle – Wege zu neuen Wirtschafts- und Lebensweisen | Nina Treu & Kai Kuhnhenn

Pappschild "FIGHT FOR A BETTER TOMORROW""Foto: Thomas Spiske | Unsplash

 

Zukunft für alle – Wege zu neuen Wirtschafts- und Lebensweisen

Text: Nina Treu & Kai Kuhnhenn

Wenn wir auf den Zustand des Planeten schauen, dann stellt sich die Frage: Wohin steuern wir? In der zweiten Corona-Welle, angesichts des Erstarkens von Rechtspopulist*innen und Autokraten, welche die Klimakrise und gefährlich steigende Ungleichheiten vorantreiben, werden existenzielle Probleme offensichtlich. Gleichzeitig finden sich weltweit Menschen zusammen, um gegen Rassismus, für Klimagerechtigkeit und Umverteilung zu kämpfen. Es ist ein Schwanken zwischen vermeintlicher Normalität, dystopischen Zuständen und demokratischem Aufbruch. Vieles scheint möglich, aber wenig ausgemacht. Wie können wir diese Offenheit nutzen, um den Weg in eine bessere Zukunft einzuschlagen? Zukunft für alle – Wege zu neuen Wirtschafts- und Lebensweisen | Nina Treu & Kai Kuhnhenn weiterlesen

Gleichberechtigung, Arbeit und das gute Leben | Interview mit Teresa Bücker

Foto aus dem Interview Fotos: Schore Mehrdju

 

Gleichberechtigung, Arbeit und das gute Leben

Interview mit Teresa Bücker

Frau Bücker, Ihre Kolumne im Magazin der Süddeutschen Zeitung heißt „Freie Radikale“. Brauchen wir heute radikale Ideen und wenn ja, warum?

Auf jeden Fall brauchen wir radikale Ideen! In meiner Kolumne versuche ich, den Begriff „radikal“ ein bisschen zu rehabilitieren, weil er meiner Wahrnehmung nach dazu genutzt wurde, um bestimmte Ideen gleich wieder aus dem Diskurs zu verdrängen – im Sinne von: „Das ist zu groß gedacht, das ist sowieso nicht umsetzbar.“ Das beobachte ich vor allem in der Politik. Dabei wäre es gerade die Aufgabe einer progressiven Politik, genau solche Ideen nach vorne zu stellen und Szenarien zu entwerfen, die 20 oder auch 30 Jahre in die Zukunft gehen und sich nicht nur innerhalb eines Fünf-Jahres-Horizonts bewegen. Man sollte mehr darüber sprechen, was wir uns überhaupt vorstellen möchten und was prinzipiell möglich sein könnte – ohne gleich einzuwenden „das scheitert am Geld“ oder „dann geht die Wirtschaft den Bach runter“. Man muss erst einmal Denkräume aufmachen, die es wieder ermöglichen, über das eigene Leben nachzudenken. (…) Gleichberechtigung, Arbeit und das gute Leben | Interview mit Teresa Bücker weiterlesen

Projekt Weltsystem – „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972 | Eneia Dragomir

Der Planet ErdeIllustrationen: DMBO – Studio für Gestaltung

 

Projekt Weltsystem – „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972

Text: Eneia Dragomir

Als earthrise, Erdaufgang, ist die Fotografie der Erdkugel in die Geschichte eingegangen, die am 24. Dezember 1968 von Bord der Apollo 8 gemacht worden ist. Mit einem Mal, so das Time Magazine, sei der Menschheit die Schönheit, Zerbrechlichkeit und Einsamkeit unserer Welt erfassbar geworden. Die Aufnahme wurde zu einem Meilenstein der Umweltbewegung, weil mit ihr die Wirklichkeit der planetaren Grenzen augenscheinlich wurde. Es verwundert nicht, dass das Cover einer wissenschaftlichen Veröffentlichung von 1972, welche auf die Folgen explodierenden Wachstums auf einem begrenzten Planeten aufmerksam machte, auf diese ikonische Aufnahme anspielte: In jenem Jahr wurde der erste Bericht an den Club of Rome unter dem englischen Titel The Limits to Growth veröffentlicht. Bereits etwa zwei Monate später erschien die deutsche Übersetzung: Die Grenzen des Wachstums. Projekt Weltsystem – „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972 | Eneia Dragomir weiterlesen

Verantwortungseigentum | Interview mit Achim Hensen und Marilena Berends

GlühbirneFoto: Kari Shea | Unsplash

 

Verantwortungseigentum

Interview mit Achim Hensen und Marilena Berends

Eine Wirtschaft, in der es nicht mehr vornehmlich um die kurzfristige Maximierung von Gewinnen, sondern um Produkte und Dienstleistungen mit gesellschaftlichem Mehrwert geht: Das klingt gut. Doch wie lässt sich sicherstellen, dass es sich dabei um mehr als um einen PR-wirksamen TED-Talk handelt? Die Purpose Stiftung (engl. Purpose = Bestimmung, Zweck) glaubt, dieses Anliegen mit einer neuen Unternehmensform vorantreiben zu können: dem sogenannten Verantwortungseigentum. Verantwortungseigentum | Interview mit Achim Hensen und Marilena Berends weiterlesen

Affen im Capitol | Bernd Villhauer

Ein KinoFoto: Donreál Lunkin | Unsplash

 

Affen im Capitol

oder: Was den Finanzpopulismus mit dem politischen Populismus verbindet

Text: Bernd Villhauer

Ist die Kinokette AMC Entertainment pleite oder nicht? So genau kann das niemand sagen. Sie verliert ca. 200 Millionen Dollar im Vierteljahr und hat einen Berg Schulden, aber ihr Aktienkurs ist 2021 um 1.274 Prozent (!) gestiegen. Grund dafür sind die Affen. „The Apes“ nennt sich eine Gruppe von Kleinanlegern, die Aktien von AMC kaufen und dafür werben, deren Kurs weiter hochzutreiben. Das Ganze mit coolen Bildchen aus dem „Planet der Affen“ und stadiontauglichen Brüllsprüchen („Apes! Together! Strong!“). AMC wird daher auch als „Meme-Aktie“ bezeichnet. Affen im Capitol | Bernd Villhauer weiterlesen

Stoppt das Arten- und Höfesterben! | Jutta Sundermann und Leonie Steinherr

AckerschlepperFoto: James Baltz | Unsplash

 

Stoppt das Arten- und Höfesterben!

Text: Jutta Sundermann & Leonie Steinherr

Es sterben nicht nur die Arten aus, sondern auch die Höfe, auf denen eine nachhaltige Landwirtschaft betrieben werden kann. Nachhaltiger Konsum ist das eine. Darüber hinaus muss den Bäuer*innen die angemessene Wertschätzung entgegengebracht werden und die Verbraucher*innen müssen sie dabei unterstützen, den notwendigen landwirtschaftspolitischen Rahmen durchzusetzen. Stoppt das Arten- und Höfesterben! | Jutta Sundermann und Leonie Steinherr weiterlesen

Demokratie und Eigentum neu denken | Giacomo Corneo

HochhäuserFoto: Justus Menke | Unsplash

 

Demokratie und Eigentum neu denken

Politische Selbstbestimmung und der Bundesaktionär

Text: Giacomo Corneo

Liberale Gesellschaftswissenschaftler in der Tradition von Karl Popper und F. A. von Hayek machen den Erfolg der sozialen Marktwirtschaft von der Trennung des wirtschaftlichen vom politischen Sektor der Gesellschaft abhängig. Von einer solchen Trennung kann heute keine Rede mehr sein. Um der Übermacht des Wirtschaftlichen wieder Herr werden zu können, bedarf es gleichermaßen des demokratischen Empowerments wie der Etablierung eines Bundesaktionärs. Demokratie und Eigentum neu denken | Giacomo Corneo weiterlesen

„Demokratie ist weit mehr als wählen“ | Interview mit Tamarah Ehs und Janusz Czech

Polling StationFoto: Elliott Stallion | Unsplash

 

„Demokratie ist weit mehr als wählen“

Interview mit Tamara Ehs und Janusz Czech

Zur Bundestagswahl 2021 zeigte der A.K.T; in Pforzheim die Ausstellung (S)ELECTION. Wahlen und Abstimmungen gehören zu den wesentlichen Merkmalen der Demokratie. Das Volk als Souverän entscheidet, indem es die eigenen Repräsentant*innen in einer organisierten Wahl per Abstimmung legitimiert. Die Wählenden übergeben damit zeitlich befristet die Macht an ihre Vertreter*innen. Jede Stimme zählt gleich viel – so das Ideal.

Was auf den ersten Blick einfach scheint, erweist sich in der Realität oft als ein zäher Vorgang, der mal mehr, mal weniger vom Ideal abweicht. Die Ausstellung (S)ELECTION reflektierte den Prozess und die Rahmenbedingungen demokratischer Wahlen in verschiedenen Ländern heutzutage und setzte sich mit den Vorschlägen auseinander, die die Differenz zwischen Ideal und Wirklichkeit verringern sollen.

Zur Vernissage am 22. September 2021 fand online eine Gesprächsrunde mit der Demokratiewissenschaftlerin Tamara Ehs (TE) sowie Janusz Czech (JC), dem künstlerischen Leiter des A.K.T; statt. Das Gespräch moderierte Ana Kugli. Der folgende Text ist ein Auszug aus diesem Gespräch. „Demokratie ist weit mehr als wählen“ | Interview mit Tamarah Ehs und Janusz Czech weiterlesen

Eine gesunde Portion Panik | Carlo Ströning

Wimpel: "Save the world NOW!"Foto: Unsplash

 

Eine gesunde Portion Panik

Der institutionelle Wandel und seine Triebfedern

Text: Carlo Ströning

Wer die aktuelle Spiegel-Bestsellerliste in der Sachbuchkategorie durchstöbert, findet neben den für die moderne Gesellschaft symptomatischen Ratgebern zu Gesundheit und Stressbewältigung eine ganze Reihe utopisch anmutender Zukunftsentwürfe. Robert Habeck plädiert in Von hier an anders für eine neue, nachhaltigere Politik, die Politökonomin Maja Göpel wirft in Unsere Welt neu denken einen kritischen Blick auf die heutige Ökonomie und ihre zerstörerischen Externalitäten, und der Soziologe Harald Welzer ruft mit Alles könnte anders sein die Leser*innen zum sozialen Träumen auf: „Die vielbeschworene ‚Alternativlosigkeit‘“, so Welzer, „ist in Wahrheit nur Phantasielosigkeit“. Gemein haben diese Titel, dass Utopie nicht nur bedeutet mit grünem Strom zu heizen, elektrisch zur Arbeit zu fahren und zweimal pro Woche im Homeoffice arbeiten zu dürfen – es geht um weitreichende Veränderungen unserer Lebens- und Wirtschaftsweise. Eine gesunde Portion Panik | Carlo Ströning weiterlesen

Es könnte alles auch anders sein | Interview mit Verantwortlichen der Thales-Akademie

FensterFoto: Katerina Pavlyuchkova | Unsplash

 

Es könnte immer auch anders sein

Interview mit den Verantwortlichen der Thales-Akademie

Die Erfahrungen mit der „Corona-Pandemie, der Klimakrise, einer Krise der Demokratie sowie überkommenen Formen der Unternehmensführung“ verdeutlichen die Notwendigkeit vertiefter Reflexion und einer Neuausrichtung unseres Handelns, so steht es im aktuellen Programm der Thales-Akademie. Die Thales-Akademie bietet daher Praktiker*innen mit ihren Weiterbildungsprogrammen in Wirtschafts-, Digital- und Medizinethik die Möglichkeit, die philosophischen und ethischen Herausforderungen ihres beruflichen Handelns zu reflektieren. Wir haben bei den Verantwortlichen nachgefragt, was es mit diesen Krisen auf sich hat und wie wir ihnen beikommen können. Es könnte alles auch anders sein | Interview mit Verantwortlichen der Thales-Akademie weiterlesen