Der Natur Rechte verleihen: Wie tauschen wir, wenn aus Waren nicht-menschliche Personen werden? | Diedrich Lange

Ein Schaf – bald eine nicht-menschliche Person?Foto: Sam Carter | unsplash

 

Der Natur Rechte verleihen: Wie tauschen wir, wenn aus Waren nicht-menschliche Personen werden?

Text: Diedrich Lange | Netzwerk Plurale Ökonomik | veröffentlicht am 26.10.2023

Das Grundgesetz gibt uns Rechte von Natur aus, aber welche Rechte hat die Natur? Verleiht sie nur Rechte, hat aber selbst keine? Das kann nicht sein.

Die ökologischen Krisen können auch als eine Folge missachteter Rechte der Natur aufgefasst werden. Viele Stimmen sprechen sich daher für die Verbriefung dieser Rechte aus, beginnend im Grundgesetz. Zum Beispiel Jens Kersten, Rechtswissenschaftler an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er schlägt für Artikel 1, Absatz 2 eine Ergänzung vor: „Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu… der Verantwortung für die Natur…“ und erhofft sich von der Änderung, dass das „ökologische Verantwortungsprinzip … auf die gesamte Verfassungsordnung des Grundgesetzes“ ausstrahlt. Der Natur Rechte verleihen: Wie tauschen wir, wenn aus Waren nicht-menschliche Personen werden? | Diedrich Lange weiterlesen

Vergesellschaftung und Suffizienzpolitik | Jonas Lage, Lia Polotzek & Benjamin Best

Ein begrüntes AutoFoto: Rajesh Appalla | unsplash

 

Vergesellschaftung und Suffizienzpolitik

Text: Jonas Lage, Lia Polotzek und Benjamin Best | veröffentlicht am 10.10.2023

Auf der Vergesellschaftungskonferenz im Oktober 2022 in Berlin wurden verschiedene Strategien für eine demokratischere und sozial-ökologisch gerechte Wirtschaft diskutiert. Eine Demokratisierung der Wirtschaft würde bedeuten, dass es mehr gesellschaftlichen Einfluss darauf gibt, wie, was und wie viel produziert wird. Viele Teilnehmende hoffen, dass so einerseits die Macht großer Unternehmen und Wirtschaftsverbände abgebaut werden könnte und andererseits nicht mehr nur Gewinnerwartungen über die Produktion entscheiden würde. Angesichts der Vielzahl gegenwärtiger ökologischer Krisen stellt sich in diesem Zusammenhang vor allem die Frage: Würde mehr gesellschaftlicher Einfluss auch zu ökologischerem Unternehmenshandeln führen? Vergesellschaftung und Suffizienzpolitik | Jonas Lage, Lia Polotzek & Benjamin Best weiterlesen

LEBEN IN DER KLIMAKRISE – Editorial zu Ausgabe 4/2023 | Frank Augustin

Brücke vor orange-farbenem HintergrundFoto: unsplash


LEBEN IN DER KLIMAKRISE

Editorial zu Ausgabe 4/2023

Die Klimakrise wird das Ende des Kapitalismus erzwingen. Vom Wirtschaftswachstum erschaffen, tötet sie jetzt ihren Erzeuger.

Das ist eine gute Nachricht. Zu viele hatten es sich mit Anspruch auf Endgültigkeit im real existierenden Kapitalismus eingerichtet, glaubten, bei den Vernünftigen und Guten, jedenfalls auf dem richtigen Weg zu sein. Und auch wenn der manchmal steinig war, genügte es in der Regel doch, einfach mitzulaufen. Nach einer halben Ewigkeit systemischer Konformität ist es kein Wunder, dass eine adäquate Reaktion auf die Gefährdungen ausbleibt: Da wird die Erderhitzung immer bedrohlicher, gefährden Extremwetterereignisse und andere Umweltkatastrophen unsere Leben(-sgrundlagen), sterben die Tierarten weg, trocknen die Böden aus, während nebenbei der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft bröckelt, psychische Erkrankungen zum Normalzustand werden usw. Und wir? Hoffen auf ein Wunder! Vielleicht löst ja eine KI wie durch Zauberei alle unsere Probleme; oder ein Supercomputer ermittelt eine Formel für das perfekte ökologisch-ökonomisch-soziale Zusammenleben; oder der Markt regelt das … LEBEN IN DER KLIMAKRISE – Editorial zu Ausgabe 4/2023 | Frank Augustin weiterlesen

Um die Welt zu retten, HIER klicken! | Christiane Schulzki-Haddouti

Roboter in einer EinkaufspassageFoto: unsplash

 

Um die Welt zu retten, HIER klicken!

Text: Christiane Schulzki-Haddouti | online veröffentlicht am 07. September 2023

Für jedes Problem gibt es eine Lösung, oder nicht? Medien, Politik und Wissenschaft halten sich in Krisen gerne an organisatorisch-technische Lösungen – doch das wird ihnen das Nachdenken über weitere gesellschaftspolitische Kurskorrekturen nicht ersparen. Um die Welt zu retten, HIER klicken! | Christiane Schulzki-Haddouti weiterlesen

„Revolution ist, wenn vorher Undenkbares selbstverständlich geworden ist.“ | Interview mit Eva von Redecker

Sticker: "Kapitalismus ist kein Naturgesetz"Foto: Markus Spiske | unsplash

 

„Revolution ist, wenn vorher Undenkbares selbstverständlich geworden ist.“

Interview mit Eva von Redecker | online veröffentlicht am 29.08.2023

„Der Kapitalismus zerstört das Leben“ – dieser Satz findet sich gleich auf der ersten Seite Ihres Buches Revolution für das Leben. Was ist Kapitalismus und was macht ihn so zerstörerisch?

Ich finde die gängigen Definitionen von Kapitalismus nicht falsch – Privatbesitz an Produktionsmitteln zum Beispiel –, definiere ihn aber selbst anders: als sachliche Sachherrschaft. Im Kapitalismus sind nach meinem Verständnis zwei Herrschaftsformen auf Dauer gestellt: Zum einen die Herrschaft, die durch das moderne Eigentum strukturiert wird: Sachherrschaft; und zum anderen die durch die kapitalistische Verwertung strukturierte Herrschaft, die ich in Anlehnung an Karl Marx „sachliche“ Herrschaft nenne. Dabei geht es um die profitorientierte Warenproduktion für den Markt. „Revolution ist, wenn vorher Undenkbares selbstverständlich geworden ist.“ | Interview mit Eva von Redecker weiterlesen

Zeit der Umbrüche – Zeit der Möglichkeitsfenster | Mascha Schädlich

Schild auf einer Demonstration: Zusammen für eine GRÜNE Zukunft – für alleFoto: Markus Spiske | unsplash

 

Zeit der Umbrüche – Zeit der Möglichkeitsfenster

Text: Mascha Schädlich | Konzeptwerk Neue Ökonomie | online veröffentlicht am 17.08.2023

Normal ist, was wir gewohnt sind. Herausfordernd also, dass sich unsere Arbeitsweise, unsere Beziehungsmodelle, unsere Ernährungsweise, die technischen Möglichkeiten und – mit den weitreichendsten Folgen – sogar unser Klima in zunehmendem Tempo verändert. Viele sehnen sich zurück in eine Welt, die verstehbarer und vertrauter ist als der derzeitige Imperativ des immer Neuen, der kürzlich auch noch eine bedrohliche Schwester in Form von unbeherrschbaren Krisen bekommen hat: Pandemien, Naturkatastrophen, Inflation, Krieg. Diese Krisen sind vielleicht nicht so neu, aber sie sind sichtbar wie lange nicht mehr. Die Illusion, wir hätten alles im Griff, ist stark beschädigt. Zeit der Umbrüche – Zeit der Möglichkeitsfenster | Mascha Schädlich weiterlesen

Der Wert der Kultur | Janusz Czech

Ansicht aus der Ausstellung "Das Dritte Geschlecht"; zu sehen ist ein Ausschnitt aus dem Film "Between the Lines – Indiens drittes Geschlecht" von Thomas WartmannAusstellungsansicht „Das Dritte Geschlecht“ (2021); Foto: A.K.T;

 

Der Wert der Kultur

Text: Janusz Czech | online veröffentlicht am 10.08.2023

In unserer heutigen Gesellschaft, die sich schon mit leichten Veränderungen schwertut, ist tagtäglich eine Zerrissenheit im Umgang mit diversen Emanzipationsprozessen spürbar. Wir erleben einen beinahe unendlichen Glauben an die Chancen durch den technologischen Fortschritt und eine Offenheit etwa für Künstliche Intelligenz, die wir scheinbar selbstverständlich für die Lösung all unserer ökonomischen und ökologischen Probleme halten. Gleichzeitig stagnieren wir inhaltlich bei Themen, die wir als Gesellschaft bereits seit langer Zeit verhandeln, und verharren beispielsweise in idealisierten nationalen und religiösen Fragestellungen, die zum Teil in für die Menschheit sinnlosen Kriegen münden. Der Wert der Kultur | Janusz Czech weiterlesen

Mit mehr Markt und mehr Respekt vor ökologischen Grenzen | Philipp Krohn

Welche Rolle spielen die planetaren Grenzen im Ökoliberalismus?Foto: Erin Larson | unsplash

 

Mit mehr Markt und mehr Respekt vor ökologischen Grenzen

Text: Philipp Krohn | Gastbeitrag | veröffentlicht am 25.07.2023

Der Ökoliberalismus ist eine eklektizistische Lehre, die den klassischen Liberalismus erweitern möchte, damit vorstellbar wird, wie sich individuelle Freiheit innerhalb der planetaren Grenzen verwirklichen lässt, so Philipp Krohn in seiner Re-Replik auf Reinhard Loske.

Das war ja eine schöne Überraschung: Eine Partei mit der Programmatik, wie ich sie in meinem Buch Ökoliberal vorgestellt habe, wäre für umweltbewusste Menschen eine echte Alternative – so hat der ökologische Ökonom Reinhard Loske in der vergangenen Woche in seiner Replik auf meine Thesen geschrieben. So ein Zuspruch aus der Feder eines der einflussreichsten Umweltpolitiker dieses Landes, der auch wissenschaftlich wertvolle Beiträge veröffentlicht hat, adelt das Vorhaben, mit mehr Markt und mehr Respekt vor ökologischen Grenzen auf die globale Ökokrise zu reagieren. Mit mehr Markt und mehr Respekt vor ökologischen Grenzen | Philipp Krohn weiterlesen

Ökoliberalismus: Mehr als „wahre“ Preise – Eine Replik auf Philipp Krohn | Reinhard Loske

Schild auf einer Demonstration: "Eco Not Ego"Foto: Mika Baumeister | unsplash

 

Ökoliberalismus: Mehr als „wahre“ Preise

Eine Replik auf Philipp Krohn

Text: Reinhard Loske | Gastbeitrag | veröffentlicht am 18.07.2023

Nachhaltigkeit braucht Freiheit, aber mit Staatsaversion, Marktidealisierung und der Unterschätzung des Potenzials demokratischer Aushandlungsverfahren ist man schlecht beraten, so Reinhard Loske in seinem Kommentar zu Philipp Krohns Essay über den Ökoliberalismus. Ökoliberalismus: Mehr als „wahre“ Preise – Eine Replik auf Philipp Krohn | Reinhard Loske weiterlesen

Ökoliberal – Lassen wir den Markt nach nachhaltigen Wegen suchen | Philipp Krohn

MarktständeFoto: Lisheng Chang | unsplash

 

Ökoliberal

Lassen wir den Markt nach nachhaltigen Wegen suchen

Text: Philipp Krohn | Gastbeitrag | veröffentlicht am 13.07.2023

Nachhaltigkeit braucht Freiheit, so FAZ-Wirtschaftsredakteur Philipp Krohn in seinem Buch Ökoliberal (2023). Im Folgenden erklärt Krohn, warum das der Fall ist und welche Freiheit überhaupt gemeint ist. Damit macht er den Aufschlag zu einem Austausch mit Reinhard Loske zur Frage, wie sich Ökologie und Liberalismus, Umweltschutz und Freiheit verbinden lassen. Ökoliberal – Lassen wir den Markt nach nachhaltigen Wegen suchen | Philipp Krohn weiterlesen