Die nestbau AG: Geld zum größtmöglichen Nutzen möglichst vieler anlegen

Gebäudemodell eines Projekts der nestbau AGFoto: Baumodell | nestbau AG

 

Die nestbau AG: Geld zum größtmöglichen Nutzen möglichst vieler anlegen

Online veröffentlicht am 07.01.2024

Die gemeinwohlorientierte Tübinger nestbau AG beteiligt sich seit 2010 an der Suche nach Lösungen für das Problem bezahlbaren und nachhaltigen Wohnens in Städten. Der Ansatz: Die „Bürger-Aktiengesellschaft“ sammelt privates Kapitel ein, um damit Projekte zu realisieren, deren Mieten unter dem marktüblichen Durchschnitt liegen und dennoch auch ökologischen Kriterien genügen. Mit einem ihrer neuesten Projekte im Tübinger Stadtteil Pfrondorf möchte die nestbau AG unter wissenschaftlicher Begleitung durch das Karlsruher Institut für Technologie eine Antwort darauf geben, wie die Umnutzung vorhandenen Wohnraums durch „Häusertausch“ stattfinden kann. In Holzbauweise soll Raum für gemeinschaftliches Wohnen für ältere Menschen geschaffen werden, denen die alte Wohnung oder das frühere Eigenheim zu groß geworden sind. Letztere werden frei, beispielsweise für junge Familien mit Kindern – durch Neubau soll also Umnutzung möglich gemacht werden. Die nestbau AG: Geld zum größtmöglichen Nutzen möglichst vieler anlegen weiterlesen

Gemeinwohl bilanzieren | Interview mit Frank Breinlinger

Die Erde in HändenIllustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

Gemeinwohl bilanzieren

„Ein zukunftsfähiges Wirtschaftssystem, bei dem es in erster Linie um die Menschen und die Umwelt geht“, so das Ziel der Gemeinwohlökonomie. Um den Beitrag von Unternehmen und anderen Organisationen für das Gemeinwohl zu messen, wurde die „Gemeinwohl-Bilanz“ entwickelt. Mittels eines Punktesystems soll festgestellt werden, inwieweit die beteiligten Unternehmen die Werte „Menschenwürde“, „Solidarität & Gerechtigkeit“, „ökologische Nachhaltigkeit“ sowie „Transparenz & Mitentscheidung“ berücksichtigt haben. An der Gemeinwohl-Bilanz sollen Kund*innen ihre Konsumentscheidung und staatliche Stellen ihre Förderung ausrichten – so die Vision.

Breinlinger Ingenieure aus Tuttlingen und Stuttgart sind seit 2019 Gemeinwohl-Unternehmen und Teil einer Peer-Group zur Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz. Das Ingenieur-Büro sucht den langfristigen Erfolg, den es darin sieht, dass seine Mitarbeiter*innen Sinn und Erfüllung in ihrer Arbeit finden und diese als Mitgestaltung einer nachhaltigen Welt begreifen. Die Gemeinwohl-Bilanz soll es dem Unternehmen ermöglichen festzustellen, wo es sich auf diesem Weg befindet und was es tun kann, um weiter voranzukommen. Gemeinwohl bilanzieren | Interview mit Frank Breinlinger weiterlesen

Die soziale Frage neu denken | Jörg Soetebeer

"Shut Happens" – SchriftzugFoto: Jason Mowry | Unsplash

 

Die große Bremse

Die soziale Frage neu denken – in schwierigen Zeiten

Text: Jörg Soetebeer | Gastbeitrag

Die Covid-19-Pandemie trifft uns aktuell als Einzelne und als Gesellschaft wie ein kaum je erlebtes Widerfahrnis: Sie verursacht einen Realitätsschock und konfrontiert uns mit sehr grundsätzlichen Fragen unseres Selbstverständnisses sowie unseres gesellschaftlichen Lebens. Dabei wirkt die Pandemie wie eine große Bremse, welche eine seit zweihundert Jahren scheinbar unaufhaltsame Maschine zum Stoppen gebracht hat: den technisch-industriellen Fortschritt seit dem 18. Jahrhundert der Aufklärung. Zugleich erfährt das persönliche und gesellschaftliche Leben durch die Verordnungen kaum vergleichbare Einschränkungen bezogen auf die jüngere Geschichte Deutschlands. Gesellschaftlich eskaliert unter diesen Vorzeichen eine erhitzte Debatte im öffentlichen Raum und in den sozialen Medien – die zunehmend befeuert wird auch durch Demonstrationen über die Bedeutung der Covid-19-Pandemie und die Verordnungen. Damit ist die soziale Frage aus aktuellem Anlass auf der Tagesordnung. Die soziale Frage neu denken | Jörg Soetebeer weiterlesen