ZEITENWENDE – Editorial zu Ausgabe 4/2024 | Frank Augustin

Coverillustration von agora42 4/2024 ZEITENWENDEIllustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

ZEITENWENDE

Editorial zu Ausgabe 4/2024

Es ist wohl nur als Ironie des Schicksals zu bezeichnen, dass die Zeitenwende ausgerechnet von jemandem ausgerufen wurde, der beispielhaft für das krampfhafte Festhalten am Status quo steht. Und Olaf Scholz steht nicht alleine: All jene, die sich tief in unserer auf Sicherheit, Konsum und Wirtschaftsdienst bedachten Gesellschaft vergraben haben, wurden durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine – und zuvor die COVID-19-Pandemie – unsanft aus ihrer Biedermeier-Normalität gerissen. Dabei sind beide Ereignisse nur die Ouvertüre zu jenem epochalen Umbruch, der sich schon seit der Weltfinanzkrise von 2007 ankündigt und dessen Konturen nun immer deutlicher zu sehen sind. ZEITENWENDE – Editorial zu Ausgabe 4/2024 | Frank Augustin weiterlesen

Befreiung vom schlechten Leben | Sechs Thesen zur Überwindung der Übermacht der Ökonomie | Michael Hirsch

Ein GroßraumbüroFoto: kate.sade | unsplash

 

Befreiung vom schlechten Leben

Sechs Thesen zur Überwindung der Übermacht der Ökonomie

Text: Michael Hirsch | online veröffentlicht am 08.08.2024

Warum eigentlich schaden wir uns selbst? Warum unterwerfen wir uns einem unnötig harten Dasein mit unnötig harter Arbeit? Warum ändern wir nichts, obwohl insgeheim die meisten spüren, dass irgendetwas falsch ist? Und womit könnte der Bruch mit dem schlechten Leben beginnen? Befreiung vom schlechten Leben | Sechs Thesen zur Überwindung der Übermacht der Ökonomie | Michael Hirsch weiterlesen

Hobbes als Chef? Oder: Freiheit auf Betriebsebene | Rupay Dahm

FreiheitsstatueFoto: Brandon Mowinkel | unsplash

 

Hobbes als Chef? Oder: Freiheit auf Betriebsebene

Text: Rupay Dahm | online veröffentlicht am 28.07.2024

Wer über Freiheit nachdenkt, denkt oft über das Verhältnis des Individuums zum Staat nach, über Regeln und Möglichkeitsräume der Individuen in der Gesellschaft. Zu selten richtet sich der Blick auf die Verhältnisse in den Betrieben. Es sind aber gerade diese Verhältnisse, die für unsere Lebensgestaltung entscheidend sind. Hobbes als Chef? Oder: Freiheit auf Betriebsebene | Rupay Dahm weiterlesen

AUSLAUFMODELL DEMOKRATIE? Editorial zu Ausgabe 3/2024 | Frank Augustin

Coverillustration agora42 3/2024 AUSLAUFMODELL DEMOKRATIECover: DMBO – Studio für Gestaltung

 

AUSLAUFMODELL DEMOKRATIE?

Editorial zu agora42 3/2024

Für immer mehr Menschen wird es immer mühsamer, die gewohnten Routinen aufrechtzuerhalten, (nicht nur) für die Jungen mangelt es an Perspektiven, alles wird immer widersprüchlicher. Längst ist klar: Es stimmt etwas insgesamt nicht mit unserer Gesellschaft. AUSLAUFMODELL DEMOKRATIE? Editorial zu Ausgabe 3/2024 | Frank Augustin weiterlesen

Ein anderes Zusammenleben ist notwendig | Frank Adloff

Eine Hauswand mit einem Graffiti: "Get rich or try sharing"Foto: Simon Peel | unsplash

 

Ein anderes Zusammenleben ist notwendig

Text: Frank Adloff | online veröffentlicht am 24.06.2024

Die Coronakrise wie auch die gegenwärtige geopolitische Energiekrise im Zuge des russischen Angriffskriegs haben deutlich vor Augen geführt, wie wechselseitig abhängig die globalisierte Welt ist. Für Wirtschaft und Gesellschaft stellt sich die Frage, wie sie krisenfester gestaltet, wie sie vom Wachstumszwang befreit, wie sie regionaler, demokratischer und gemeinwohlorientierter werden können. Es stellt sich die Frage nach einer neuen Kunst des Zusammenlebens. Ein anderes Zusammenleben ist notwendig | Frank Adloff weiterlesen

Die Psychologie der Klimakrise | Katharina van Bronswijk

Foto einer WolkenformationFoto: National Oceanic and Atmospheric Administration Agency | unsplash

 

Die Psychologie der Klimakrise

Text: Katharina van Bronswijk | online veröffentlicht am 05.06.2024

Die Klimakrise ist allgegenwärtig. Es lässt sich gar nicht verhindern, dass wir auf all die Katastrophenberichte und Hiobsbotschaften mit unangenehmen Emotionen reagieren und uns von dem Gedanken erschlagen fühlen, dass wir unsere Lebensweise drastisch ändern müssen. Es ist jedoch wichtig, diese Gefühle, gerade auch die vermeintlich „negativen“, nicht zu verdrängen – denn sie können wichtige Wegweiser und Ressourcen für ein nachhaltiges Leben werden. Die Psychologie der Klimakrise | Katharina van Bronswijk weiterlesen

Neues versuchen statt Altes vermessen | Ein Gespräch über business as unusual | Lars Hochmann & Sebastian Möller

Illustration: Zeichnung von Lars Hochmann und Sebastian MöllerIllustration: DMBO – Studio für gestaltung


Neues versuchen statt Altes vermessen

Ein Gespräch über business as unusual

Text: Lars Hochmann und Sebastian Möller | online veröffentlicht am 30.05.2024

Die katastrophalen Folgen des Klimawandels werden immer spürbarer, die viel beschworene sozial-ökologische Transformation scheint auf sich warten zu lassen. Wer kann wo was ändern? Wo sind die Hebel? Der Wirtschaftswissenschaftler Lars Hochmann und der Politikwissenschaftler Sebastian Möller haben in Organisationen hacken mögliche Tore der Transforamtion markiert. Für Ausgabe 2/2024 von agora42 haben sie sich darüber unterhalten. Neues versuchen statt Altes vermessen | Ein Gespräch über business as unusual | Lars Hochmann & Sebastian Möller weiterlesen

WAS ZÄHLT? Editorial zu Ausgabe 2/2024 | Frank Augustin

Cover von agora42 2/2024 WAS ZÄHLT?Illustratioon: DMBO – Studio für Gestaltung

 

WAS ZÄHLT?

Editorial zu Ausgabe 2/2024

Was zählt? Das Wir. Klar, oder? Denn wir werden nicht nur im Bauch der Mutter groß, sondern auch im Bauch der Gesellschaft. Familie, Krabbelgruppe, Kindergarten, Schule, Ausbildung, Vereine – ein Ich ist nicht einmal denkbar ohne das Wir. Im Wir finden wir Orientierung, suchen Anerkennung, positionieren uns in der sozialen Ordnung. WAS ZÄHLT? Editorial zu Ausgabe 2/2024 | Frank Augustin weiterlesen

Märkte, Macht und Mikrokämpfe | Interview mit Joseph Vogl

Graffiti: Demokratie in Gefahr?Foto: unsplash

 

Märkte, Macht und Mikrokämpfe

Interview mit Joseph Vogl (gekürzt) | online veröffentlicht am 13.01.2024

Herr Vogl, Sie haben 2010 ein Buch mit dem Titel Das Gespenst des Kapitals veröffentlicht – was ist am Kapital gespenstisch?

Der Titel hat verschiedene Konnotationen. Er spielt auf der einen Seite auf das „Gespenst des Kommunismus“ an, jene berühmte Formulierung des Kommunistischen Manifests. Auf der anderen Seite meine ich mit „Gespenst“ das spezifische Wiedergängertum des Kapitals, seine Zukunftssüchtigkeit. Kapital ist aus dieser Perspektive etwas, das die Zukunft beleiht und durch diese Beleihung der Zukunft unmittelbar in die Gegenwart hereinreicht. Es macht sich also nicht wie in älteren Schauergeschichten eine vergangene Schuld durch ein blutiges Gespenst in der Gegenwart bemerkbar und pocht auf eine rückwirkende Behebung, sondern es sind künftige Schulden, die aus der Zukunft in die Gegenwart zurückkommen – das ist das Gespenst des Kapitals. Diese Zukunft richtet in der Gegenwart tatsächlich etliches an Schlamassel an. Märkte, Macht und Mikrokämpfe | Interview mit Joseph Vogl weiterlesen

Die nestbau AG: Geld zum größtmöglichen Nutzen möglichst vieler anlegen

Gebäudemodell eines Projekts der nestbau AGFoto: Baumodell | nestbau AG

 

Die nestbau AG: Geld zum größtmöglichen Nutzen möglichst vieler anlegen

Online veröffentlicht am 07.01.2024

Die gemeinwohlorientierte Tübinger nestbau AG beteiligt sich seit 2010 an der Suche nach Lösungen für das Problem bezahlbaren und nachhaltigen Wohnens in Städten. Der Ansatz: Die „Bürger-Aktiengesellschaft“ sammelt privates Kapitel ein, um damit Projekte zu realisieren, deren Mieten unter dem marktüblichen Durchschnitt liegen und dennoch auch ökologischen Kriterien genügen. Mit einem ihrer neuesten Projekte im Tübinger Stadtteil Pfrondorf möchte die nestbau AG unter wissenschaftlicher Begleitung durch das Karlsruher Institut für Technologie eine Antwort darauf geben, wie die Umnutzung vorhandenen Wohnraums durch „Häusertausch“ stattfinden kann. In Holzbauweise soll Raum für gemeinschaftliches Wohnen für ältere Menschen geschaffen werden, denen die alte Wohnung oder das frühere Eigenheim zu groß geworden sind. Letztere werden frei, beispielsweise für junge Familien mit Kindern – durch Neubau soll also Umnutzung möglich gemacht werden. Die nestbau AG: Geld zum größtmöglichen Nutzen möglichst vieler anlegen weiterlesen