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Wir brauchen stets eine Art von »Kritik der digitalen Vernunft«
Interview mit Ulrich Hemel
Herr Hemel, vor wenigen Jahren war auf Wahlplakaten einer Partei zu lesen »Digital first, bedenken second«. Warum sollten wir uns nicht erst im Nachhinein über Digitalisierung Gedanken machen?
Mit der digitalen Transformation stehen wir heute vor einem echten Epochenbruch, vergleichbar dem Übergang vom Nomadentum zur bäuerlichen Gesellschaft. Das bedeutet, dass sich alle Bereiche des Lebens, vom Alltag bis zum Beruf, radikal ändern. Wir erleben schon heute eine analog-digitale Mischform des Lebens. Manche Personen gehen sogar mit ihrem Smartphone ins Bett. Und weil eine hybride Form der menschlichen Existenz zum Normalfall wird, müssen wir uns mit dieser neuen Technik auch in ihren sozialen und ethischen Auswirkungen auseinandersetzen. Und das sollten wir tun, bevor wir es mit nicht bedachten Nebenfolgen einer neuen Technik zu tun bekommen. Also: Nachdenken first, Handeln second. Kritik der digitalen Vernunft | Interview mit Ulrich Hemel weiterlesen