agora42 1/2026 TECHNIK

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Technik: neutrales Mittel oder Ausdruck von gesellschaftlichen Machtstrukturen? Wer lenkt und wie vollzieht sich technischer Fortschritt? Warum kann Technik selbst nicht mehr nur technisch verstanden werden? Welche Kultur hat die heutige Übermacht der Technik möglich gemacht? Und welchen Interessen dient die Technik heute eigentlich?

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Beschreibung

TERRAIN
MARTINA HEßLER entfaltet Technik als Grundbedingung menschlicher Existenz. Sie zeigt, warum moderne Technik kein Werkzeug mehr ist, sondern ein allgegenwärtiges System, das gepflegt, reguliert und verstanden werden muss. AURÉLIE HERBELOT analysiert KI als Form der Wissenschaftsplünderung. Sie zeichnet die Geschichte der Computerlinguistik nach und zeigt, wie wissenschaftliche Felder von Tech-Konzernen ausgebeutet werden. MARC DREHER nimmt das Silicon Valley als kulturellen Mythos und Machtmaschine in den Blick. Er beschreibt den Wandel vom emanzipatorischen Technikversprechen hin zu einem libertären Autoritarismus, der Effizienz über Demokratie stellt. ANNA-VERENA NOSTHOFF rekonstruiert die Geburt des Tech-Kapitalismus aus dem Geist der Gegenkultur. Sie zeigt, wie kybernetische Ideen, einst getragen von Freiheits- und Selbstorganisationsutopien, zur Grundlage datengetriebener Kontrolle wurden.

PORTRAIT
In diesem Heft porträtieren wir keine natürliche Person, sondern eine Figur unserer Gegenwart: den Cyborg. RUTH EDITH HAGENGRUBER verfolgt den Traum vom neuen Menschen von Platon über Donna Haraway bis zu heutigen techno-politischen Fantasien.

INTERVIEW
TONI LOH spricht über Freiheit, Kapitalismus und Technologie. Ihre These: Egal welcher Technologien wir uns auch bedienen, im Kapitalismus ist Freiheit durch Technik undenkbar. Das Gespräch lotet aus, inwiefern technischer Fortschritt ohne gesellschaftliche Emanzipation leer bleibt.

HORIZONT
NISHA TOUSSAINT-TEACHOUT widerspricht dem Mythos der neutralen Technik. Mit Blick auf die Maschinenstürmer zeigt sie, dass Technik immer politisch ist und der Widerstand gegen technische Systeme eine emanzipatorische Geschichte hat. ARMIN GRUNWALD fragt nach den unabsehbaren Folgen technischer Entwicklung. Er zeigt, dass Technikfolgenabschätzung zentral für demokratische Entscheidungsprozesse ist und warum man die Technik nicht den Techniker*innen überlassen darf. NICOLE C. KARAFYLLIS untersucht das Verhältnis von Technik und Ökologie. Sie zeigt, wie technische Eingriffe Naturverhältnisse verändern und warum ökologische Fragen nicht technisch lösbar sind. Angesichts der anwachsenden Welt der Apparate, müssen wir das Staunen über die Natur neu erlernen.

RUBRIKEN
MASCHA SCHÄDLICH beschreibt eine Technik-Utopie des Gemeinwohls. SILJA GRAUPE plädiert für humane Intelligenz: Das Leitbild des Menschen kann nicht die Maschine sein. Im Interview spricht CHARLOTTE NIEKAMP über bäuerliche Landwirtschaft und welchen Ort Technik in ihr einnehmen kann.

WOZU KUNST?: Das Festival FUTURE NARRATIVES eröffnet Räume, in denen Technik nicht nur analysiert, sondern neu erzählt und anders vorstellbar wird.