2/2022 RESILIENZ

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Ausgabe 2/2022

RESILIENZ

Die Coronapandemie hat sie den Gesellschaften abverlangt und nun auch Putins Angriffskrieg in der Ukraine: RESILIENZ, also Widerstandsfähigkeit oder Krisenfestigkeit. Doch was soll das sein? Die Fähigkeit, nach Schocks in den Ausgangszustand zurückkehren zu können? Ist das angesichts der drohenden und schon eingetretenen Klimakatastrophen wünschenswert? Ist nicht die radikale Transformation des Normalzustands die Vorbedingung für Resilienz?

In der neuen Ausgabe des philosophischen Wirtschaftsmagazins fragen wir danach, was RESILIENZ heute bedeutet und vor allem bedeuten sollte.

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Beschreibung

TERRAIN: TILMAN SANTARIUS fordert eine resilienzorientierte Wirtschaftspolitik, die nicht auf die Stabilisierung des Status quo, sondern auf einen nachhaltigen Veränderungspfad abzielt. CHRISTOPH BUTTERWEGGE identifiziert den Neoliberalismus als Ungleichheitsvirus, das bestimmte gesellschaftliche Gruppen größeren Risiken aussetzt. MARVIN ESTER arbeitet unter Rückgriff auf Theodor W. Adorno das kritische Potential des Resilienzkonzepts heraus. NIKO PAECH geht der Frage nach, wie die Krise zur neuen ökonomischen Normalität werden konnte.

In Zeiten der Coronapandemie erhielten Infrastrukturen und ihre kritische Rolle für unser Wohl und Wehe verstärkte Aufmerksamkeit. DIRK VAN LAAK widmet ihnen ein PORTRAIT.

INTERVIEW: Für LUISA NEUBAUER ist es eine wichtige Erkenntnis, nicht mehr davon zu sprechen, die Klimakatastrophe abzuwenden, sondern ihre schlimmsten Folgen zu verhindern. Wir haben mit ihr über die Möglichkeiten des Aktivismus‘, die Trägheit der Politik, über Perspektiven einer nachhaltigen Arbeitswelt und die notwendige Neudefinition der Wirtschaft gesprochen.

HORIZONT: ANDREA BAIER sieht in Repair, Recycle, Reuse Praktiken, die uns den Dingen näher bringen und Perspektiven für andere Lebens- und Konsumformen öffnen können. TANJA BUSSE fordert Resilienz durch Vielfalt – in den Landschaften, auf den Äckern und auf den Tellern. ENEIA DRAGOMIR skizziert im Anschluss an das Konzept der Universal Basic Services eine Alternative zwischen Staat und Markt: Demokratisierung und Partizipation. CAROLINE KRAMER & DIETRICH HENCKEL weisen auf Bestrebungen hin, den Menschen neben dem materiellen auch ein „zeitliches Existenzminimum“ zu sichern.

RUBRIKEN: SARAH MEWES skizziert die Konturen einer ökologischen Gewerkschaftspolitik und SEBASTIAN MÖLLER befasst sich mit der Frage, welche Rolle Hochschulen in der sozial-ökologischen Transformation spielen können. Mit dem MIETSHÄUSER SYNDIKAT haben wir über ihren Ansatz gesprochen, menschenwürdiges Wohnen zu ermöglichen und gegen Profitinteressen abzusichern. Die Filmmacherin YULIA LOKSHINA berichtet aus Moskau darüber, wie sie und ihr Umfeld mit dem Wahnsinn umgehen, der vor sich geht.