3/2022 REVOLUTION

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Ausgabe 3/2022

REVOLUTION

Ausgabe 3/2022 von agora42, widmet sich u.a. folgenden Fragen: Lassen sich die gewaltigen Herausforderungen, mit denen unsere Gesellschaft konfrontiert ist, mit Reformen meistern? Oder muss sich unsere Art und Weise zu leben und zu wirtschaften fundamental verändern, um wieder zukunftsfähig zu werden? Braucht es also eine Revolution? Nur eine oder viele? Gibt es Gestaltungsmöglichkeiten „zwischen“ Reform und Revolution? Sind Revolutionen zum Scheitern verurteilt? Welche Form müsste eine zeitgemäße Revolution haben?

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Beschreibung

TERRAIN: BINI ADAMCZAK begreift Revolutionen als Auswege aus der Ausweglosigkeit, in denen es weder „um die Legitimation noch die Subversion des Bestehenden, sondern um die Gestaltbarkeit von Gesellschaft“ geht. ULRIKE HERRMANN wirft einen Blick zurück auf eine Revolution, die zur Zeit ihres Beginns niemand bemerkte, die aber unser Leben bis heute prägt: die Industrialisierung. HEINER HEILAND arbeitet am Beispiel von Lieferdiensten die Ambivalenzen der digitalen Revolution heraus, die größere Autonomie, aber auch dichtere Überwachung ermöglicht. ANDREA VETTER & MATTHIAS SCHMELZER begreifen Degrowth – eine Wirtschaft, die nicht auf Wachstum und Profite, sondern auf das gute Leben für alle setzt – als konkrete Revolution.

Im PORTRAIT stellt RAPHAEL HÖRMANN die Haitianische Revolution von 1791 bis 1804 dar – die radikalste Umwälzung im Zeitalter der Revolutionen.

INTERVIEW: Die neueren Protestformen stellen eine Revolution für das Leben dar, so die Philosophin EVA VON REDECKER. Wir haben uns mit ihr darüber unterhalten, wie die „Revolution für das Leben“ aussehen muss, warum wir dieser Revolution bedürfen und was Freiheit bedeutet, die nicht bloße Besitzstands- und Konsumfreiheit ist.

HORIZONT: KURT SEIFERT fragt, wie die Revolution des 21. Jahrhunderts aussehen muss, die es uns ermöglicht, die multiple Krise zu überwinden. TAMARA EHS macht auf das Repräsentationsdefizit der modernen Demokratien aufmerksam und meint, Demokratien müssen alle einbinden und Entscheidungen zugunsten aller fällen. INA PRAETORIUS beschreibt die Care-Revolution, die auf der Einsicht fußt, dass Sorgearbeit das Fundament allen Wirtschaftens ist. NISHA TOUSSAINT-TEACHOUT sieht in der Revolution die Lösung, begreift diese aber nicht als „plötzlichen Umbruch“, sondern als „Prozess der Verschiebung“.

RUBRIKEN: PARWANEH MIRASSAN weist darauf hin, dass es zwischen Reformen und Revolutionen noch die Perspektive der „revolutionären Realpolitik“ gibt. JULIA SOPHIA SCHMID macht darauf aufmerksam, dass es beim Thema Steuer(un)gerechtigkeit auch um die Verantwortung für Demokratie, für den Planeten und die globale Gesellschaft geht. Und in der Ausstellung „young rebellion“ im A.K.T; in Pforzheim geht es um die vielen Rebellionen junger Menschen, die den Status quo anfechten.