„Eleganz ist die Befreiung aus dem Kausalverkehr der Dinge“ | Bernd Villhauer  im Gespräch mit Lambert Wiesing

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„Eleganz ist die Befreiung aus dem Kausalverkehr der Dinge“

Bernd Villhauer  im Gespräch mit Lambert Wiesing

In meiner Kolumne Finanz & Eleganz geht es immer wieder um den Begriff der Eleganz und daher habe ich einen philosophischen Experten eingeladen, dem ich dazu einige Fragen stellen durfte. Lambert Wiesing ist Professor für Bildtheorie und Phänomenologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er hat unter anderem ein Buch über Luxus geschrieben (Suhrkamp, 2015). „Eleganz ist die Befreiung aus dem Kausalverkehr der Dinge“ | Bernd Villhauer  im Gespräch mit Lambert Wiesing weiterlesen

Mathematische Mystik | Bernd Villhauer

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Mathematische Mystik

Oder: Können oder sollen wir durch Finanzen in eine posthumane Zukunft schauen?

Text: Bernd Villhauer

Zeit für ein paar Silberstreifen am Horizont? Zumindest einen freundlichen Ausblick sollten wir uns in diesem ganzen apokalyptischen und postapokalyptischen Wirrwarr ja gönnen. Es gibt mehr als genug Aufgaben für nimmermüde Wirtschaftsschreiber, die die Stimmung heben wollen. Auch „Finanz & Eleganz“ will sich da nicht verweigern. Und deshalb werden heute drei Dinge behandelt, die Plattformen für einen besseren Ausblick sein können:

  1. Eine Buchbesprechung
  2. Eine nostalgische Fantasie
  3. Eine Vermutung zur mathematischen Modellierung und symbolischen Ordnung der Finanzmärkte

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Schwänze, die mit Hunden wackeln oder Warum die Finanzwirtschaft wichtiger ist als alles andere

Kolumnentitel: Finanz & Eleganz

Schwänze, die mit Hunden wackeln
oder Warum die Finanzwirtschaft wichtiger ist als alles andere

Haben wir eigentlich wirklich schon begriffen, wie sich Finanzwirtschaft und alle anderen Wirtschaftszweige zueinander verhalten? Ist es eigentlich gut, Blogs mit rhetorischen Fragen zu beginnen?
Es ist gut, wenn wir schon bekannte Tatsachen einmal für Nutzanwendungen und Lernprozesse zubereiten und greifbar machen. Die Finanzindustrie hat die Realwirtschaft in vielerlei Hinsicht überholt: in den USA beispielsweise fiel der Anteil der Industrie an der Gesamtwertschöpfung in den 1970er Jahren von 24% auf 15%, in den 1990ern setzte sich die Finanz-, Versicherungs- und Immobilienbranche vor sie.
Nach Angaben der Deutschen Bundesbank haben sich die weltweit erfassten Kapitalströme zwischen 1975 und 2000 verdreißigfacht, während sich das Welthandelsvolumen ungefähr vervierfacht und das addierte Bruttoinlandsprodukt (BIP) verdoppelt haben.
Hund Realwirtschaft und Schwanz Finanzwirtschaft befinden sich seit langem im Wettlauf – und der Hund hat schon länger Seitenstechen. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Finanzindustrie fast durchweg mehr gewachsen als andere Industrien. „Seit 1850 war das Wachstum im Finanzsektor insgesamt mehr als doppelt so groß wie in der Gesamtwirtschaft“, so Andrew Haldane, Chief Economist Executive Director of Monetary Analysis and Statistics bei der Bank of England. Die Herrschaften in den Kontoren mit Ärmelschoner und weißem Stehkragen waren die dynamischen Sieger im Wirtschaftsrennen. Schwänze, die mit Hunden wackeln oder Warum die Finanzwirtschaft wichtiger ist als alles andere weiterlesen