4/2024 ZEITENWENDE

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Ausgabe 4/2024

Zeitenwende

Der Begriff der Zeitenwende gehört spätestens seit der Regierungserklärung von Kanzler Scholz fest ins Vokabular der Gegenwart. Aber die Tragweite des Begriffs geht über die sicherheitspolitische Bedeutung hinaus: Er drückt das tiefgreifende Gefühl aus, dass Gegenwart und Zukunft unübersichtlich, unabwägbar, unabsehbar und für viele auch unerträglich geworden sind. Wohin geht die Zeitenwende? Und welche brauchen und wollen wir eigentlich?

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Beschreibung

TERRAIN
Die gängige Rede von der Zeitenwende erhält den Status Quo und blockiert eine Wende in eine wirklich neue Zeit, so MARKUS WISSEN & ULRICH BRAND. Eine echte Zeitenwende müsse die Krisen der Gegenwart nachhaltig auflösen, anstatt sie zu verschärfen. RUDI KURZ & JOACHIM SPANGENBERG fächern die vielfältigen Facetten der derzeit erlebten Zeitenwende auf, von der Sicherheits- über die Wohlstands- bis hin zur Technologiewende. SABINE NUSS meint, dass die Wurzel der gegenwärtigen Eskalationen der Konflikte im Privateigentum liege, das spaltet und ausschließt. Für INGOLFUR BLÜHDORN liegt die Unhaltbarkeit der Gegenwart nicht nur in der etablierten Ordnung, sondern auch in den Versuchen, diese Ordnung zu überwinden.

PORTRAIT
Die Schriftstellerein URSULA K. LE GUIN schrieb Science Fiction jenseits des Fortschrittsmythos. MATTHIAS FERSTERER hat sie und ihr Werk porträtiert und zeigt, worin die transformative Kraft des Erzählens liegt.

INTERVIEW
Kapitalismus und Wachstum sind unauflösbar miteinander verstrickt und zerstören die Lebensgrundlagen des Menschen, so KOHEI SAITO. Wir haben mit ihm über Scheinalternativen und echte Auswege aus der Naturzerstörung gesprochen.

HORIZONT
OLIVIA MITSCHERLICH-SCHÖNHERR zeigt, dass die Krisen der Welt auch Krisen der Hoffnung sind. Als blinder Optimismus ist Hoffnung Teil des Problems. Ihr Appell: Wir müssen neu hoffen lernen. LENA KIRSCHENMANN & MASCHA SCHÄDLICH blicken in ihrem Beitrag in die Zukunft: Eine neue Zeitenwende könnte in mehr Zeitwohlstand bestehen. Auch JONNA KLICK & INDIGO DRAU denken über künftige Gesellschaften nach, in der nicht mehr das Privateigentum, sondern sogenannte Commons, Gemeineigentum, die Basis für das Zusammenleben sind. RAUL ZELIK bringt eine erneuerte Idee des Sozialismus ins Spiel: Kein Staatssozialismus, sondern echte Demokratie in allen Lebensbereichen, Gemeinwirtschaft, Care und Internationalismus.

RUBRIKEN
ZUKUNFT FÜR ALLE: MASCHA SCHÄDLICH lässt die Gedanken schweifen: Zeit für eine Wende in eine andere Zeit. FRISCHLUFT: LOUIS KLEIN berichtet von der House of Beautiful Business-Konferenz in Marokko: Der Eigensinn des Schönen kann einen Raum eröffnen, in dem verbindende Diskussionen, Austausch und Verständigung möglich werden. LAND IN SICHT: Wie gelingt uns das Warten? GEORG SPOO geht der Frage nach, ob echtes Nichtstun, ein Ausstieg aus Aktivität und Arbeit, möglich und erstrebenswert ist. WOZU KUNST?: GABRIEL MORAES AQUINO beschreibt, wie in Ausstellungen u.a. von NICOLAS FAUBERT und FIRAT YILDIZ durch Bewegung, Brechung und Auflösung Fragmente der Wirklichkeit neu erfahrbar werden.