„Man kommt sich wie auf einer Insel vor“: Ausbildungsbedingungen in der Landwirtschaft gehen uns alle an | Lucia Parbel

Eine junge Frau, die vor einem Acker steht.Yehor Milohrodskyi | unsplash

 

„Man kommt sich wie auf einer Insel vor“

Ausbildungsbedingungen in der Landwirtschaft gehen uns alle an

Text: Lucia Parbel | veröffentlicht am 30. Oktober 2024

„Die Maschinen, die ich am Ende bedienen konnte, waren die Melkanlage und der Kärcher.“ Das sagt Laura, gelernte Landwirtin, rückblickend über ihre Ausbildung. Als lesbische Frau auf einem Milchviehbetrieb auf dem Land in Nordrheinwestfalen habe sie sich die ganzen zwei Ausbildungsjahre über sehr isoliert gefühlt – und erst danach gemerkt, dass es Anderen geht wie ihr: Frauen und queere Menschen in der Landwirtschaft werden oft schlechter ausgebildet, fühlen sich einsam, erfahren Mobbing, Gewalt und Diskriminierung.
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Solidarische Landwirtschaft

KarottenFoto: David Holifield | unsplash

 

Solidarische Landwirtschaft

Lebensmittel verlieren ihren Preis und erhalten ihren Wert zurück – recherchiert man zur „solidarischen Landwirtschaft“ (SoLaWi), begegnet einem diese Aussage. Ist jenseits des Pathos etwas dran? Der Grundgedanke: Ein Netz von Verbraucher*innen (die „SolawiS“) schließt sich mit Erzeuger*innen kurz, unter Umgehung des Zwischenhandels und der Supermärkte. Die SolawiS erhalten für ihren Beitrag nicht eine bestimmte Anzahl an landwirtschaftlichen Produkten, sondern finanzieren den landwirtschaftlichen Betrieb. Die Produzent*innen sollen so unabhängig von den Marktpreisen einen boden-, tier-, mitarbeiter- und sich selbst schonenden Betrieb führen können. Anstatt gleichförmiger und ertragreicher Hybridsorten können samenfeste Sorten gepflanzt werden. Krumme Gurken oder zweibeinige Möhren, die üblicherweise aussortiert werden, werden vom Netzwerk der SolawiS auch genommen. Die holen sich ihre Kisten direkt vom Hof oder an Verteilpunkten ab. Bei vielen so organisierten Betrieben sollen sich die Konsument*innen zu Prosument*innen verwandeln und zuweilen selbst auf dem Feld Hand anlegen. So soll die Entfremdung zwischen Küchentisch und Acker aufgehoben werden.

Der Reyerhof in Möhringen bei Stuttgart ist seit 2013 ein Solawi-Betrieb. Wir haben dem Landwirt Lukas Dreyer ein paar Fragen gestellt. Solidarische Landwirtschaft weiterlesen

Stoppt das Arten- und Höfesterben! | Jutta Sundermann und Leonie Steinherr

AckerschlepperFoto: James Baltz | Unsplash

 

Stoppt das Arten- und Höfesterben!

Text: Jutta Sundermann & Leonie Steinherr

Es sterben nicht nur die Arten aus, sondern auch die Höfe, auf denen eine nachhaltige Landwirtschaft betrieben werden kann. Nachhaltiger Konsum ist das eine. Darüber hinaus muss den Bäuer*innen die angemessene Wertschätzung entgegengebracht werden und die Verbraucher*innen müssen sie dabei unterstützen, den notwendigen landwirtschaftspolitischen Rahmen durchzusetzen. Stoppt das Arten- und Höfesterben! | Jutta Sundermann und Leonie Steinherr weiterlesen