Foto: Chris LeBoutillier | Unsplash
Ökonomie der Biodiversität
Warum der Erhalt der biologischen Vielfalt die Voraussetzung für erfolgreiches Wirtschaften ist
Text: Reinhard Loske | Gastbeitrag
Es ist noch nicht lange her, dass namhafte Politiker*innen hierzulande glaubten, sie müssten ihre ökonomische Kompetenz durch abfällig-ironische Bemerkungen über Naturschutzziele zum Ausdruck bringen. Ob die Mopsfledermaus oder das Haselhuhn eine Autobahnplanung zu verhindern drohten, der Feldhamster oder der Kammmolch die Erschließung eines Gewerbegebietes verzögerten, eine Orchideenwiese oder ein Feuchtgebiet dem zügigen Bau einer Fabrik im Wege standen oder sich Schweinswale partout dort herumtrieben, wo ein großer Offshore-Windpark vorgesehen war, stets wurde von den vermeintlich wirtschaftskompetenten Spaßvögeln das gleiche Klischee gepflegt: Von solcherlei Kinkerlitzchen und Sentimentalitäten könne man sich doch beim Verfolgen großer Projekte der Wirtschaftsförderung nun wirklich nicht aufhalten lassen. Und überhaupt sei der Eingriff ja an anderer Stelle wieder auszugleichen.
Wie hoffnungslos altbacken und falsch eine Sichtweise ist, die Naturschutz als weiches Luxusthema deklariert, hat nun eindrucksvoll ein Bericht im Auftrag der britischen Regierung gezeigt. Das dortige Finanzministerium, das Schatzamt Ihrer Majestät, hat von dem renommierten Cambridge-Ökonomen Partha Dasgupta eine Zusammenschau des Wissens über das Verhältnis von Ökonomie und biologischer Vielfalt erbeten, deren Ergebnisse nun seit einigen Wochen vorliegen. Ökonomie der Biodiversität | Reinhard Loske weiterlesen