3/25 HOFFNUNG

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Ausgabe 3/2025

HOFFNUNG

In der von Krisen gebeutelten Gegenwart machen sich Stress, Verzweiflung und Resignation breit. Hoffnung verspricht einen Ausweg: Sie verspricht die Energie, die wir brauchen, um etwas zu verändern. Aber ist es so einfach? Kann Hoffnung nicht auch ungewollt zur Komplizin des Status quo werden? Zu einem Beruhigungsmittel, einer Durchhalteparole oder einem Selbstbetrug? Wenn wir aber die Hoffnung vergraben, sind wir dann nicht erst recht zu Stillstand oder Untergang verdammt? Eine Ausgabe, die Hoffnung in Frage stellt und neu entdeckt!

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Beschreibung

TERRAIN
OLIVIA MITSCHERLICH-SCHÖNHERR zeigt, wie politische Hoffnung ohne Scheuklappen zwischen Verzweiflung und Weltflucht navigieren muss, um ihre visionäre Kraft behalten zu können. In spirituellen Praktiken entdeckt sie neue Hoffnungsströme. CHRISTIAN DRIES stellt die Gegenthese auf: Hoffnung ist keine Lösung, sondern weicht vor der Lösung aus. Sie ist Teil der Misere, aus der sie angeblich hinausführen soll. Er plädiert für radikale Hoffnungslosigkeit, um der Realität ins Auge zu blicken und neue Handlungsspielräume zu gewinnen. Ähnlich analysiert auch DOROTHEE HÄUßERMANN vermeintliche Klimaschutzlösungen als trügerische Hoffnungsangebote, die beruhigen statt zu verändern. FABIAN FREYENHAGEN & HELENA ESTHER GRASS stellen den Zusammenhang von Handlungen und Hoffnung in Frage. Viele Handlungen erfolgen nicht, weil wir auf ihren Erfolg hoffen dürfen, sondern weil sie aus einer inneren Notwendigkeit erfolgen: wir können manchmal nicht anders. Gerade solchen Handlungen wohnt eine Kraft inne, die doch wieder Anlass zu Hoffnung geben kann.

PORTRAIT
FRANCESCA VIDAL widmet sich dem Philosophen ERNST BLOCH, dem Denker der Hoffnung. Sie zeichnet seinen Lebensweg nach und fragt, wie seine Ideen im Zeitalter der zur Normalität gewordenen Mehrfachkrisen Orientierung stiften können.

INTERVIEW
Hoffnung liegt in der Spannung zwischen Idealismus und Pragmatismus: Wir haben uns mit SHERI BERMAN in New York City über den Erfolg der extremen Rechten in den USA und Europa, gefährdete Demokratien und die Dilemmata unterhalten, mit denen politische Hoffnung heute konfrontiert ist.

HORIZONT
ANDREA DIECK zeigt, warum Hoffnung keine reine Idee sein kann, sondern eine materielle Grundlage braucht. Mit dem Konzept des öffentlichen Luxus entwirft sie eine Vision von Gemeineigentum, das über bloße Versorgung hinausgeht und Räume für gesellschaftliche Teilhabe eröffnet. MICHAEL MÜLLER fragt, welche Geschichten wir erzählen müssen, um Hoffnung neu zu verankern. Gegen individuelle wie gesellschaftliche Ausweglosigkeit helfen Experimentierräume, die Blockaden lösen und Offenheit stiften. NADINE GERNER & LINA HANSEN untersuchen, wie Hoffnung durch ökofeministische Theorie und Praxis aufhört, Illusion zu sein und zu widerständiger Energie gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur werden kann. SILJA GRAUPE krempelt unser Verständnis von Hoffnung um: Der eigentliche Feind der Hoffnung sind nicht Hoffnungslosigkeit oder Verzweiflung, sondern blinder Optimismus und Gleichgültigkeit. Echte Hoffnung umarmt Freud wie Leid, sie schöpft sich aus den Abgründen des Lebens.

RUBRIKEN
ZUKUNFT FÜR ALLE: MASCHA SCHÄDLICH spürt den Ritzen der Hoffnung in einem Alltag der Hoffnungslosigkeit nach. WEITWINKEL: ROBIN WEHE beleuchtet in einer philosophischen Intervention die politische Macht der Hoffnung.
WOZU KUNST?: Die Ausstellung NOT YOUR CHOICE! zeigt künstlerische Positionen zu Selbstbestimmung und Gleichberechtigung.