Arbeit als Schlüssel der Transformation | Sarah Mewes

GartenarbeitFoto: Annie Spratt | Unsplash

 

Arbeit als Schlüssel der Transformation der Wirtschaft

Rezension des Buches Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft

Text: Sarah Mewes | Gastbeitrag

Gesellschaften überall auf der Welt suchen nach einem Weg einen nachhaltigen Wandel einzuleiten. VertreterInnen der Postwachstumsökonomie, wie die HerausgeberInnen des Buches Tätigsein in der Postwachstumsgesellschaft (Metropolis Verlag, 2019) Angelika Zahrnt und Irmi Seidl, nehmen die Problematik des Wirtschaftswachstums zum Ausgangspunkt ihrer Nachhaltigkeitsüberlegungen. Endloses Wachstum auf einem endlichen Planeten ist nicht möglich. Klingt einleuchtend. Aber gilt das auch im Sozialen? Welche Auswirkungen hat eine nachhaltige Abkehr vom Wachstumsdruck auf die Welt der Arbeit? Arbeit als Schlüssel der Transformation | Sarah Mewes weiterlesen

Denken in der Krise | Silja Graupe

Der Denker von Auguste RodinFoto: Avery Evans | Unsplash

 

Denken in der Krise

Für ein neues Erkenntnisparadigma und grundlegenden Bildungswandel

Text: Silja Graupe | Gastbeitrag

Wieder einmal eine Krise. Diesmal ist es Covid-19. In den Jahren 2008/2009 waren es faule Kredite und Bankenpleiten. Davor, während und danach waren es ökologische Krisen: Angefangen bei der Vermüllung unseres Planten über die Zerstörung ganzer Lebensräume bis hin zu gravierenden Klimaveränderungen. Und immer sind die Reaktionen ähnlich: Zunächst mangelt es an der Fähigkeit, Veränderungen wahrzunehmen, bevor sie zu Problemen auswachsen. Dann wird die Existenz dieser Probleme geleugnet, bis die Ereignisse nur noch wie Schocks über Gesellschaften hereinbrechen. In der akuten Not verhindert der Gemeinsinn glücklicherweise oft das Schlimmste. Doch dieses kurze Aufflackern wird sogleich erstickt, und wir fallen wieder in die alten (kognitiven) Strukturen zurück. Nach der Krise ist vor der Krise. Denken in der Krise | Silja Graupe weiterlesen

Mehr Mitmenschlichkeit wagen! | Carola Hesse-Marx

Ein SpiegelbildFoto: Noah Buscher | Unsplash

 

Mehr Mitmenschlichkeit wagen!

Die psychischen Auswirkungen der Corona-Krise

Text: Carola Hesse-Marx | Gastbeitrag

Weltweit ist die wirtschaftliche Aktivität auf einem Tiefpunkt. Beinahe vollständig heruntergefahren, ist unsere industrielle Gesellschaftsstruktur von einem Moment auf den anderen eingebrochen, körperliche Nähe, wirkliche zwischenmenschliche Begegnungen sind plötzlich gefährlich. Viele Menschen fühlen sich in einen Albtraum versetzt, andere wiederum genießen erstaunt die unverhofft eingekehrte Ruhe. Nach über einem Monat beginnt allmählich das Erwachen aus einer unwirklichen nicht zu fassenden Situation: Der Ruf nach einer Strategie, die uns aus dem (Alb)Traum zurück in den Alltag führen soll, wird immer drängender. Doch in welchen Alltag? Viele Menschen glaubten, wir könnten nach einigen Wochen wieder in unser altes Leben zurückkehren. Nun begreifen wir langsam: Der Mensch hat die Natur nicht unter Kontrolle. Vielmehr ist es umgekehrt: Die Natur hat den Menschen im Griff. Mehr Mitmenschlichkeit wagen! | Carola Hesse-Marx weiterlesen

Corona und Care | Christine Bauhardt

Care-Arbeit: Krankenpflegerin versorgt eine PatientinFoto: Creators Collective | Unsplash

 

Corona und Care – Feministische Überlegungen in düsteren Zeiten

Text: Christine Bauhardt | Gastbeitrag

Niemals hätte ich gedacht, einen Artikel in einer Zeit zu schreiben, die empirisch das bestätigt, was feministische Ökonominnen theoretisch immer vertreten haben: Grundlage allen wirtschaftlichen Handelns ist das Versorgen von Menschen und ihrer unmittelbaren Lebensbedürfnisse. Aber nur Zyniker*innen hätten sich einen empirischen Beweis gewünscht, wie ihn uns die Viruspandemie in ungeahntem Ausmaß vor Augen führt. Corona und Care | Christine Bauhardt weiterlesen

Von der Corona-Krise zur nachhaltigen Wirtschaft | Reinhard Loske

EinkaufswagenFoto: Alexandru Tugui | Unsplash

 

Von der Corona-Krise zur nachhaltigen Wirtschaft

Was zukunftsorientierte Politik jetzt leisten muss

Text: Reinhard Loske | Gastbeitrag

Spricht man dieser Tage mit Menschen, denen Klimaschutz und umfassende Nachhaltigkeit als zentrale Herausforderungen besonders am Herzen liegen, begegnen einem nicht selten sorgenvolle Mienen und düstere Prognosen. Wenn die Corona-Pandemie erst unter Kontrolle sei, werde die Politik wieder alles daransetzen, das ressourcenverschlingende Wirtschaftswachstum auf jede nur erdenkliche Weise anzukurbeln. Dabei drohten ökologische Ziele einmal mehr unter die Räder zu kommen, so wie schon nach der Finanzkrise 2008. Von der Corona-Krise zur nachhaltigen Wirtschaft | Reinhard Loske weiterlesen

14 Thesen zur Digitalisierung – von Felix Sühlmann-Faul

14 Thesen zur Digitalisierung

Von Felix Sühlmann-Faul

Unter Digitalisierung wird – je nach Kontext – immer etwas anderes gemeint und verstanden. Unzählige Aspekte, Folgen, Veränderungen und Möglichkeiten des digitalen Wandels werden bedacht. Trotzdem bleiben blinde Flecken, die bislang in Diskussionen gemieden werden.

Diese blinden Flecken der Digitalisierung sichtbar zu machen und etwas Ordnung in das allgemeine Wirrwarr höchster Erwartungen und schlimmster Befürchtungen zu schaffen, war das Anliegen des Techniksoziologen Felix Sühlmann-Faul mit seinem Buch Der blinde Fleck der Digitalisierung, das im September erschienen ist. Da zudem das Thema Nachhaltigkeit viel zu häufig übersehen wird, widmet er sich, gemeinsam mit dem Koautor Stephan Rammler, der Frage: Wie lassen sich Nachhaltigkeit und digitale Transformation in Einklang bringen? 14 Thesen zur Digitalisierung – von Felix Sühlmann-Faul weiterlesen

Eine Kritik der Konsensdemokratie – von Kevin-Leon Kerk

Schafsherde

 

Eine Kritik der Konsensdemokratie

Die Begrenzung der politischen Handlungsfähigkeit durch den Konsens

Text: Kevin-Leon Kerk | Gastbeitrag

In den öffentlichen Debatten wird fortwährend eine Krise der Demokratie thematisiert. Unzählige globale Krisen – längst vermeidbare absolute Armut, der Klimawandel, die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen und des Planeten Erde, sowie zunehmende Ungleichheiten – scheinen sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene schwerer bis gar überhaupt nicht lösbar zu sein. Bei allen Antworten, die im breiten – und doch schmalen – politischen Spektrum im Hinblick auf die diversen Krisen formuliert werden, bleibt ein Punkt weitgehend unberührt: Der herrschende Grundkonsens. Jeglichen Inhalten, die diesem zugrunde liegen, wird die Thematisierung in sämtlichen Instanzen untersagt. Ich möchte versuchen, kurz darzulegen, inwiefern die Ursachen der Krise der Demokratie und ihrer Handlungsfähigkeit in einem fehlerhaften Verständnis von Demokratie, welches zu dominieren scheint, liegen. Eine Kritik der Konsensdemokratie – von Kevin-Leon Kerk weiterlesen