Beschreibung
Wie der Titel WA(H)RE ANGST bereits verrät, betrachten wir in der neuen Ausgabe die Angst aus zwei unterschiedlichen Blickwinkeln:
Wir gehen zum einen der Frage nach, ob es eine wahre Angst gibt, eine echte Angst oder auch die eine Angst, die hinter allen anderen Ängsten steckt. Dabei haben wir festgestellt, dass die Beschäftigung mit der Angst alles andere als beängstigend ist. So schreibt der Philosoph Frank Ruda, dass Angst auch einer der prägnantesten Ausdrücke menschlicher Freiheit ist.
Zum anderen nehmen wir die Angst als Ware in den Blick. Es ist ein offenes Geheimnis, dass man mit den Ängsten der Bürger ein lukratives Geschäft machen kann – siehe die Versicherungs- und Sicherheitsbranche, die Lia Polotzek in Zahl und Tat beschreibt.
Doch auch in der Politik werden die Ängste der Bürger mehr und mehr in den Vordergrund gerückt oder gar bewusst geschürt. Über diese Gesellschaft der Angst sprechen wir mit dem Soziologen Heinz Bude im Interview, das den Titel trägt „Wer keine Angst hat, hat auch keine Zukunft“.
Deutlich wird auf jeden Fall eines: Man ist schlecht beraten, Ängste ins Reich des Unterbewussten und Unaussprechlichen zu verbannen. Gleichzeitig birgt das Thematisieren von Ängsten aber die Gefahr der Angstübertragung. Um dem zu begegnen, lassen wir die Neonschrift der Künstlerin Kathrin Borer als Ausdruck des selbstbewussten und mündigen Umgangs mit der Angst auf dem Cover leuchten.
Don’t sell me fear
Wir meinen, dass das Nachdenken über Ängste Mut machen kann.