„Revolution ist, wenn vorher Undenkbares selbstverständlich geworden ist.“ | Interview mit Eva von Redecker

Sticker: "Kapitalismus ist kein Naturgesetz"Foto: Markus Spiske | unsplash

 

„Revolution ist, wenn vorher Undenkbares selbstverständlich geworden ist.“

Interview mit Eva von Redecker | online veröffentlicht am 29.08.2023

„Der Kapitalismus zerstört das Leben“ – dieser Satz findet sich gleich auf der ersten Seite Ihres Buches Revolution für das Leben. Was ist Kapitalismus und was macht ihn so zerstörerisch?

Ich finde die gängigen Definitionen von Kapitalismus nicht falsch – Privatbesitz an Produktionsmitteln zum Beispiel –, definiere ihn aber selbst anders: als sachliche Sachherrschaft. Im Kapitalismus sind nach meinem Verständnis zwei Herrschaftsformen auf Dauer gestellt: Zum einen die Herrschaft, die durch das moderne Eigentum strukturiert wird: Sachherrschaft; und zum anderen die durch die kapitalistische Verwertung strukturierte Herrschaft, die ich in Anlehnung an Karl Marx „sachliche“ Herrschaft nenne. Dabei geht es um die profitorientierte Warenproduktion für den Markt. „Revolution ist, wenn vorher Undenkbares selbstverständlich geworden ist.“ | Interview mit Eva von Redecker weiterlesen

Ein Besser-als-Bisher reicht nicht aus | Interview mit dem Konzeptwerk Neue Ökonomie

Illustration der Rubrik "Zukunft für alle"Illustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

Ein Besser-als-Bisher reicht nicht aus

Interview mit Mia Smettan und Ruth Krohn vom Konzeptwerk Neue Ökonomie

Zehn Jahre Konzeptwerkt Neue Ökonomie – herzlichen Glückwunsch! Was sind die wichtigsten Lehren, die ihr aus diesen zehn Jahren zieht? Und worauf wollt ihr den Schwerpunkt eurer Arbeit in den nächsten Jahren legen?

Es gibt vieles, was wir in den letzten Jahren gelernt haben. Zum Beispiel: Das Infragestellen aktueller gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Verhältnisse ist immer ein Prozess. Als Konzeptwerk analysieren wir zwar intensiv politische Geschehnisse und entwerfen Alternativen für eine sozial-ökologische Zukunft, aber wir können keine fertigen Antworten geben. Stattdessen ist es unser zentrales Anliegen Menschen aus der Zivilgesellschaft, soziale Bewegungen, Wissenschaft und Nichtregierungsorganisationen zusammen zu bringen um gemeinsam Bildungsangebote, Räume und Perspektiven für eine Transformation zu schaffen. Uns ist es dafür immer wichtiger geworden, Wirtschaft und Gesellschaft ganzheitlich zu denken. Wir arbeiten daher zu Postwachstum UND zu Fragen von Diskriminierung und Macht. Es geht darum, sowohl ökologisch nachhaltig als auch machtsensibel zu denken. Ein Besser-als-Bisher reicht nicht aus | Interview mit dem Konzeptwerk Neue Ökonomie weiterlesen