„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ – Zum drohenden Sinnverlust einer arbeitsfixierten Gesellschaft | Jacob Schmidt

Darstellung von Arbeit an einer FassadeFoto: Ilse Orsel | unsplash

 

„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“

Zum drohenden Sinnverlust einer arbeitsfixierten Gesellschaft

Text: Jacob Schmidt

Das Bier gibt es zum Feierabend, die ausgelassene Party am Ende der Woche, den entspannten Urlaub nach mühevollen Monaten des Schuftens. All die schönen Dinge werden in unserer Gesellschaft an eine Bedingung geknüpft: Arbeit. Doch was geschieht, wenn uns die Arbeit ausgeht? „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!“ – Zum drohenden Sinnverlust einer arbeitsfixierten Gesellschaft | Jacob Schmidt weiterlesen

ZUSAMMENBRUCH – Editorial zu Ausgabe 1/2023 | Frank Augustin

Cover-Illustration agora42 1/2023 ZUSAMMENBRUCHIllustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

ZUSAMMENBRUCH

Editorial zu Ausgabe 1/2023

Es ist nicht die Frage, ob der Zusammenbruch kommt oder nicht. Die eigentliche Frage ist, weshalb so viele den Zusammenbruch nicht sehen oder nicht sehen wollen.

Dass es so wie bisher nicht weitergehen kann, ist allgemein bekannt. Dies aber bedeutet Zusammenbruch, denn der Kapitalismus, auf dem unser Leben beruht, muss weitergehen oder er geht unter. ZUSAMMENBRUCH – Editorial zu Ausgabe 1/2023 | Frank Augustin weiterlesen

Postwachstum im Globalen Süden? Keine einfache Frage! | Lisa Habigt

Klimagerechtigkeits-ProtestFoto: Lawrence Makoona | unsplash

 

Postwachstum im Globalen Süden? Keine einfache Frage!

Text: Lisa Habigt | NELA. Next Economy Lab

Blickt man auf die Datenlage ist die Notwendigkeit einer Abkehr vom Wirtschaftswachstum im Globalen Norden unstrittig. Unsere Lebensweise lässt sich nicht mit den planetaren Grenzen vereinen und eine ausreichende Entkopplung des Wirtschaftswachstums vom Ressourcenverbrauch ist nicht in Sicht. Gleichzeitig hat beispielsweise in den USA Wirtschaftswachstum kaum noch einen Einfluss auf die Lebenszufriedenheit der US-Amerikaner*innen. Für den Globalen Süden stellt sich die Situation allerdings fundamental anders dar. Postwachstum im Globalen Süden? Keine einfache Frage! | Lisa Habigt weiterlesen

„Eleganz ist die Befreiung aus dem Kausalverkehr der Dinge“ | Bernd Villhauer  im Gespräch mit Lambert Wiesing

SmokeFoto: Mulyadi | unsplash

 

„Eleganz ist die Befreiung aus dem Kausalverkehr der Dinge“

Bernd Villhauer  im Gespräch mit Lambert Wiesing

In meiner Kolumne Finanz & Eleganz geht es immer wieder um den Begriff der Eleganz und daher habe ich einen philosophischen Experten eingeladen, dem ich dazu einige Fragen stellen durfte. Lambert Wiesing ist Professor für Bildtheorie und Phänomenologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Er hat unter anderem ein Buch über Luxus geschrieben (Suhrkamp, 2015). „Eleganz ist die Befreiung aus dem Kausalverkehr der Dinge“ | Bernd Villhauer  im Gespräch mit Lambert Wiesing weiterlesen

NOT ENOUGH – Der Beschleunigungszwang und die Freiheit der Langeweile | Jacob Schmidt

UhrenFoto: Jon Tyson | unsplash

 

NOT ENOUGH

Der Beschleunigungszwang und die Freiheit der Langeweile

Text: Jacob Schmidt

Nicht zu genügen, darin liegt das nagende Gefühl der Zeit. Hymnisch beklagt es die Band Radiohead in ihrem Song Karma Police: „I’ve given all I can, it’s not enough“. Dieser Zustand des permanenten Ungenügendseins stellt jedoch keine psychopathologische Universalität dar, auch wenn er sich bisweilen in Depression oder Burn-out Ausdruck verschaffen mag, sondern lässt sich als Symptom der Moderne deuten. NOT ENOUGH – Der Beschleunigungszwang und die Freiheit der Langeweile | Jacob Schmidt weiterlesen

Steuer(un)gerechtigkeit | Julia Sophia Schmid

Graffito "TAX"
Foto: Jon Tyson | unsplash

 

Steuer(un)gerechtigkeit

 Text: Julia Sophia Schmid

Steuern sind laut §3 der Abgabenordnung „Geldleistungen, die nicht eine Gegenleistung für eine besondere Leistung darstellen und von einem öffentlich-rechtlichen Gemeinwesen zur Erzielung von Einnahmen allen auferlegt werden, bei denen der Tatbestand zutrifft, an den das Gesetz die Leistungspflicht knüpft“. Steuern sind in erster Linie also Einnahmen, die es ermöglichen sollen, staatliche Aufgaben zu finanzieren. Was aber sind staatliche Aufgaben? Wer definiert sie? Und wer bestimmt basierend darauf die Höhe von staatlichen Einnahmen und somit auch die Höhe von Steuern? Steuer(un)gerechtigkeit | Julia Sophia Schmid weiterlesen

Vom Nutzen der Historie für die Wirtschaftswissenschaften | Luisa Jentsch

Statue des Ökonomen Adam SmithFoto: K. Mitch Hodge | unsplash

 

Vom Nutzen der Historie für die Wirtschaftswissenschaften

Text: Luisa Jentsch

Die meisten Sozialwissenschaften beschäftigen sich mit der Ideengeschichte ihres Faches im Grundstudium. Das Studium der Politikwissenschaften beginnt fast immer mit dem Fachgebiet „Ideengeschichte“ und auch in der Soziologie werden Texte von den Gründungsfiguren des Faches zu Anfang des Studiums gelesen und besprochen. Anders in der Volkswirtschaftslehre. Dort werden Modelle gelehrt und dann später Werkzeuge für empirische Untersuchungen vermittelt. Die Modelle werden mithilfe von Lehrbüchern vermittelt, in denen sie ohne Kontext präsentiert und erläutert werden. Aber ist nicht der Kontext eines Modells oder einer Theorie, bzw. die jeweilige Entstehungsgeschichte entscheidend, um es in der Tiefe zu verstehen? Vom Nutzen der Historie für die Wirtschaftswissenschaften | Luisa Jentsch weiterlesen

I, Pencil – At the Parliament of Things | Anne-Ly Redlich, Anne Ritter, Luis Peters, Nathan Otto

Ausschnitt aus dem ComicAlle Illustrationen: Anne-Ly Redlich

 

I, Pencil – At the Parliament of Things

Text: Anne-Ly Redlich, Anne Ritter, Luis Peters, Nathan Otto

Milton Friedman, eine der Gründungsfiguren des Neoliberalismus, erklärte dem US-Fernsehpublikum in den 1980er Jahren in der Fernsehshow Free to Choose die Welt – aus neoliberaler Sicht. In einer der Sendungen kam ein Bleistift zu Wort, der die eigene Herstellungsgeschichte erzählte: I, Pencil. Diese Geschichte ist voller Leerstellen und blinder Flecken, die symptomatisch für die Verkürzungen des ökonomischen Mainstreams, insbesondere des Neoliberalismus sind. Der folgende Comic füllt diese Leerstellen und leuchtet die blinden Flecken aus: Der Bleistift und das damit verbundene Parlament der Dinge kommen zu Wort. I, Pencil – At the Parliament of Things | Anne-Ly Redlich, Anne Ritter, Luis Peters, Nathan Otto weiterlesen

Was den sozialen Zusammenhalt gefährdet | Christoph Butterwegge

Die Kluft zwischen Arm und Reich wächstFoto: Elyse Chia | unsplash

 

Was den sozialen Zusammenhalt gefährdet

Text: Christoph Butterwegge

Als „Ungleichheitsvirus“ wurde Corona beschrieben: Die Pandemie trifft finanziell schwache soziale Gruppen besonders hart. Das Virus selbst ist aber egalitär, es behandelt eigentlich alle gleich. Es ist die gesellschaftliche Ungleichheit, die bestimmte soziale Gruppen in Krisen einer größeren Gefährdung aussetzt. Nichts gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt so stark wie die sich vertiefende Kluft zwischen Arm und Reich. Und sie bedroht auch die Demokratie. Was den sozialen Zusammenhalt gefährdet | Christoph Butterwegge weiterlesen

Solidarische Landwirtschaft

KarottenFoto: David Holifield | unsplash

 

Solidarische Landwirtschaft

Lebensmittel verlieren ihren Preis und erhalten ihren Wert zurück – recherchiert man zur „solidarischen Landwirtschaft“ (SoLaWi), begegnet einem diese Aussage. Ist jenseits des Pathos etwas dran? Der Grundgedanke: Ein Netz von Verbraucher*innen (die „SolawiS“) schließt sich mit Erzeuger*innen kurz, unter Umgehung des Zwischenhandels und der Supermärkte. Die SolawiS erhalten für ihren Beitrag nicht eine bestimmte Anzahl an landwirtschaftlichen Produkten, sondern finanzieren den landwirtschaftlichen Betrieb. Die Produzent*innen sollen so unabhängig von den Marktpreisen einen boden-, tier-, mitarbeiter- und sich selbst schonenden Betrieb führen können. Anstatt gleichförmiger und ertragreicher Hybridsorten können samenfeste Sorten gepflanzt werden. Krumme Gurken oder zweibeinige Möhren, die üblicherweise aussortiert werden, werden vom Netzwerk der SolawiS auch genommen. Die holen sich ihre Kisten direkt vom Hof oder an Verteilpunkten ab. Bei vielen so organisierten Betrieben sollen sich die Konsument*innen zu Prosument*innen verwandeln und zuweilen selbst auf dem Feld Hand anlegen. So soll die Entfremdung zwischen Küchentisch und Acker aufgehoben werden.

Der Reyerhof in Möhringen bei Stuttgart ist seit 2013 ein Solawi-Betrieb. Wir haben dem Landwirt Lukas Dreyer ein paar Fragen gestellt. Solidarische Landwirtschaft weiterlesen