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Solidarische Landwirtschaft
Lebensmittel verlieren ihren Preis und erhalten ihren Wert zurück – recherchiert man zur „solidarischen Landwirtschaft“ (SoLaWi), begegnet einem diese Aussage. Ist jenseits des Pathos etwas dran? Der Grundgedanke: Ein Netz von Verbraucher*innen (die „SolawiS“) schließt sich mit Erzeuger*innen kurz, unter Umgehung des Zwischenhandels und der Supermärkte. Die SolawiS erhalten für ihren Beitrag nicht eine bestimmte Anzahl an landwirtschaftlichen Produkten, sondern finanzieren den landwirtschaftlichen Betrieb. Die Produzent*innen sollen so unabhängig von den Marktpreisen einen boden-, tier-, mitarbeiter- und sich selbst schonenden Betrieb führen können. Anstatt gleichförmiger und ertragreicher Hybridsorten können samenfeste Sorten gepflanzt werden. Krumme Gurken oder zweibeinige Möhren, die üblicherweise aussortiert werden, werden vom Netzwerk der SolawiS auch genommen. Die holen sich ihre Kisten direkt vom Hof oder an Verteilpunkten ab. Bei vielen so organisierten Betrieben sollen sich die Konsument*innen zu Prosument*innen verwandeln und zuweilen selbst auf dem Feld Hand anlegen. So soll die Entfremdung zwischen Küchentisch und Acker aufgehoben werden.
Der Reyerhof in Möhringen bei Stuttgart ist seit 2013 ein Solawi-Betrieb. Wir haben dem Landwirt Lukas Dreyer ein paar Fragen gestellt. Solidarische Landwirtschaft weiterlesen