Die aktuelle Ausgabe:
NORMALITÄT
Von wegen normal: Wir sind Teil eines Systems, das uns unglücklich macht und unsere Lebensgrundlagen zerstört. Wir leben in einer toxischen gesellschaftlichen Beziehung, aus der wir uns nicht heraustrauen – weshalb wir unfassbar viel Zeit und Energie darauf verwenden, „vernünftige“ Argumente zu finden, um den Beziehungsirrsinn fortzusetzen. Aber muss man Normalität um jeden Preis erhalten? Nur, weil sie normal ist?
Die neue Ausgabe ist hier versandkostenfrei erhältlich.
Aus der aktuellen Ausgabe:
Editorial zu Ausgabe 3/2023
NORMALITÄT
Von Frank Augustin
„Muss man Normalität um jeden Preis erhalten? Obwohl sie unsere Zukunft ruiniert? Hat sie zuletzt nicht nur noch genervt? Haben wir sie uns nicht schöngeredet, die Schuld für den Schlamassel immer nur einzelnen Phänomenen gegeben – bösen Menschen, blöden Institutionen oder dummen Zufällen? Sind wir nicht vor ihr in den Urlaub geflohen, abgetaucht in Serien und Spiele, haben uns auf unsere Egos und Körper zurückgezogen, dem Handy an den Hals geworfen?“ weiterlesen
Um die Welt zu retten, HIER klicken!
Von Christiane Schulzki-Haddouti
„Über technische Lösungen zu reden, ist sicherlich attraktiver als sich mit komplexen gesellschaftlichen Problemen zu befassen. Gleichzeitig bestärkt das Reden über Lösungen den Eindruck, dass sie bereits zur Verfügung stehen und dass unbequemere Veränderungen unserer Lebens- und Wirtschaftsweise nicht nötig sind. Technische Lösungen können jedoch nur assistierend, nicht aber per se problemlösend wirken. Die Kurskorrektur fängt nämlich erst einmal in den Köpfen an.“ weiterlesen
„Revolution ist, wenn vorher Undenkbares selbstverständlich geworden ist.“
Interview mit Eva von Redecker
„Die kapitalistische Moderne hat eine Sichtweise der Objekte entwickelt, die all das ausblendet, was man wissen müsste, um anders zu leben. Man hat sich so gewöhnt an diese eine Ansicht, dass wichtige Aspekte wie beispielsweise die reproduktiven Zyklen völlig aus dem Blick geraten sind. Leben spielt sich in Ökosystemen, also auf einer materiellen Ebene ab. Es stellt sich in zyklischen Regenerationsprozessen wieder her und ist mit anderen solchen Gezeiten verschaltet. Um das zu fassen, scheint mir eine Vorstellung von Welt als „Ensemble von Gezeiten“ geeignet. Es begreift die Welt als Ineinandergreifen ganz vieler verschiedener Regenerationskreisläufe, also Gezeiten. Diese Gezeiten können kurze Spannen haben – beispielsweise muss man jeden Tag etwas essen – und längere, beispielsweise beim Anbau von Roggen.“ weiterlesen
Zeit der Umbrüche – Zeit der Möglichkeitsfenster
Von Mascha Schädlich | Konzeptwerk neue Ökonomie
„Eine Zeit der Umbrüche ist auch eine Zeit der Suchbewegungen und Möglichkeitsfenster. Und indem wir uns diese Veränderungsprozesse aneignen und sie mitgestalten, verlieren sie auch ihre beängstigende und überfordernde Dimension. Stattdessen können sie zu einer spannenden Auseinandersetzung mit der Frage: „Wie wollen wir leben?“ werden: Wie könnte eine neue Normalität aussehen, wenn wir unserer Vorstellungskraft Raum geben und unsere Zukunftsentwürfe nicht von der krisengeschüttelten Gegenwart bestimmen lassen?“ weiterlesen
Der Wert der Kultur
Von Janusz Czech
„In unserer heutigen Gesellschaft, die sich schon mit leichten Veränderungen schwertut, ist tagtäglich eine Zerrissenheit im Umgang mit diversen Emanzipationsprozessen spürbar. Wir erleben einen beinahe unendlichen Glauben an die Chancen durch den technologischen Fortschritt und eine Offenheit etwa für Künstliche Intelligenz, die wir scheinbar selbstverständlich für die Lösung all unserer ökonomischen und ökologischen Probleme halten. Gleichzeitig stagnieren wir inhaltlich bei Themen, die wir als Gesellschaft bereits seit langer Zeit verhandeln, und verharren beispielsweise in idealisierten nationalen und religiösen Fragestellungen.“ weiterlesen
Mit mehr Markt und mehr Respekt vor ökologischen Grenzen
Gastbeitrag von Philipp Krohn
„Was Amartya Sen und die Heidelberger Schule der ökologischen Ökonomik um Malte Faber und Reiner Manstetten für diese Überlegungen so wertvoll macht, ist ihr Vorschlag, wie sich individuelle Freiheit mit natürlichen Grundlagen des Planeten in Einklang denken lässt. Die ausschließliche Ausrichtung der modernen Ökonomik am menschlichen Bedürfnis greife zu kurz. Sen plädiert dafür, Freiheit um eine Präferenz für den Erhalt der Lebensgrundlagen zu erweitern. Faber und Manstetten stellen neben das Konzept des Homo Oeconomicus den Homo Politicus, dem sie ein Nachhaltigkeitsinteresse zusprechen. In Anlehnung an Aristoteles empfehlen sie, nach dem rechten Maß zu suchen. Dieses lässt sich produktiv mit der Idee des ökologischen Fußabdrucks verbinden.“ weiterlesen
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