„Sich einen Sinn für das Mögliche zu schaffen heißt, sich einen Sinn für die Freiheit zu schaffen“
Interview mit Thomas Seibert
Herr Seibert, im Alltag hat die Befreiung bereits ihren Platz: das Wochenende befreit von den Werktagen, der Urlaub von der Arbeitswelt und die Fußball-WM vom politischen Tagesgeschehen. Befreiung ist für die meisten nur eine Befreiung von etwas – und verweilt damit in der Negation. Ist Ihrer Meinung nach darüber hinaus Freiheit möglich?
Der Philosoph und Autor Thomas Seibert ist für medico international tätig sowie Vorstandssprecher des Instituts Solidarische Moderne und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Rosa-Luxemburg-Stiftung.Halten wir erst einmal fest, dass selbst negative Freiheit für Millionen noch immer unerreicht ist. Dabei meine ich nicht bloß Migrantinnen, die der europäische Grenzschutz in die Vergewaltigungslager oder auf die Sklavenmärkte Libyens zurückzwingt. Ich meine auch all‘ die, denen der Kreislauf von Werktag und Wochenende den Begriff der Alternative geraubt hat, ohne den Freiheit nicht gedacht werden kann. „Sich einen Sinn für das Mögliche zu schaffen heißt, sich einen Sinn für die Freiheit zu schaffen“ – Interview mit Thomas Seibert weiterlesen
„Wir sollten uns für einen gestalteten Wandel einsetzen“
Interview mit Rainer Totzke
Herr Totzke, im Alltag hat die Befreiung bereits ihren Platz: das Wochenende befreit von den Werktagen, der Urlaub von der Arbeitswelt und die Fußball-WM vom politischen Tagesgeschehen. Befreiung ist für die meisten nur eine Befreiung von etwas – und verweilt damit in der Negation. Ist Ihrer Meinung nach darüber hinaus Freiheit möglich?
Rainer Totzke lebt als Philosoph, Autor und Performer in Leipzig und lehrt als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Otto-von Guericke Universität Magdeburg.Ja, absolut! Ich denke, eine bloß negative Freiheit – als Freiheit von ungerechtfertigten gesellschaftlichen Zwängen – bleibt, so wichtig sie ist, am Ende eigentümlich leer. Ihr liegt die Vorstellung einer rigiden Trennung zweier Dinge zugrunde: der Gesellschaft hier und des Individuums da. Diese Vorstellung aber ist verkürzt, denn sie unterschlägt, dass Gesellschaft zwar auch repressive Dimensionen haben kann, dass sie zunächst aber erstmal im positiven Sinne Vergesellschaftung ist bzw. sein kann. „Wir sollten uns für einen gestalteten Wandel einsetzen“ – Interview mit Rainer Totzke weiterlesen
„Wir tragen das Korsett nicht mehr auf der Haut, sondern darunter“
Interview mit Niklas Angebauer
Anlässlich der neuen agora42 zum Thema ORDNUNG haben wir Niklas Angebauer einige Fragen gestellt. Im Interview spricht er über alte und neue Korsetts, den anmaßenden Lebensstil der Moderne und den Kapitalismus als Sinnvernichter.
Niklas Angebauer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Uni Oldenburg. Derzeit promoviert er zum Thema Besitzindividualismus.Herr Angebauer, einer zunehmend areligiösen Gesellschaft wird häufig eine metaphysische Obdachlosigkeit diagnostiziert. Dadurch entstehe Chaos und Unsicherheit. Herr Angebauer, gibt es heute noch ordnende Prinzipien oder sind wir an einen heillosen Subjektivismus verloren? „Wir tragen das Korsett nicht mehr auf der Haut, sondern darunter“ – Interview mit Niklas Angebauer weiterlesen
Michael Winterhoff ist Kinder- und Jugendpsychiater und Psychotherapeut. Große Bekanntheit erlangte sein Buch Warum unsere Kinder Tyrannen werden.Herr Winterhoff, mit der Ausgabe „Wirtschaft im Widerspruch“ wagen wir die These, dass der Widerspruch ein Zeichen der Zeit ist, dass scheinbar Selbstverständliches zunehmend zur Diskussion steht, gleich ob in Wirtschaft, Politik oder im privaten Bereich. Wie erleben Sie die Zeit? Gibt es noch klare Orientierung?Fremdbestimmt: Wenn Erwachsene zu Kindern werden – Michael Winterhoff im Interview weiterlesen
Interview mit Frank Simon, Mitglied im Vorstand des Deutschen Netzwerk Wirtschaftsethik (DNWE) Herr Simon, welcher Widerspruch ist für Sie der bedeutsamste?
Der für mich bedeutsamste Widerspruch ist die Diskrepanz zwischen „vernünftigem“ und tatsächlichem Handeln.
„Bei einer Sintflut muss man Schiffe bauen, nicht Deiche“
Interview mit Gunter Dueck zur Digitalisierung
Herr Dueck, welche Hoffnungen verbinden Sie mit der Digitalisierung?
Ich verbinde sie nicht mit Hoffnungen. Die Welt verändert sich, und wir sollten bemüht sein, das Beste daraus zu machen. Wir sollten also beherzt handeln. Von Deutschland wird aber durchweg gesagt, dass es hinterherhinkt – wahrscheinlich, weil sich mit der Digitalisierung zu wenige Hoffnungen verbinden. Man will nur dann losgehen, wenn es für alle besser wird. An diesen Punkt kommen wir bald, nämlich wenn es uns wegen Hinterherhinkens schlecht geht. Dann ist die Hoffnung des Aufholens für alle besser. Und dann gehen wir schon, weil wir irgendwie nicht Hoffnungen in Taten umsetzen, sondern laufen, wenn man uns von hinten tritt. Bei einer Sintflut muss man Schiffe bauen, nicht Deiche – Interview mit Gunter Dueck zur Digitalisierung weiterlesen
Georg Tafner ist Hochschulprofessor für Bildungsforschung und sozioökonomische Bildung an der PH Steiermark und Leiter des Bundeszentrums für Professionalisierung in der Bildungsforschung. Er lehrt an der Karl-Franzens-Universität Graz und der Humboldt-Universität zu Berlin.
Herr Tafner, abstrakte komplexe Gebilde werden heute schnell als Systeme bezeichnet, ohne zu wissen, was darunter genau zu verstehen ist. Ganze Wissenschaften erforschen Entstehung, Entwicklung, Einfluss und Beeinflussung von Systemen. Was bringt uns das Nachdenken über Systeme?Mensch trifft System – Interview mit Georg Tafner weiterlesen
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