Demokratie und Eigentum neu denken | Giacomo Corneo

HochhäuserFoto: Justus Menke | Unsplash

 

Demokratie und Eigentum neu denken

Politische Selbstbestimmung und der Bundesaktionär

Text: Giacomo Corneo

Liberale Gesellschaftswissenschaftler in der Tradition von Karl Popper und F. A. von Hayek machen den Erfolg der sozialen Marktwirtschaft von der Trennung des wirtschaftlichen vom politischen Sektor der Gesellschaft abhängig. Von einer solchen Trennung kann heute keine Rede mehr sein. Um der Übermacht des Wirtschaftlichen wieder Herr werden zu können, bedarf es gleichermaßen des demokratischen Empowerments wie der Etablierung eines Bundesaktionärs. Demokratie und Eigentum neu denken | Giacomo Corneo weiterlesen

„Demokratie ist weit mehr als wählen“ | Interview mit Tamarah Ehs und Janusz Czech

Polling StationFoto: Elliott Stallion | Unsplash

 

„Demokratie ist weit mehr als wählen“

Interview mit Tamara Ehs und Janusz Czech

Zur Bundestagswahl 2021 zeigte der A.K.T; in Pforzheim die Ausstellung (S)ELECTION. Wahlen und Abstimmungen gehören zu den wesentlichen Merkmalen der Demokratie. Das Volk als Souverän entscheidet, indem es die eigenen Repräsentant*innen in einer organisierten Wahl per Abstimmung legitimiert. Die Wählenden übergeben damit zeitlich befristet die Macht an ihre Vertreter*innen. Jede Stimme zählt gleich viel – so das Ideal.

Was auf den ersten Blick einfach scheint, erweist sich in der Realität oft als ein zäher Vorgang, der mal mehr, mal weniger vom Ideal abweicht. Die Ausstellung (S)ELECTION reflektierte den Prozess und die Rahmenbedingungen demokratischer Wahlen in verschiedenen Ländern heutzutage und setzte sich mit den Vorschlägen auseinander, die die Differenz zwischen Ideal und Wirklichkeit verringern sollen.

Zur Vernissage am 22. September 2021 fand online eine Gesprächsrunde mit der Demokratiewissenschaftlerin Tamara Ehs (TE) sowie Janusz Czech (JC), dem künstlerischen Leiter des A.K.T; statt. Das Gespräch moderierte Ana Kugli. Der folgende Text ist ein Auszug aus diesem Gespräch. „Demokratie ist weit mehr als wählen“ | Interview mit Tamarah Ehs und Janusz Czech weiterlesen

Es könnte alles auch anders sein | Interview mit Verantwortlichen der Thales-Akademie

FensterFoto: Katerina Pavlyuchkova | Unsplash

 

Es könnte immer auch anders sein

Interview mit den Verantwortlichen der Thales-Akademie

Die Erfahrungen mit der „Corona-Pandemie, der Klimakrise, einer Krise der Demokratie sowie überkommenen Formen der Unternehmensführung“ verdeutlichen die Notwendigkeit vertiefter Reflexion und einer Neuausrichtung unseres Handelns, so steht es im aktuellen Programm der Thales-Akademie. Die Thales-Akademie bietet daher Praktiker*innen mit ihren Weiterbildungsprogrammen in Wirtschafts-, Digital- und Medizinethik die Möglichkeit, die philosophischen und ethischen Herausforderungen ihres beruflichen Handelns zu reflektieren. Wir haben bei den Verantwortlichen nachgefragt, was es mit diesen Krisen auf sich hat und wie wir ihnen beikommen können. Es könnte alles auch anders sein | Interview mit Verantwortlichen der Thales-Akademie weiterlesen

AUFKLÄRUNG | Editorial zu Ausgabe 1/2022 | Frank Augustin

Cover-Illustration der Ausgabe 1/2022Illustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

AUFKLÄRUNG

Editorial zu Ausgabe 1/2022

2009. Gründung der agora42. Weltwirtschaftskrise. Sonnenklar: Wir waren zu weit gegangen; das war die letzte Warnung; Wirtschaft und Gesellschaft müssen radikal umgebaut werden. Doch dann zog Nebel auf. Denn es geschah … nichts. Wie bitte? Ja. Nichts.

2021. Noch immer fragt man sich, was eigentlich los ist. Weshalb nichts passiert und ohne Not der gesellschaftliche Zusammenhalt und unsere Lebensgrundlagen zerstört werden. Jedenfalls kann mir niemand erzählen, dass der Großteil der Bevölkerung bewusst und in böswilliger Absicht sich selbst und kommende Generationen schädigen will. Und es komme mir keine*r mit Unwissen – wir wissen genug. AUFKLÄRUNG | Editorial zu Ausgabe 1/2022 | Frank Augustin weiterlesen

Lieber locker lassen | Viola Nordsieck

EinkaufswagenFoto: Victoria Alexandrova | Unsplash

 

Lieber locker lassen!

Text: Viola Nordsieck

Die Gesellschaft fürchtet Unfreiheit, denn Moralapostel und Staat drohen mit Verboten. Aus Angst entsteht Trotz und jede verbliebene Freiheit wird konsequent verteidigt – wie kann es sein, dass wir nicht tun und lassen können, was wir wollen? Dieses Verteidigen hält uns so sehr in Atem, dass wir darüber vergessen, was da überhaupt verteidigt wird und Gartenpartys zum politischen Widerstandssymbol aufgeladen werden. Konsum ist Teil der Rebellion geworden – aber ist Freiheit überhaupt mit Konsum vereinbar? Lieber locker lassen | Viola Nordsieck weiterlesen

Die Situation in der Care-Arbeit ist weiterhin prekär | Interview mit Mia Smettan

Latex-HandschuheFoto: Clay Banks | Unsplash

 

Die Situation in der Care-Arbeit ist weiterhin prekär

Interview mit Mia Smettan | Konzeptwerk Neue Ökonomie

Kochen, Putzen, Angehörige und kranke Menschen pflegen, sich um andere, um die Umwelt und um sich selbst kümmern, diese Tätigkeiten werden in dem englischen Wort „Care“ zusammengefasst, zu deutsch Sorge- oder Fürsorge-Arbeit. Das Konzeptwerk Neue Ökonomie veranstaltet vom 26. bis zum 28. November 2021 eine Online-Konferenz zu diesem Thema: „Care für globale Gerechtigkeit“. Wir haben mit Mia Smettan über das Thema gesprochen. Die Situation in der Care-Arbeit ist weiterhin prekär | Interview mit Mia Smettan weiterlesen

Karriere? Nein, danke! | Constanze Eich

Ein VogelschwarmFoto: Jonny Gios | Unsplash

 

Karriere? Nein, danke!

Text: Constanze Eich

Die geringe Zahl der Frauen in Spitzenpositionen wird nach wie vor reklamiert, insbesondere in den sogenannten Männerdomänen. Viele Unternehmen bemühen sich heute um Gleichberechtigung bei der Beförderung – und treffen dabei auf ein neues Problem: Immer weniger Arbeitende, egal ob männlich oder weiblich, drängt es in Führungspositionen. Der ursprüngliche Traum einer steilen Karriere vermag die junge Generation nicht wirklich zu begeistern. Was ist hier los? Karriere? Nein, danke! | Constanze Eich weiterlesen

Gegen die Logik der Situation | Elena Goschin

ModellbahnhofFoto: Anton Konstantinov | Unsplash

 

Gegen die Logik der Situation

Der homo oeconomicus und der marktförmige Extremismus

Text: Elena Goschin

Das Modell des homo oeconomicus erklärt in der Mainstream-Ökonomik das Verhalten des Individuums nach der Logik der Situation. Vertreter*innen des Konzepts möchten es nicht als Menschenbild verstanden wissen, und argumentieren, dass es sich um eine wissenschaftliche Abstraktion handelt. Auf der gesellschaftlichen Makroebene fungiert der homo oeconomicus jedoch als repräsentativer Akteur (nicht gegendert, da meist männlich gedacht) und stellt somit eine Reduktion des Menschen dar. Es lohnt sich, näher zu untersuchen, wessen Interessen er implizit vertritt. Gegen die Logik der Situation | Elena Goschin weiterlesen

Das Berliner Volksbegehren und die politische Theorie des Unternehmens | Philipp Stehr

Plakat der InitiativeFoto: Moises Gonzalez | Unsplash

 

Das Berliner Volksbegehren und die politische Theorie des Unternehmens

Text: Philipp Stehr

Die Initiative Deutsche Wohnen & Co. enteignen ist eine der erfolgreichsten sozialen Bewegungen im deutschsprachigen Raum. Am Sonntag wurde der Vorschlag der Bewegung zur Vergesellschaftung des Wohnungsbestands großer profitorientierter Unternehmen von einer Mehrheit der Berlinerinnen angenommen. Diese Entscheidung ist auch aus philosophischer Sicht hochinteressant, weil er an zentrale Elemente einer philosophischen Debatte über Unternehmen anknüpft und gleichzeitig neue Impulse für sie liefert. Das Berliner Volksbegehren und die politische Theorie des Unternehmens | Philipp Stehr weiterlesen