Endlich reden wir wieder über Arbeitszeitverkürzung | Lina Andres

StechuhrFoto: Hennie Stander | unsplasch

 

Endlich reden wir wieder über Arbeitszeitverkürzung

Text: Lina Andres | Kolumne: Jenseits von Angebot & Nachfrage | veröffentlicht am 03.05.2024

„Wir machen uns nicht mehr kaputt“, titelte das Nachrichtenmagazin Der Spiegel vergangenes Jahr. Die Titelstory erzählt ein derzeit allgemein beliebtes Thema: Generation Z und ihre Einstellung zur Erwerbsarbeit.

Aber nicht nur individuelle oder generationenspezifische Ideen von Lohnarbeit sind in der Öffentlichkeit gerade überall präsent, die Debatte um Lohnarbeitszeitverkürzung hat (endlich) an Fahrt aufgenommen. Die Lokführergewerkschaft GDL war mit ihrer Forderung nach der 35-Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich zuletzt erfolgreich und auch andere einflussreiche(re) Gewerkschaften wie die Verdi und die IG Metall setzen sich vehementer dafür ein, mehr Zeit für Beschäftigte zu erstreiten. Endlich reden wir wieder über Arbeitszeitverkürzung | Lina Andres weiterlesen

Vom Nutzen der Historie für die Wirtschaftswissenschaften | Luisa Jentsch

Statue des Ökonomen Adam SmithFoto: K. Mitch Hodge | unsplash

 

Vom Nutzen der Historie für die Wirtschaftswissenschaften

Text: Luisa Jentsch

Die meisten Sozialwissenschaften beschäftigen sich mit der Ideengeschichte ihres Faches im Grundstudium. Das Studium der Politikwissenschaften beginnt fast immer mit dem Fachgebiet „Ideengeschichte“ und auch in der Soziologie werden Texte von den Gründungsfiguren des Faches zu Anfang des Studiums gelesen und besprochen. Anders in der Volkswirtschaftslehre. Dort werden Modelle gelehrt und dann später Werkzeuge für empirische Untersuchungen vermittelt. Die Modelle werden mithilfe von Lehrbüchern vermittelt, in denen sie ohne Kontext präsentiert und erläutert werden. Aber ist nicht der Kontext eines Modells oder einer Theorie, bzw. die jeweilige Entstehungsgeschichte entscheidend, um es in der Tiefe zu verstehen? Vom Nutzen der Historie für die Wirtschaftswissenschaften | Luisa Jentsch weiterlesen

Gegen die Logik der Situation | Elena Goschin

ModellbahnhofFoto: Anton Konstantinov | Unsplash

 

Gegen die Logik der Situation

Der homo oeconomicus und der marktförmige Extremismus

Text: Elena Goschin

Das Modell des homo oeconomicus erklärt in der Mainstream-Ökonomik das Verhalten des Individuums nach der Logik der Situation. Vertreter*innen des Konzepts möchten es nicht als Menschenbild verstanden wissen, und argumentieren, dass es sich um eine wissenschaftliche Abstraktion handelt. Auf der gesellschaftlichen Makroebene fungiert der homo oeconomicus jedoch als repräsentativer Akteur (nicht gegendert, da meist männlich gedacht) und stellt somit eine Reduktion des Menschen dar. Es lohnt sich, näher zu untersuchen, wessen Interessen er implizit vertritt. Gegen die Logik der Situation | Elena Goschin weiterlesen

Die Ökonomie der Massenmedien | Francis Rohr

ZeitungsdruckFoto: Bank Phrom | Unsplash

 

Die Ökonomie der Massenmedien

Text: Francis Rohr | Netzwerk Plurale Ökonomik

Warum bleibt die Vielfalt des wirtschaftswissenschaftlichen Meinungsspektrums in der medialen Berichterstattung weitgehend unberücksichtigt? Warum kommen immer dieselben (oft fachlich orthodoxen) Stimmen zu Wort? Die Selektionslogik des Medienmarkts und der so genannte Nachrichtenwert tragen maßgeblich dazu bei. Die Ökonomie der Massenmedien | Francis Rohr weiterlesen

Wie die VWL ihre Dynamik verlor | Frank Fehlberg

Shopping MallFoto: Heidi Fin | Unsplash

 

Objektfixierung – Wie die VWL ihre Dynamik verlor

Text: Frank Fehlberg | Netzwerk Plurale Ökonomik

Die Volkswirtschaftslehre begnügt sich damit, eine Lehre der Mechanik des aktuellen Wirtschaftssystems zu sein, eine Art Kapitalistik. Es war fahrlässig, bei dieser geschichts- und zukunftslosen Wirtschaftswissenschaft stehenzubleiben. Eine Reise in die Vergangenheit der Disziplin zeigt, dass eine bessere Ökonomik denkbar ist. Wie die VWL ihre Dynamik verlor | Frank Fehlberg weiterlesen

Die VWL und ihr Methodenrepertoire | Jörn Schirok

HämmerFoto: Adam Sherez | Unsplash

 

Schrauben mit dem Hammer einschlagen

Die VWL und ihr Methodenrepertoire

Text: Jörn Schirok

Das Studium der Volkswirtschaftslehre bietet einen Einblick in den Maschinenraum derjenigen Wissenschaft, welche eigentlich die Funktionsweise unserer Wirtschaft untersuchen sollte. Leider bleibt es jedoch dabei: Die Student*in lernt wenig darüber, wie das Wirtschaften als komplexes Zusammenspiel verschiedener Beteiligter tatsächlich funktioniert oder funktionieren könnte. Das ist der traurige Zustand an deutschen volkswirtschaftlichen Fakultäten. Das Fach arbeitet sich noch immer an Paradigmen ab, die aus den Tiefen seiner Entstehungsgeschichte stammen und sich zum Leidwesen von Regierungen, Unternehmer*innen und Haushalten als grundlegend falsch erwiesen haben. Die VWL und ihr Methodenrepertoire | Jörn Schirok weiterlesen

Die Gespenster der Moralphilosophie | Max Hauser

Hände auf einem T-ShirtFoto: Caleb Bishop | Unsplash

 

Die Gespenster der Moralphilosophie

Autor: Max Hauser | Netzwerk Plurale Ökonomik

Ein neues Traktat von Papst Franziskus löst in marktliberalen Kreisen Furore aus. Die heftige Gegenkritik wirft die Frage nach der Beziehung zwischen der Theologie und der Ökonomik auf: Wieso fühlen sich Ökonom*innen überhaupt herausgefordert? Unsere Spurensuche führt zu den theologischen Anleihen im ökonomischen Denken – die Ethik der unsichtbaren Hand.  Die Gespenster der Moralphilosophie | Max Hauser weiterlesen

Die Materialvergessenheit der Wachstumstheorie | Oliver Richters & Andreas Siemoneit

Ein Traktor ist in erster Linie verbrauchsintensiver als ein Ochsengespann.Foto: Tobias | Unsplash

 

Auf dem »Materialauge« blind

Die Materialvergessenheit der Wachstumstheorie

Text: Oliver Richters & Andreas Siemoneit | ZOE. Institut für zukunftsfähige Ökonomien

Seit Jahrzehnten wird über ökologische Grenzen des Wachstums und nachhaltige Entwicklung diskutiert. Man sollte also annehmen, dass Themen wie Rohstoffgewinnung oder Flächenverbrauch eine wichtige Rolle in der ökonomischen Wachstumstheorie spielen. Die Ökonomik ist jedoch auf dem »Materialauge« weitgehend blind und setzt einfach darauf, dass ressourcenschonendes Wachstum möglich ist, frei nach dem Motto: was sich denken lässt, lässt sich auch umsetzen.
Die Materialvergessenheit der Wachstumstheorie | Oliver Richters & Andreas Siemoneit weiterlesen

Erzählte Ungleichheit | Henri Schneider, Henrika Meyer, Julia Schmid

Rahmen und ihre WirkungFoto: Jessica Ruscello | Unsplash

 

Ungleiche Erzählungen

Warum es wichtig ist, wie in den Wirtschaftswissenschaften über Ungleichheit gesprochen wird.

Text: Henri Schneider, Henrika Meyer und Julia Schmid | Netzwerk Plurale Ökonomik

Ungleichheit ist derzeit eine der größten ökonomischen Herausforderungen. Sie ist nicht natürlich gegeben, sondern Produkt eines gesellschaftlichen Aushandlungsprozesses. Um es in den Worten des Ungleichheitsforschers Thomas Piketty zu sagen: „Jede menschliche Gesellschaft muss ihre Ungleichheit rechtfertigen, […] Ungleichheitsregime […] zeichnen sich durch ein Zusammenspiel von Diskursen und institutionellen Einrichtungen aus, die der Rechtfertigung und Organisation wirtschaftlicher, sozialer und politischer Ungleichheit in den jeweiligen Gesellschaften dienen.” Erzählte Ungleichheit | Henri Schneider, Henrika Meyer, Julia Schmid weiterlesen