Hegel | Sebastian Ostritsch

Georg Wilhelm Friedrich HegelIllustration: DBMO – Studio für Gestaltung (verändert)

 

Georg Wilhelm Friedrich Hegel – Widerspruch, Geist und Freiheit

Text: Sebastian Ostritsch

„Alle Dinge“, schreibt der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel in seiner Wissenschaft der Logik (1812–1816), „sind an sich selbst widersprechend“. Dieser Satz ist für die Ohren vieler Philosophen eine Zumutung, wenn nicht gar ein Skandal. Denn in der philosophischen Zunft ist die Ansicht weit verbreitet, Widersprüche könnten in der Realität überhaupt nicht und im Denken auch nur dem Anschein nach bestehen. Es gibt viele Gründe, warum das Urteil über Hegel in der Fachwelt weit auseinandergeht und er nicht nur zu den berühmtesten, sondern auch zu den berüchtigtsten Denkern des Abendlandes gezählt werden muss. Seine äußert schwer zugängliche und zu Missverständnissen einladende Sprache ist sicherlich einer davon. Vielleicht am meisten zu Hegels kontroversem Status beigetragen hat aber seine Haltung zum Widerspruch, den er scheinbar umstandslos bejahte. Hegel | Sebastian Ostritsch weiterlesen

Das Schwein | von Thomas Macho

Ein Schwein am StrandFoto: Antonio Scant | Unsplash

 

Das Schwein

Text: Thomas Macho

Wie sollen Schweine vorgestellt werden? Als Verwandlungskünstler, die uns einerseits Glück bringen, andererseits Schande? Als Verkörperungen erotischer Anziehung oder sprichwörtlicher Trägheit? Als Symbole der Unordnung und des Schmutzes oder als Ikonen der Sparsamkeit und Hygiene? Als populäre oder streng verbotene Nahrungsmittel? Oder als allianzfähige Tiere, die sich zumindest im sprachlichen Alltag nicht scheuen, mit Bären („Saubären“), Hunden („Schweinehunde“) oder Igeln („Schweinigel“) Bündnisse zu schließen, ganz zu schweigen von den Menschen, den „Schweinepriestern“, „Frontschweinen“, oder „Saukerlen“. Nicht zu Unrecht dichtete Gottfried Benn: „Die Krone der Schöpfung, das Schwein, der Mensch“. Wollte er Menschen oder Schweine beleidigen? Das Schwein | von Thomas Macho weiterlesen

Vom Arbeiten zum Tätigsein | Angelika Zahrnt / Irmi Seidl

Tätigsein: GärtnernFoto: Markus Spiske | Unsplash

 

Vom Arbeiten zum Tätigsein

Text: Angelika Zahrnt / Irmi Seidl

Im Rahmen des Übergangs von einer Wachstums- zu einer Postwachstumsgesellschaft wird die Erwerbsarbeit an Bedeutung verlieren. Sie wird Teil eines umfassenden Tätigseins, das verschiedene Formen von Arbeit nach- und nebeneinander realisiert und sinnvoll für die Gesellschaft ist. Dabei kommt es darauf an sicherzustellen, dass sich für Frauen und Männer gleiche Möglichkeiten und Chancen für vielfältiges Tätigsein ergeben. Vom Arbeiten zum Tätigsein | Angelika Zahrnt / Irmi Seidl weiterlesen

Lowtech statt Hightech? | Edgar Göll

Lowtech: FahrradanhängerFoto: Markus Spiske | Unsplash

 

Lowtech statt Hightech?

Zukunftsfähige Transformation und frugale Innovation

Text: Edgar Göll

Angesichts einer sich dramatisch verändernden Welt mit zunehmenden ökonomischen, ökologischen, sozialen und politischen Risiken bedarf es eines neuen Verständnisses von Innovation. So wird künftig die Entwicklung von robusten, benutzerfreundlichen und wartungsarmen Produkten, die mit geringen Anschaffungs- und Nutzungskosten verbunden sind und leicht recycelt oder in Wirtschaftskreisläufe integriert werden können, eine immer wichtigere Rolle spielen. Lowtech statt Hightech? | Edgar Göll weiterlesen

Der Mensch und die Demokratie

Papschild mit Aufschrift: "We Demand Democracy"Foto: Fred Moon | Unsplash

 

Der Mensch und die Demokratie

Text: Die Redaktion

Selbstläufer Demokratie? Die Demokratie steht unter Beschuss – das galt 2012, als wir uns in unserem gleichnamigen Heft diese Frage stellten, das gilt heute mehr denn je. Ausgangspunkt des redaktionellen Beitrags über den Menschen in der Demokratie war die Frage, welches Menschenbild einem demokratischen Gemeinwesen entspricht. Der Mensch und die Demokratie weiterlesen

Zur Notwendigkeit der Neuerfindung des Neuen | André Reichel

Zusammen schaffen wir das NeueFoto: My Life Through A Lens | Unsplash 

Zur Notwendigkeit der Neuerfindung des Neuen

Text: André Reichel

Innovationen, das waren in der Wirtschaft bislang vor allem technische Innovationen. Doch technische Neuerungen alleine bringen uns heute nicht mehr weiter. Sie müssen eingebettet werden in ein neues wirtschaftliches und gesellschaftliches Umfeld, das sich durch ein ganz anderes Verständnis von Produzenten und Konsumenten auszeichnet. Was wir brauchen, ist also vor allem soziale Innovation. Zur Notwendigkeit der Neuerfindung des Neuen | André Reichel weiterlesen

Die dunkle Seite des „smart everything“ | Tilman Santarius

Die dunklen Seiten des "smart everything"Foto: Unsplash

Die dunkle Seite des „smart everything“

Gesellschaft revolutionieren statt Wachstum generieren

Text: Tilman Santarius

Seit Beginn der modernen Wachstumskritik, die mit der Veröffentlichung des Berichts „Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome im Jahre 1972 begann, war die Antwort auf diese Kritik immer: „Lasst uns ein Wachstum der Grenzen anstreben, indem wir effizienter werden!“ Der heilige Gral der Effizienzrevolution wird durch die digitale Revolution nun in eine neue Dimension gehievt: Durch die Digitalisierung nahezu aller Produktions- und Verbrauchsbereiche, durch smart factories, smart shopping, smart meters, ja „smart everything“ können wir die Effizienz unserer Produkte, Infrastrukturen und Lebensgestaltung noch viel besser steigern! Und das mit einer schicken, glänzenden Bedienoberfläche, die das Gefühl vermittelt, das Ganze wäre absolut sauber …
Die dunkle Seite des „smart everything“ | Tilman Santarius weiterlesen

Design the Disaster! | Frank Augustin

Unsere Wahl: Ein Desaster mit oder ohne Perspektiven?

Foto: Javier Allegue Barros | Unsplash

Design the Disaster!

Text: Frank Augustin

Bereitschaft für‘s Neue? Fehlanzeige! Auf der einen Seite sind die hoffnungslosen Romantiker, die sich Veränderung auf die Fahnen schreiben, aber weder vom Bösen im Menschen noch von Systemzwängen etwas wissen wollen; auf der anderen die Anhänger der Wachstumsfortschrittsreligion, die sich, von Verlustängsten und Orientierungslosigkeit geplagt, ans Alte klammern. Design the Disaster! | Frank Augustin weiterlesen