Die Dialektik der ökologischen Transformation | Reinhard Loske

WindräderFoto: Dan Meyers | unsplash

 

Die Dialektik der ökologischen Transformation

Be- oder entschleunigen? Wachsen oder schrumpfen?

Text: Reinhard Loske | Gastbeitrag | veröffentlicht am 16. März 2023

Wirft man einen Blick auf die zahlreichen Diskurse zur ökologischen Transformation in Deutschland, Europa und weltweit, dann fallen neben Gemeinsamkeiten hinsichtlich der allgemeinen Ziele auch vielfältigste Unterschiede hinsichtlich der Konzepte, Strategien und Maßnahmen zur Zielerreichung ins Auge. Die Liste der oft kaum überbrückbar scheinenden Widersprüche ist dabei lang. Die Dialektik der ökologischen Transformation | Reinhard Loske weiterlesen

Postwachstum im Globalen Süden? Keine einfache Frage! | Lisa Habigt

Klimagerechtigkeits-ProtestFoto: Lawrence Makoona | unsplash

 

Postwachstum im Globalen Süden? Keine einfache Frage!

Text: Lisa Habigt | NELA. Next Economy Lab

Blickt man auf die Datenlage ist die Notwendigkeit einer Abkehr vom Wirtschaftswachstum im Globalen Norden unstrittig. Unsere Lebensweise lässt sich nicht mit den planetaren Grenzen vereinen und eine ausreichende Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom Ressourcenverbrauch ist nicht in Sicht. Gleichzeitig hat beispielsweise in den USA Wirtschaftswachstum kaum noch einen Einfluss auf die Lebenszufriedenheit der US-Amerikaner*innen. Für den Globalen Süden stellt sich die Situation allerdings fundamental anders dar. Postwachstum im Globalen Süden? Keine einfache Frage! | Lisa Habigt weiterlesen

New Work und (Verantwortungs-)Eigentum hinterfragt: Die versteckten Interessengegensätze der Selbstverwaltung | Rupay Dahm

"Change is Coming" – PlakatFoto: Markus Spiske | unsplash

 

New Work und (Verantwortungs-)Eigentum hinterfragt: Die versteckten Interessengegensätze der Selbstverwaltung

Text: Rupay Dahm | Gastbeitrag

Was alternative Unternehmen von der Philosophie Chantal Mouffes und deutschen Gerichten lernen können.

In Zeiten unterbrochener Lieferketten und sich von Hitzewelle zu Waldbrand spürbar verschärfender Klimakrise wird die Suche nach regional verwurzelten, ressourcenschonenden Wirtschaftsweisen virulenter. So stechen in Berlin dieses Jahr gleich drei Konferenzen hervor, die nicht zuletzt das Privateigentum an Unternehmen und deren Gewinnorientierung in Frage stellen: Nach der Enteignungskonferenz im Mai findet Anfang September eine Konferenz zum sogenannten „Verantwortungseigentum“ und im Oktober der Vergesellschaftungskongress in Berlin statt. New Work und (Verantwortungs-)Eigentum hinterfragt: Die versteckten Interessengegensätze der Selbstverwaltung | Rupay Dahm weiterlesen

Die Passive Revolution der Finanzbranche | Kai Schumann

HochhäuserFoto: Jeffrey Blum | unsplash

 

Die Passive Revolution der Finanzbranche

Text: Kai Benedikt Schumann | Gastbeitrag

New York, 14. September 2008. Mit über 20 Grad ist es ein spätsommerlicher Tag, bis gegen Abend Wolken aufziehen und den metaphorischen Rahmen für die Ereignisse dieser Nacht schaffen. In den frühen Morgenstunden des Montags meldet die Investment Bank Lehman-Brothers Insolvenz an und stürzt die Welt in die schwerste Börsen- und Wirtschaftskrise seit dem schwarzen Freitag im Jahr 1929. Tausende Amerikaner*innen verlieren ihre Immobilien, Milliarden Dollar an Vermögen werden vernichtet. Die Schockwellen waren nicht nur in Amerika zu spüren, sondern setzten auch die Eurostaaten unter Druck.

Als sich nach turbulenten Jahren der Staub legte, förderte die Aufarbeitung viele Faktoren zu Tage, die zur Entstehung der Krise beigetragen hatten. Identifiziert wurden unter anderen eine exzessive Risikobereitschaft der Banken, die Hochrisikokredite in strukturellen Finanzprodukten bündelten, fehlerhafte Ratings der Ratingagenturen und die mangelhafte Überwachung von Unternehmensmanagern*innen durch die Aktionäre*innen. Infolgedessen kam es zu einer stärkeren Regulierung der Banken, die durch Stresstests und durch höhere Rückstellungen widerstandsfähiger gemacht werden sollten. Die Passive Revolution der Finanzbranche | Kai Schumann weiterlesen

The Russian war on Ukraine and Europe | Philipp Ther

Demonstration gegen den Krieg in der UkraineFoto: Eneia Dragomir

 

The Russian war on Ukraine and Europe: Is the EU ready for the challenge?

Text: Philipp Ther | Gastbeitrag

The military attack on Ukraine seems to be stalled around Kyiv and the northern frontlines. Yet the hopes of the defenders may turn out to be premature, especially on the political battlefields and if one looks beyond Ukraine. The EU and its central economic power Germany have not yet fully understood that this conflict is not limited to the battlefields of Ukraine, and that they have been attacked as well. The lack of awareness became most obvious after the speech by Ukrainian president Volodymyr Zelenskiy to the German parliament, which rejected a debate, referring to its set agenda for the day. The Russian war on Ukraine and Europe | Philipp Ther weiterlesen

Seuchen als soziale Katastrophen | Christoph Butterwegge

Schild: Social DistancingFoto: Belinda Fewings | Unsplash

 

Seuchen als soziale Katastrophen

Von der Pest bis zur Covid-19-Pandemie

Text: Christoph Butterwegge | Gastbeitrag

Seuchen, Epidemien und Pandemien gelten vielfach als Naturkatastrophen, obwohl sie im Unterschied zu Tornados und Tsunamis überwiegend von Menschen gemacht, mitverschuldet oder selbst verantwortet werden. Stellt man Seuchen als Naturkatastrophen wie Stürme oder Flutwellen dar, bleiben ihre ökologischen und sozialen Wurzeln im Dunkeln. Seuchen als soziale Katastrophen | Christoph Butterwegge weiterlesen

Eine gesunde Portion Panik | Carlo Ströning

Wimpel: "Save the world NOW!"Foto: Unsplash

 

Eine gesunde Portion Panik

Der institutionelle Wandel und seine Triebfedern

Text: Carlo Ströning

Wer die aktuelle Spiegel-Bestsellerliste in der Sachbuchkategorie durchstöbert, findet neben den für die moderne Gesellschaft symptomatischen Ratgebern zu Gesundheit und Stressbewältigung eine ganze Reihe utopisch anmutender Zukunftsentwürfe. Robert Habeck plädiert in Von hier an anders für eine neue, nachhaltigere Politik, die Politökonomin Maja Göpel wirft in Unsere Welt neu denken einen kritischen Blick auf die heutige Ökonomie und ihre zerstörerischen Externalitäten, und der Soziologe Harald Welzer ruft mit Alles könnte anders sein die Leser*innen zum sozialen Träumen auf: „Die vielbeschworene ‚Alternativlosigkeit‘“, so Welzer, „ist in Wahrheit nur Phantasielosigkeit“. Gemein haben diese Titel, dass Utopie nicht nur bedeutet mit grünem Strom zu heizen, elektrisch zur Arbeit zu fahren und zweimal pro Woche im Homeoffice arbeiten zu dürfen – es geht um weitreichende Veränderungen unserer Lebens- und Wirtschaftsweise. Eine gesunde Portion Panik | Carlo Ströning weiterlesen

Das Berliner Volksbegehren und die politische Theorie des Unternehmens | Philipp Stehr

Plakat der InitiativeFoto: Moises Gonzalez | Unsplash

 

Das Berliner Volksbegehren und die politische Theorie des Unternehmens

Text: Philipp Stehr

Die Initiative Deutsche Wohnen & Co. enteignen ist eine der erfolgreichsten sozialen Bewegungen im deutschsprachigen Raum. Am Sonntag wurde der Vorschlag der Bewegung zur Vergesellschaftung des Wohnungsbestands großer profitorientierter Unternehmen von einer Mehrheit der Berlinerinnen angenommen. Diese Entscheidung ist auch aus philosophischer Sicht hochinteressant, weil er an zentrale Elemente einer philosophischen Debatte über Unternehmen anknüpft und gleichzeitig neue Impulse für sie liefert. Das Berliner Volksbegehren und die politische Theorie des Unternehmens | Philipp Stehr weiterlesen

Teil der Welt | Radwa Khaled-Ibrahim

HochwasserFoto: Kelly Sikkema | Unsplash

 

Teil der Welt

Re-membering Europa: In der Klimakatastrophe verbinden uns die Reaktionen auf das Hochwasser mit der Welt.

Text: Radwa Khaled-Ibrahim

Nachrichten auf Al-Jazeera am 18. Juli 2021. Vor dem Hintergrund der Stimme des arabischen Nachrichtensprechers sehe ich Bilder der Überschwemmungen in Deutschland. Die Meldung danach: Überschwemmungen in Oman. Danach ein Bericht aus dem syrischen Idlib, wo Bäuer*innen gemeinschaftlich auf ihren Äckern Solaranlagen installiert haben. Teil der Welt | Radwa Khaled-Ibrahim weiterlesen

Die Währung der Ausbeutung | Julien Niemann

GlobusFoto: Maksim Shutov | Unsplash

 

Die Währung der Ausbeutung

Text: Julien Niemann | Gastbeitrag

Bis heute sichern Frankreich und die EU ihren Einfluss in den ehemaligen französischen Kolonien mittels einer Währung ab. Die Unabhängigkeit dieser Länder könnte man beinahe als Farce bezeichnen, da ihnen im Gegenzug Bedingungen aufgezwungen wurden, die ihren wirtschaftspolitischen Gestaltungsspielraum stark einschränken. Wirtschaftliche Entwicklungen werden blockiert und so tragen Frankreich und die EU erhebliche Mitschuld an Armut, politischen Konflikten und mangelnden Entwicklungschancen. Die Währung der Ausbeutung | Julien Niemann weiterlesen