„Schützen durch Nützen“ | Interview mit Roland Heidelberg

Biene und BlumeAlle Fotos: Biosphärengebiet Schwäbische Alb

 

„Schützen durch Nützen“ – Das Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Wacholderheiden und Buchenwälder, Weiden und Streuobstwiesen, Äcker und sogar Zonen mit industrieller Nutzung – das etwa 85.270 Hektar große südlich von Stuttgart gelegene Biosphärengebiet Schwäbische Alb wurde 2008 eingerichtet und ist seit 2009 eines von 16 UNESCO-Biosphärenreservaten in Deutschland. Biosphärenreservate, von denen es weltweit 727 gibt (Stand Oktober 2021), sind Modellregionen, in denen aufgezeigt werden soll, wie sich Wirtschaft, Tourismus und Besiedlung mit den Belangen des Umwelt- und Landschaftsschutzes innovativ fortentwickeln lassen. Die Anerkennung von Biosphärenreservaten durch die UNESCO erfolgt auf Antrag nach Erfüllung verbindlicher Kriterien.

Die 727 Biosphärenreservate machen fünf Prozent der Landmasse der Erde aus. Ziel der UNESCO ist es, dass bis 2030 sogar 30 Prozent des Planeten zu Biosphärenreservaten erklärt werden, in denen die Erhaltung der biologischen Vielfalt mit ökologischer Bildung und nachhaltigen Wirtschaftsformen verbunden werden soll. „Schützen durch Nützen“ | Interview mit Roland Heidelberg weiterlesen

Wir müssen reden! Plädoyer für eine transformative Gesprächskultur | Viola Gerlach & Sebastian Möller

SilhouettenFoto: Harli Marten | Unsplash

 

Wir müssen reden!

Plädoyer für eine transformative Gesprächskultur

Text: Viola Gerlach & Sebastian Möller

Dass sich Gesellschaft und Wirtschaft mitten in einer Umbruchsituation befinden, steht außer Frage. Doch wie wir damit umgehen, ist umstritten. Angesicht der Tragweite und Dringlichkeit der Herausforderung des Klimawandels erscheinen weder ein bedingungsloses Zutrauen in vermeintlich marktwirtschaftliche Innovationskräfte noch moralische Überlegenheitsgefühle gegenüber als nicht nachhaltig genug gebrandmarkten Unternehmer*innen und Konsument*innen besonders hilfreich oder zielführend. Beide Positionen verzichten auf den offenen Dialog, reduzieren Komplexität, stereotypisieren ein vermeintliches Gegenüber und tragen dadurch zur gesellschaftlichen Spaltung bei. Wir müssen reden! Plädoyer für eine transformative Gesprächskultur | Viola Gerlach & Sebastian Möller weiterlesen

Commons statt Kapital | Stefan Meretz

Schriftzug auf einer HauswandFoto: Simon Peel | Unsplash

 

Commons statt Kapital

 Text: Stefan Meretz

Klimaschutz und Kapitalismus sind unvereinbar. Aber wie kann eine Lebens- und Produktionsweise jenseits der Geldlogik und der Verhaltensweisen, die sie uns nahelegt, aussehen? Mein Vorschlag: Commons. Die Mittel, die wir zum Leben und Produzieren brauchen, als Gemeinsame, also als Commons zu behandeln, kann bei der geteilten Wohnung als WG beginnen, über freie Software zu solidarischer Landwirtschaft führen und noch weit darüber hinausgehen. Commons statt Kapital | Stefan Meretz weiterlesen

Resilienz und Vernunft – Willkommen in der Vielfachkrise | Stefanie Graefe

ÜberflutungFoto: Jonathan Ford | Unsplash

 

Resilienz und Vernunft

Willkommen in der Vielfachkrise

Text: Stefanie Graefe

Wir sollen alle resilient werden, so eine Aufforderung angesichts zunehmender Krisen und Katastrophen. Wir sollen also „krisenfest“ werden, Krisen sogar als Chancen entdecken. Doch das Konzept der Resilienz kann zum Aufruf an die Einzelnen verkümmern, einen kritikwürdigen gesellschaftlichen Zustand individuell aufzufangen – und damit zu verfestigen. Ist das vernünftig? Resilienz und Vernunft – Willkommen in der Vielfachkrise | Stefanie Graefe weiterlesen

RESILIENZ – Editorial zu Ausgabe 2/2022 | Frank Augustin

Cover-Illustration zur Ausgabe 2/2022Illustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

RESILIENZ

Editorial zu Ausgabe 2/2022

Mitten in die Erstellung dieser Ausgabe hinein platzte die Meldung vom Krieg in Europa. Überraschend? Nur für jene, die seit der Annexion der Krim und dem Syrien-Konflikt geschlafen haben, in dem sich Putin und seine Führungsriege mit unverzeihlicher Brutalität zu politischer Bedeutung zurückgebombt haben. Dass es so weit kommen konnte, sagt einiges aus über den Zustand westlicher Demokratien. Wachsamkeit und Entschlossenheit sehen anders aus – und verhindern die Eskalation von Konflikten. RESILIENZ – Editorial zu Ausgabe 2/2022 | Frank Augustin weiterlesen

Creativity happens – Eine Kritik der planenden Vernunft | Eduard Kaeser

PlanFoto: Sven Mieke | Unsplash

 

Creativity happens

Eine Kritik der planenden Vernunft

Text: Eduard Kaeser

Wir kennen das Phänomen der Budget-Explosion; die realen Kosten eines Projekts übertreffen fast immer die geplanten. In der Regel gibt man einer unzureichenden Voraussicht die Schuld, aber im Grunde ist das unfair, oder vielmehr: überschätzen wir die voraussehende, planende Vernunft. Wie der kluge Stratege Helmuth von Moltke einmal bemerkte, überlebt ein Plan nie den Erstkontakt mit dem Feind. Und die Realität, das sind nur Erstkontakte. Creativity happens – Eine Kritik der planenden Vernunft | Eduard Kaeser weiterlesen

Zukunft für alle – Wege zu neuen Wirtschafts- und Lebensweisen | Nina Treu & Kai Kuhnhenn

Pappschild "FIGHT FOR A BETTER TOMORROW""Foto: Thomas Spiske | Unsplash

 

Zukunft für alle – Wege zu neuen Wirtschafts- und Lebensweisen

Text: Nina Treu & Kai Kuhnhenn

Wenn wir auf den Zustand des Planeten schauen, dann stellt sich die Frage: Wohin steuern wir? In der zweiten Corona-Welle, angesichts des Erstarkens von Rechtspopulist*innen und Autokraten, welche die Klimakrise und gefährlich steigende Ungleichheiten vorantreiben, werden existenzielle Probleme offensichtlich. Gleichzeitig finden sich weltweit Menschen zusammen, um gegen Rassismus, für Klimagerechtigkeit und Umverteilung zu kämpfen. Es ist ein Schwanken zwischen vermeintlicher Normalität, dystopischen Zuständen und demokratischem Aufbruch. Vieles scheint möglich, aber wenig ausgemacht. Wie können wir diese Offenheit nutzen, um den Weg in eine bessere Zukunft einzuschlagen? Zukunft für alle – Wege zu neuen Wirtschafts- und Lebensweisen | Nina Treu & Kai Kuhnhenn weiterlesen

Gleichberechtigung, Arbeit und das gute Leben | Interview mit Teresa Bücker

Foto aus dem Interview Fotos: Schore Mehrdju

 

Gleichberechtigung, Arbeit und das gute Leben

Interview mit Teresa Bücker

Frau Bücker, Ihre Kolumne im Magazin der Süddeutschen Zeitung heißt „Freie Radikale“. Brauchen wir heute radikale Ideen und wenn ja, warum?

Auf jeden Fall brauchen wir radikale Ideen! In meiner Kolumne versuche ich, den Begriff „radikal“ ein bisschen zu rehabilitieren, weil er meiner Wahrnehmung nach dazu genutzt wurde, um bestimmte Ideen gleich wieder aus dem Diskurs zu verdrängen – im Sinne von: „Das ist zu groß gedacht, das ist sowieso nicht umsetzbar.“ Das beobachte ich vor allem in der Politik. Dabei wäre es gerade die Aufgabe einer progressiven Politik, genau solche Ideen nach vorne zu stellen und Szenarien zu entwerfen, die 20 oder auch 30 Jahre in die Zukunft gehen und sich nicht nur innerhalb eines Fünf-Jahres-Horizonts bewegen. Man sollte mehr darüber sprechen, was wir uns überhaupt vorstellen möchten und was prinzipiell möglich sein könnte – ohne gleich einzuwenden „das scheitert am Geld“ oder „dann geht die Wirtschaft den Bach runter“. Man muss erst einmal Denkräume aufmachen, die es wieder ermöglichen, über das eigene Leben nachzudenken. (…) Gleichberechtigung, Arbeit und das gute Leben | Interview mit Teresa Bücker weiterlesen

Projekt Weltsystem – „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972 | Eneia Dragomir

Der Planet ErdeIllustrationen: DMBO – Studio für Gestaltung

 

Projekt Weltsystem – „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972

Text: Eneia Dragomir

Als earthrise, Erdaufgang, ist die Fotografie der Erdkugel in die Geschichte eingegangen, die am 24. Dezember 1968 von Bord der Apollo 8 gemacht worden ist. Mit einem Mal, so das Time Magazine, sei der Menschheit die Schönheit, Zerbrechlichkeit und Einsamkeit unserer Welt erfassbar geworden. Die Aufnahme wurde zu einem Meilenstein der Umweltbewegung, weil mit ihr die Wirklichkeit der planetaren Grenzen augenscheinlich wurde. Es verwundert nicht, dass das Cover einer wissenschaftlichen Veröffentlichung von 1972, welche auf die Folgen explodierenden Wachstums auf einem begrenzten Planeten aufmerksam machte, auf diese ikonische Aufnahme anspielte: In jenem Jahr wurde der erste Bericht an den Club of Rome unter dem englischen Titel The Limits to Growth veröffentlicht. Bereits etwa zwei Monate später erschien die deutsche Übersetzung: Die Grenzen des Wachstums. Projekt Weltsystem – „Die Grenzen des Wachstums“ von 1972 | Eneia Dragomir weiterlesen

Verantwortungseigentum | Interview mit Achim Hensen und Marilena Berends

GlühbirneFoto: Kari Shea | Unsplash

 

Verantwortungseigentum

Interview mit Achim Hensen und Marilena Berends

Eine Wirtschaft, in der es nicht mehr vornehmlich um die kurzfristige Maximierung von Gewinnen, sondern um Produkte und Dienstleistungen mit gesellschaftlichem Mehrwert geht: Das klingt gut. Doch wie lässt sich sicherstellen, dass es sich dabei um mehr als um einen PR-wirksamen TED-Talk handelt? Die Purpose Stiftung (engl. Purpose = Bestimmung, Zweck) glaubt, dieses Anliegen mit einer neuen Unternehmensform vorantreiben zu können: dem sogenannten Verantwortungseigentum. Verantwortungseigentum | Interview mit Achim Hensen und Marilena Berends weiterlesen