Klima

Klimavariationen im Treibhaus Erde

Die Natur und ihre Veränderung

von Lia Polotzek

Das Klima verändert sich extrem schnell. In Paris haben sich die 196 Mitgliedsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen 2015 darauf geeinigt, die globale Erderwärmung auf möglichst 1,5 Grad zu begrenzen. Erstmals sind die Staaten außerdem völkerrechtlich verpflichtet, einen nationalen Klimaschutzbeitrag zu erarbeiten. Bleibt es jedoch bei den aktuellen Zusagen der Staaten, würde die globale Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts laut Weltklimarat um 3,2 Grad steigen. Um überhaupt eine Chance zu haben, das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen, müssten die Treibhausgasemissionen im Jahr 2050 bei Null liegen.

Doch die weltweiten Emissionen von Treibhausgasen steigen ungebremst. Im Jahr 2017 wurde ein neuer Höchstwert von 53,5 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalenten erreicht. Das ist ein Anstieg von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zum Vergleich: Im Jahr 1990 wurden etwa 30 Milliarden Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen. Mit dem Begriff CO2-Äquivalente wird der Effekt aller Treibhausgase auf das Klima vergleichbar gemacht, da Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid, Methan, Fluorkohlenwasserstoffe und Schwefelhexafluorid eine ganz unterschiedliche Wirkung auf das Klima haben. Das sogenannte Treibhauspotenzial von Methan ist beispielsweise 25-mal so hoch wie das von CO2, das von Schwefelhexafluorid sogar 22.800-mal so groß.

Der Anstieg der Treibhausgasemissionen führt dazu, dass die weltweite Treibhausgas-Konzentration im Jahr 2017 bei über 405 ppm (parts per million) lag. Inzwischen sind also mehr als 405 von einer Millionen Molekülen in der Atmosphäre Treibhausgasmoleküle. Der Generalsekretär der Weltwetterorganisation erklärt, dass es eine vergleichbare Konzentration von Kohlenstoffdioxid auf der Erde zum letzten Mal vor drei bis fünf Millionen Jahren gab, als die Durchschnittstemperatur zwei bis drei Grad und der Meeresspiegel 10 bis 20 Meter höher lag. Auch das Tempo der Erhöhung der Konzentration ist erschreckend: Ein Anstieg wie in den letzten 70 Jahren hat am Ende der letzten Eiszeit 3.000 Jahre gedauert.

Als Hauptursache für den Anstieg an Treibhausgasemissionen nennt der fünfte Sachstandsbericht des Weltklimarats die Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas, die Abholzung von Wäldern (>Wald) sowie die Landwirtschaft (>Boden). Auch der weltweite Gütertransport trägt enorm zur Klimaveränderung bei.

Wichtigste Senken für CO2 sind die Weltmeere. Der schnelle Anstieg von CO2 im Wasser führt jedoch zur Versauerung der Meere (>Wasser). Dadurch werden kalkhaltige Strukturen wie Korallen aufgelöst, Korallenriffe wie das Great Barrier Reef sterben ab. Auch Wälder und Böden speichern große Mengen an CO2. Doch ihre Zerstörung heizt das Klima weiter an.