Gestärkte Schuldenbremse? Weshalb das Karlsruher Urteil zur Haushaltspolitik weniger politische Aussagekraft hat, als manche uns gerade glauben machen wollen | Jonas Plattner & Chiara Rohlfs

GerichtshammerFoto: unsplash

 

Gestärkte Schuldenbremse?

Weshalb das Karlsruher Urteil zur Haushaltspolitik weniger politische Aussagekraft hat, als manche uns gerade glauben machen wollen

Text: Jonas Plattner & Chiara Rohlfs | Netzwerk Plurale Ökonomik | veröffentlicht am 04.02.2024

In aufgeheizten Zeiten mit noch aufgeheizteren Debatten lohnt es sich manchmal, einen Schritt zurückzutreten, um die Dinge grundsätzlich zu betrachten und nüchtern zu analysieren. Wenn man das bei dem seit November andauernden Streit über die Haushaltspolitik der Bundesregierung tut, kommt man zu einigen spannenden Erkenntnissen. Gestärkte Schuldenbremse? Weshalb das Karlsruher Urteil zur Haushaltspolitik weniger politische Aussagekraft hat, als manche uns gerade glauben machen wollen | Jonas Plattner & Chiara Rohlfs weiterlesen

Choose Your Destiny! | Janusz Czech

Choose Your Destiny! Foto des Murals des Künstlers SimpsonFoto: Janusz Czech

 

Choose Your Destiny!

Text: Janusz Czech

Im Juli fertigte der Warschauer Künstler Simpson ein Mural, ein Wandbild, an der Ostfassade des Alfons-Kern-Turms (dem Sitz des A.K.T;) in Pforzheim an. Das zehn mal fünfzehn Meter große Bild trägt den Titel Choose Your Destiny. Im Zentrum des Bildes steht das Nolan-Diagramm, ein Modell des politischen Spektrums, das Ideologien auf zwei Achsen nach ihrer Einstellung zu staatlicher Einflussnahme im wirtschaftlichen und im privaten Bereich klassifiziert. Diese Einteilung symbolisiert das Problem der politischen Entscheidungen, die über das Ausmaß der individuellen Freiheit im Staat bestimmen. Choose Your Destiny! | Janusz Czech weiterlesen

Der Natur Rechte verleihen: Wie tauschen wir, wenn aus Waren nicht-menschliche Personen werden? | Diedrich Lange

Ein Schaf – bald eine nicht-menschliche Person?Foto: Sam Carter | unsplash

 

Der Natur Rechte verleihen: Wie tauschen wir, wenn aus Waren nicht-menschliche Personen werden?

Text: Diedrich Lange | Netzwerk Plurale Ökonomik | veröffentlicht am 26.10.2023

Das Grundgesetz gibt uns Rechte von Natur aus, aber welche Rechte hat die Natur? Verleiht sie nur Rechte, hat aber selbst keine? Das kann nicht sein.

Die ökologischen Krisen können auch als eine Folge missachteter Rechte der Natur aufgefasst werden. Viele Stimmen sprechen sich daher für die Verbriefung dieser Rechte aus, beginnend im Grundgesetz. Zum Beispiel Jens Kersten, Rechtswissenschaftler an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er schlägt für Artikel 1, Absatz 2 eine Ergänzung vor: „Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu… der Verantwortung für die Natur…“ und erhofft sich von der Änderung, dass das „ökologische Verantwortungsprinzip … auf die gesamte Verfassungsordnung des Grundgesetzes“ ausstrahlt. Der Natur Rechte verleihen: Wie tauschen wir, wenn aus Waren nicht-menschliche Personen werden? | Diedrich Lange weiterlesen

Zeit der Umbrüche – Zeit der Möglichkeitsfenster | Mascha Schädlich

Schild auf einer Demonstration: Zusammen für eine GRÜNE Zukunft – für alleFoto: Markus Spiske | unsplash

 

Zeit der Umbrüche – Zeit der Möglichkeitsfenster

Text: Mascha Schädlich | Konzeptwerk Neue Ökonomie | online veröffentlicht am 17.08.2023

Normal ist, was wir gewohnt sind. Herausfordernd also, dass sich unsere Arbeitsweise, unsere Beziehungsmodelle, unsere Ernährungsweise, die technischen Möglichkeiten und – mit den weitreichendsten Folgen – sogar unser Klima in zunehmendem Tempo verändert. Viele sehnen sich zurück in eine Welt, die verstehbarer und vertrauter ist als der derzeitige Imperativ des immer Neuen, der kürzlich auch noch eine bedrohliche Schwester in Form von unbeherrschbaren Krisen bekommen hat: Pandemien, Naturkatastrophen, Inflation, Krieg. Diese Krisen sind vielleicht nicht so neu, aber sie sind sichtbar wie lange nicht mehr. Die Illusion, wir hätten alles im Griff, ist stark beschädigt. Zeit der Umbrüche – Zeit der Möglichkeitsfenster | Mascha Schädlich weiterlesen

Der Wert der Kultur | Janusz Czech

Ansicht aus der Ausstellung "Das Dritte Geschlecht"; zu sehen ist ein Ausschnitt aus dem Film "Between the Lines – Indiens drittes Geschlecht" von Thomas WartmannAusstellungsansicht „Das Dritte Geschlecht“ (2021); Foto: A.K.T;

 

Der Wert der Kultur

Text: Janusz Czech | online veröffentlicht am 10.08.2023

In unserer heutigen Gesellschaft, die sich schon mit leichten Veränderungen schwertut, ist tagtäglich eine Zerrissenheit im Umgang mit diversen Emanzipationsprozessen spürbar. Wir erleben einen beinahe unendlichen Glauben an die Chancen durch den technologischen Fortschritt und eine Offenheit etwa für Künstliche Intelligenz, die wir scheinbar selbstverständlich für die Lösung all unserer ökonomischen und ökologischen Probleme halten. Gleichzeitig stagnieren wir inhaltlich bei Themen, die wir als Gesellschaft bereits seit langer Zeit verhandeln, und verharren beispielsweise in idealisierten nationalen und religiösen Fragestellungen, die zum Teil in für die Menschheit sinnlosen Kriegen münden. Der Wert der Kultur | Janusz Czech weiterlesen

Was in der Debatte ums Grundeinkommen falsch läuft | Sebastian Fobbe

Zahlenfeld eines GeldautomatenFoto: Eduardo Soares | unsplash

 

Genauer hinhören: Was in der Debatte ums Grundeinkommen falsch läuft

Text: Sebastian Fobbe | Netzwerk Plurale Ökonomik | veröffentlicht am 20.06.2023

Eigentlich klingt die Idee ganz simpel: Jeden Monat soll der Staat seinen Bürger*innen einen fixen Betrag aufs Konto überweisen. Einfach so. Ohne Gegenleistung, ohne Wenn und Aber. Doch so einfach ist es nicht. Wenn es um das Grundeinkommen geht, reden viele aneinander vorbei. Was geht schief in der Debatte ums Grundeinkommen?
Was in der Debatte ums Grundeinkommen falsch läuft | Sebastian Fobbe weiterlesen

Neues Geld – Wie wir Geldpolitik neu denken können | Kilian de Ridder

beleuchtetes Geld-/Euro-ZeichenFoto: Bruno Neurath-Wilson | unsplash

 

Neues Geld – Wie wir Geldpolitik neu denken können

Text: Kilian de Ridder | Netzwerk Plurale Ökonomik e.V. | veröffentlicht am 06.04.2023

Wenn wir Gesetze erlassen, wenn wir Verfassungen schreiben, wenn wir staatliche Institutionen konstruieren, dann greifen wir dabei immer auf Ideen und Theorien zurück. Theorien, die die Funktionsweise dieser Gesetze und Institutionen zu erklären versuchen. Wenn sich nun die Landschaft der Ideen und Theorien verändert, erkennen wir manchmal, dass in der Vergangenheit erdachte Gesetze und Organisationen fehlerhaft oder unvollständig sind. Neues Geld – Wie wir Geldpolitik neu denken können | Kilian de Ridder weiterlesen

Vorsorge oder Effizienz? Gegen den Nihilismus der neoklassischen Werttheorie | Manuel Schulz

ApothekenschildFoto: Mariano Baraldi | unsplash

 

Vorsorge oder Effizienz?

Gegen den Nihilismus der neoklassischen Werttheorie

Text: Manuel Schulz | Netzwerk Plurale Ökonomik

Was Karl Lauterbach Ende 2022 von sich gab, war für einen so langjährigen Befürworter des durchökonomisierten Gesundheitssystems höchst bemerkenswert. Im Zusammenhang mit der sich bereits seit längerem abzeichnenden Medikamentenknappheit in Deutschland betonte er: „Es kann nicht sein, dass wir versuchen, bei den Wirkstoffen zum Teil ein paar Cent zu sparen, dann aber dafür die Versorgung der Bevölkerung riskieren.“ Vorsorge oder Effizienz? Gegen den Nihilismus der neoklassischen Werttheorie | Manuel Schulz weiterlesen

„Eleganz ist die Befreiung aus dem Kausalverkehr der Dinge“ | Bernd Villhauer  im Gespräch mit Lambert Wiesing

SmokeFoto: Mulyadi | unsplash

 

„Eleganz ist die Befreiung aus dem Kausalverkehr der Dinge“

Bernd Villhauer  im Gespräch mit Lambert Wiesing

In meiner Kolumne Finanz & Eleganz geht es immer wieder um den Begriff der Eleganz und daher habe ich einen philosophischen Experten eingeladen, dem ich dazu einige Fragen stellen durfte. Lambert Wiesing ist Professor für Bildtheorie und Phänomenologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er hat unter anderem ein Buch über Luxus geschrieben (Suhrkamp, 2015). „Eleganz ist die Befreiung aus dem Kausalverkehr der Dinge“ | Bernd Villhauer  im Gespräch mit Lambert Wiesing weiterlesen

Vom Nutzen der Historie für die Wirtschaftswissenschaften | Luisa Jentsch

Statue des Ökonomen Adam SmithFoto: K. Mitch Hodge | unsplash

 

Vom Nutzen der Historie für die Wirtschaftswissenschaften

Text: Luisa Jentsch

Die meisten Sozialwissenschaften beschäftigen sich mit der Ideengeschichte ihres Faches im Grundstudium. Das Studium der Politikwissenschaften beginnt fast immer mit dem Fachgebiet „Ideengeschichte“ und auch in der Soziologie werden Texte von den Gründungsfiguren des Faches zu Anfang des Studiums gelesen und besprochen. Anders in der Volkswirtschaftslehre. Dort werden Modelle gelehrt und dann später Werkzeuge für empirische Untersuchungen vermittelt. Die Modelle werden mithilfe von Lehrbüchern vermittelt, in denen sie ohne Kontext präsentiert und erläutert werden. Aber ist nicht der Kontext eines Modells oder einer Theorie, bzw. die jeweilige Entstehungsgeschichte entscheidend, um es in der Tiefe zu verstehen? Vom Nutzen der Historie für die Wirtschaftswissenschaften | Luisa Jentsch weiterlesen