Es könnte alles auch anders sein | Interview mit Verantwortlichen der Thales-Akademie

FensterFoto: Katerina Pavlyuchkova | Unsplash

 

Es könnte immer auch anders sein

Interview mit den Verantwortlichen der Thales-Akademie

Die Erfahrungen mit der „Corona-Pandemie, der Klimakrise, einer Krise der Demokratie sowie überkommenen Formen der Unternehmensführung“ verdeutlichen die Notwendigkeit vertiefter Reflexion und einer Neuausrichtung unseres Handelns, so steht es im aktuellen Programm der Thales-Akademie. Die Thales-Akademie bietet daher Praktiker*innen mit ihren Weiterbildungsprogrammen in Wirtschafts-, Digital- und Medizinethik die Möglichkeit, die philosophischen und ethischen Herausforderungen ihres beruflichen Handelns zu reflektieren. Wir haben bei den Verantwortlichen nachgefragt, was es mit diesen Krisen auf sich hat und wie wir ihnen beikommen können. Es könnte alles auch anders sein | Interview mit Verantwortlichen der Thales-Akademie weiterlesen

AUFKLÄRUNG | Editorial zu Ausgabe 1/2022 | Frank Augustin

Cover-Illustration der Ausgabe 1/2022Illustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

AUFKLÄRUNG

Editorial zu Ausgabe 1/2022

2009. Gründung der agora42. Weltwirtschaftskrise. Sonnenklar: Wir waren zu weit gegangen; das war die letzte Warnung; Wirtschaft und Gesellschaft müssen radikal umgebaut werden. Doch dann zog Nebel auf. Denn es geschah … nichts. Wie bitte? Ja. Nichts.

2021. Noch immer fragt man sich, was eigentlich los ist. Weshalb nichts passiert und ohne Not der gesellschaftliche Zusammenhalt und unsere Lebensgrundlagen zerstört werden. Jedenfalls kann mir niemand erzählen, dass der Großteil der Bevölkerung bewusst und in böswilliger Absicht sich selbst und kommende Generationen schädigen will. Und es komme mir keine*r mit Unwissen – wir wissen genug. AUFKLÄRUNG | Editorial zu Ausgabe 1/2022 | Frank Augustin weiterlesen

Lieber locker lassen | Viola Nordsieck

EinkaufswagenFoto: Victoria Alexandrova | Unsplash

 

Lieber locker lassen!

Text: Viola Nordsieck

Die Gesellschaft fürchtet Unfreiheit, denn Moralapostel und Staat drohen mit Verboten. Aus Angst entsteht Trotz und jede verbliebene Freiheit wird konsequent verteidigt – wie kann es sein, dass wir nicht tun und lassen können, was wir wollen? Dieses Verteidigen hält uns so sehr in Atem, dass wir darüber vergessen, was da überhaupt verteidigt wird und Gartenpartys zum politischen Widerstandssymbol aufgeladen werden. Konsum ist Teil der Rebellion geworden – aber ist Freiheit überhaupt mit Konsum vereinbar? Lieber locker lassen | Viola Nordsieck weiterlesen

Die Situation in der Care-Arbeit ist weiterhin prekär | Interview mit Mia Smettan

Latex-HandschuheFoto: Clay Banks | Unsplash

 

Die Situation in der Care-Arbeit ist weiterhin prekär

Interview mit Mia Smettan | Konzeptwerk Neue Ökonomie

Kochen, Putzen, Angehörige und kranke Menschen pflegen, sich um andere, um die Umwelt und um sich selbst kümmern, diese Tätigkeiten werden in dem englischen Wort „Care“ zusammengefasst, zu deutsch Sorge- oder Fürsorge-Arbeit. Das Konzeptwerk Neue Ökonomie veranstaltet vom 26. bis zum 28. November 2021 eine Online-Konferenz zu diesem Thema: „Care für globale Gerechtigkeit“. Wir haben mit Mia Smettan über das Thema gesprochen. Die Situation in der Care-Arbeit ist weiterhin prekär | Interview mit Mia Smettan weiterlesen

Karriere? Nein, danke! | Constanze Eich

Ein VogelschwarmFoto: Jonny Gios | Unsplash

 

Karriere? Nein, danke!

Text: Constanze Eich

Die geringe Zahl der Frauen in Spitzenpositionen wird nach wie vor reklamiert, insbesondere in den sogenannten Männerdomänen. Viele Unternehmen bemühen sich heute um Gleichberechtigung bei der Beförderung – und treffen dabei auf ein neues Problem: Immer weniger Arbeitende, egal ob männlich oder weiblich, drängt es in Führungspositionen. Der ursprüngliche Traum einer steilen Karriere vermag die junge Generation nicht wirklich zu begeistern. Was ist hier los? Karriere? Nein, danke! | Constanze Eich weiterlesen

Gegen die Logik der Situation | Elena Goschin

ModellbahnhofFoto: Anton Konstantinov | Unsplash

 

Gegen die Logik der Situation

Der homo oeconomicus und der marktförmige Extremismus

Text: Elena Goschin

Das Modell des homo oeconomicus erklärt in der Mainstream-Ökonomik das Verhalten des Individuums nach der Logik der Situation. Vertreter*innen des Konzepts möchten es nicht als Menschenbild verstanden wissen, und argumentieren, dass es sich um eine wissenschaftliche Abstraktion handelt. Auf der gesellschaftlichen Makroebene fungiert der homo oeconomicus jedoch als repräsentativer Akteur (nicht gegendert, da meist männlich gedacht) und stellt somit eine Reduktion des Menschen dar. Es lohnt sich, näher zu untersuchen, wessen Interessen er implizit vertritt. Gegen die Logik der Situation | Elena Goschin weiterlesen

Das Berliner Volksbegehren und die politische Theorie des Unternehmens | Philipp Stehr

Plakat der InitiativeFoto: Moises Gonzalez | Unsplash

 

Das Berliner Volksbegehren und die politische Theorie des Unternehmens

Text: Philipp Stehr

Die Initiative Deutsche Wohnen & Co. enteignen ist eine der erfolgreichsten sozialen Bewegungen im deutschsprachigen Raum. Am Sonntag wurde der Vorschlag der Bewegung zur Vergesellschaftung des Wohnungsbestands großer profitorientierter Unternehmen von einer Mehrheit der Berlinerinnen angenommen. Diese Entscheidung ist auch aus philosophischer Sicht hochinteressant, weil er an zentrale Elemente einer philosophischen Debatte über Unternehmen anknüpft und gleichzeitig neue Impulse für sie liefert. Das Berliner Volksbegehren und die politische Theorie des Unternehmens | Philipp Stehr weiterlesen

Die Ökonomie der Massenmedien | Francis Rohr

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Die Ökonomie der Massenmedien

Text: Francis Rohr | Netzwerk Plurale Ökonomik

Warum bleibt die Vielfalt des wirtschaftswissenschaftlichen Meinungsspektrums in der medialen Berichterstattung weitgehend unberücksichtigt? Warum kommen immer dieselben (oft fachlich orthodoxen) Stimmen zu Wort? Die Selektionslogik des Medienmarkts und der so genannte Nachrichtenwert tragen maßgeblich dazu bei. Die Ökonomie der Massenmedien | Francis Rohr weiterlesen

Kapital | Editorial zu Ausgabe 4/2021 | Frank Augustin

Illustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

Was ist das Kapital?

Editorial zur Ausgabe 4/2021

Das Kapital war unser Wundermittel. Mit ihm haben wir das Leben auf einen Nenner gebracht, mittels Zahlen verbunden und bewertet – damit alles seine Ordnung hat, kontrollierbar wird, vergleichbar wird, systematisch verbessert werden kann.

Jetzt löst sich alles auf. Die Zeit der Wunder ist vorbei. Es zeigt sich: Im Windschatten des Kapitals sind wir vor der Realität geflohen. Wir nannten das „Fortschritt“. Oder „modern werden“. Tatsächlich sind wir nicht erwachsen geworden. Kapital | Editorial zu Ausgabe 4/2021 | Frank Augustin weiterlesen