Die Angstwirtschaft | Lia Polotzek

Ein dunkler RaumFoto: Julius Drost | Unsplash

 

Die Angstwirtschaft

Text: Lia Polotzek

Branchen, die sich die Angst der Menschen zunutze machen, wachsen in den letzten Jahren überproportional. Das trifft auf die Grenzschutztechnik ebenso zu wie auf die private Sicherheitsbranche. Auch das Geschäft mit der Angst vor Krankheit boomt. Egal ob Zuwanderer, Einbrecher oder Krankheiten: Das Wachstum der Angstwirtschaft ist Ausdruck einer gestiegenen Angst vor Eindringlingen – ins eigene Land, ins eigene Haus und in den eigenen Körper.

Angst kann lähmen, uns erstarren lassen. Angst bewegt aber auch: Sie führt zu einer erhöhten Herzfrequenz, schnellerer Atmung und einer gesteigerten Reaktionsgeschwindigkeit, was uns die sofortige Flucht oder gar den Angriff ermöglicht. Schließlich flößt Angst selbst auch Angst ein, sodass wir Angstsituationen möglichst aus dem Weg gehen. Wir meiden zum Beispiel dunkle Wälder, große Höhen oder das Sprechen vor Publikum. Es ist die Angst vor der Angst, die sich viele Unternehmen zunutze machen. Wenn wir angsterfüllt sind, lassen wir uns leicht etwas aufschwatzen. Das Geschäft mit der Angst gab es schon im Spätmittelalter, als der Handel mit Ablassbriefen florierte. Auch heute profitieren Unternehmen von menschlicher Angst, indem sie Produkte anbieten, die Schutz versprechen. Daran ist prinzipiell nichts Verwerfliches. Problematisch wird es erst, wenn die Gefahr aufgebauscht wird und vermeintliche Lösungen keinen Schutz bieten; wenn die Wirtschaft Ängste systematisch verstärkt oder überhaupt erst hervorruft, um sie anschließend zu Geld zu machen. In diesem Fall entsteht ein sich gegenseitig verstärkendes Wechselspiel aus menschlicher Angst und unternehmerischer Rendite.

Ängste der Deutschen

Lia Polotzek
Lia Polotzek ist Referentin für Wirtschaft, Finanzen und Handel beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und schreibt als Redakteurin für agora42.

In diesem Zusammenhang lohnt ein Blick auf die Ängste der Deutschen. Diese werden jährlich in einer repräsentativen Umfrage erhoben, die von der R+V Versicherung herausgegeben wird. Das Jahr 2016 war ein regelrechtes Angstjahr: Stark angestiegen sind sowohl die Angst vor Terrorismus als auch die Angst vor Spannungen durch den Zuzug von Zuwanderern. Auch die Angst davor, schwer zu erkranken, ist in den letzten Jahren gewachsen. Die Angst vor Kriminalität ist zwar deutlich niedriger, aber auch sie nimmt zu. Eine repräsentative Erhebung vom März 2017, die spezifisch nach der Angst vor Einbrüchen fragt, geht von höheren Zahlen aus als die Studie der Versicherung. Laut dieser Studie – die von einem Hersteller von Überwachungskameras in Auftrag gegeben wurde – haben 51 Prozent der Deutschen Angst davor, dass bei ihnen eingebrochen wird. Von diesen gaben mehr als 70 Prozent an, dass ihre Angst in den vergangenen Monaten zugenommen hat. Glaubt man den Statistiken der Unternehmen, die selbst in Angstbranchen tätig sind, wachsen die Ängste vor Zuwanderung, Terrorismus, Wohnungseinbrüchen und Krankheit stetig an. Aber nicht nur die Ängste, auch die Branchen, die hiervon profitieren, boomen.

Angst vor Zuwanderung

Menschliche Angst war schon immer der Antrieb der Rüstungsindustrie. Trotz der angespannten Weltlage halten sich die globalen Militärausgaben jedoch seit acht Jahren relativ konstant. Sie liegen bei etwa 1,7 Billionen US-Dollar. Zum Vergleich: Das deutsche Bruttoinlandsprodukt betrug im vergangenen Jahr rund 3,4 Billionen US-Dollar. Klassische Rüstungsgüter sind noch immer ein sehr lukratives Geschäft. Hochkonjunktur hat jedoch ein anderer Bereich: die Grenzschutztechnik.

Seitdem die Anzahl Schutzsuchender in Europa 2015 sprunghaft angestiegen ist, wurde auch „Border Security“ eines der bestimmenden Themen auf Rüstungsmessen von Paris bis Casablanca. Der weltweite Markt für Grenzschutztechnik ist schon heute ein Milliardengeschäft. Laut des Marktforschungsinstituts Market Research Future betrug der Umsatz 2016 rund 18 Milliarden US-Dollar. Bis zum Jahr 2021 sagen die Marktforscher der Branche ein durchschnittliches jährliches Wachstum von acht Prozent voraus. Dabei geht es nicht nur um Mauern, Zäune und Nato-Draht, sondern vor allem um Hightechprodukte wie Satelliten, Offshore-Sensoren, Drohnen oder Unterwasserroboter.

Die Entwicklung dieser Hightechprodukte für den Grenzschutz wird aus Töpfen der EU gefördert. Ein großer Teil der von 2007 bis 2014 zu diesem Zweck ausgegebenen Gelder in Höhe von 316 Millionen Euro ging dabei an Unternehmen wie Airbus, Thales, Finmeccanica oder Safran – das Who is Who der europäischen Rüstungskonzerne. Die genannten Unternehmen sitzen außerdem in verschiedenen Beratergremien der Europäischen Kommission und versuchen so, Einfluss auf die europäische Grenzschutzpolitik zu nehmen. Im Idealfall erhalten sie die entsprechenden Aufträge gleich mit.

Bis zum Jahr 2020 sollen mehr als sechs Milliarden Euro aus EU-Geldern für Grenzschutztechnologien und deren entsprechende Einsätze ausgegeben werden. Die größten Posten davon sind die Ausstattung der europäischen Grenzschutzagentur Frontex und ihr Überwachungssystem Eurosur. Das Budget von Frontex, das Operationen mit den klangvollen Namen Triton, Poseidon und Hera im Mittelmeer durchführt, ist seit 2005 rasant angewachsen. Eurosur ist das europäische Grenzüberwachungssystem von Frontex, das die verschiedenen Technologien wie Kameras, Drohnen und Satellitensysteme miteinander verbindet. Die Kosten belaufen sich 2014 bis 2020 offiziell auf mindestens 250 Millionen Euro.

Angst vor Einbrüchen

Es war die allererste Frage im TV-Duell zwischen Hannelore Kraft und Armin Laschet in diesem Jahr: Nach dem Hinweis, dass NRW als Einbrecherparadies gelte, wollen die Moderatorinnen von den Kandidaten für das Amt des Ministerpräsidenten wissen, ob bei ihnen selbst schon einmal eingebrochen wurde. Beide verneinen, Hannelore Kraft aber betont, dass dies mehreren Freunden passiert sei. Armin Laschet erwähnt Nachbarn und seinen Schwager. Beide versichern, die zunehmende Angst der Menschen nachfühlen zu können.

Tatsächlich steigen die Wohnungseinbrüche in Deutschland seit zehn Jahren tendenziell an. Im vergangenen Jahr allerdings fielen sie um zehn Prozent, in NRW sogar um knapp 16 Prozent. Laut Polizeilicher Kriminalstatistik gab es 2016 rund 151.000 Einbrüche. Schaut man sich die Zahlen im Langzeitvergleich an, ist diese Fallzahl eher gering. Anfang der 1990er-Jahre gab es bundesweit noch mehr als 225.000 Einbrüche im Jahr.

Die Umsatzzahlen in der Sicherheitsbranche spiegeln die gestiegene Angst vor Einbrüchen wider. Der Umsatz von Sicherheitsdienstleistern stieg 2016 um erstaunliche 24 Prozent auf etwa 8,6 Milliarden Euro. Die Branche für Sicherheitstechnik steigerte ihren Umsatz um mehr als sechs Prozent auf knapp 4 Milliarden Euro. Besondere Verkaufsschlager sind Alarmanlagen und Videoüberwachungssysteme. Beide Produktsparten wuchsen im letzten Jahr um neun Prozent.

Der Branche für Sicherheitstechnik wird bis zum Jahr 2020 ein jährliches Wachstum von über acht Prozent prognostiziert. Dies liegt auch daran, dass die KfW seit 2015 Kredite für den Einbau von Sicherheitstechnik in private Wohnungen und Häuser vergibt. Das Sicherheitsgefühl innerhalb und außerhalb der eigenen vier Wände versuchen viele Menschen auch auf andere Art und Weise zu erhöhen: Die Anträge auf einen kleinen Waffenschein stiegen 2016 um 60 Prozent. Der Umsatz mit Pfefferspray hat sich laut des Geschäftsführers des Verbandes deutscher Waffenhändler 2015 verdoppelt.

Über die Täter von Wohnungseinbrüchen ist aufgrund der niedrigen Aufklärungsquote von 15 bis 17 Prozent nur wenig bekannt. Mehr als die Hälfte der überführten Täter haben die deutsche Staatsbürgerschaft. In einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsens über ausländische Einbrecher wird ihr oft niedriger Organisationsgrad herausgestellt. Sie seien häufig allein oder in wechselnden Gruppen unterwegs. Wer schuld an den Einbrüchen ist, ist für den Chef der Hamburger Polizeigewerkschaft trotzdem eindeutig. Laut ihm fallen „ausländische Einbrecher-Banden (…) wie Heuschrecken über Deutschland herein“.

Angst vor Krankheit

Sie haben einen putzigen Namen: IGeL, auch bekannt als Individuelle Gesundheitsleistungen. Das sind die selbst zu zahlenden Zusatzleistungen, mit denen Ärzte laut dem wissenschaftlichen Institut der AOK jährlich rund eine Milliarde Euro einnehmen – Tendenz steigend. Vorreiter sind hierbei Gynäkologen, dicht gefolgt von Augenärzten und Orthopäden. Der IGeL-Monitor des medizinischen Dienstes der deutschen Krankenkassen, der die Zusatzleistungen wissenschaftlich untersucht, bewertet jedoch nur drei der 45 wählbaren Zusatzleistungen als positiv. Problematisch ist auch, dass diese Leistungen laut einer Forsa-Umfrage bei knapp 40 Prozent der IGeL-Patienten nicht schriftlich vereinbart wurden, obwohl dies vorgeschrieben ist. Besonders während der Schwangerschaft ist es ein Leichtes, Vorsorgeuntersuchungen an die Frau zu bringen. Da gibt es das Erst-Trimester-Screening sowie Tests auf unschön klingende Krankheiten wie Toxoplasmose, Ringelröteln oder Cytomegalie-Viren. Und da Frauen immer häufiger auf die vierzig zugehen, wenn sie ihr erstes Kind erwarten, steigt auch ihre Angst vor möglichen Erkrankungen des Kindes. Seit 2012 können Frauen beispielsweise den sogenannten Praena-Test durchführen. Je nach Version kostet dieser zwischen 200 und 400 Euro und testet, ob beim ungeborenen Kind Trisomie 21 vorliegt.

Nicht nur Ärzte, sondern auch die Pharmaindustrie verdient an der Angst vor Krankheiten. Der Umsatz von Krebsmedikamenten beispielsweise ist laut der Barmer Ersatzkasse seit 2011 um 41 Prozent angestiegen. Von dieser Steigerung lassen sich nur rund acht Prozent durch mehr Behandlungen erklären. Der Rest sind Preissteigerungen. Zwar können Pharmaunternehmen den Preis für ein neues patentgeschütztes Medikament nur noch für ein Jahr nach der Einführung festlegen (anschließend muss dieser mit den Krankenkassen verhandelt werden), dies jedoch nutzen die Unternehmen. Die Pharmaindustrie beteuert zwar immer wieder, dass die Entwicklung eines neuen Medikaments durchschnittlich rund eine Milliarde Euro koste. Laut des Medizinjournalisten Hans Weiss fließen jedoch nur rund 15 Prozent der Ausgaben der Pharmaindustrie in die Forschung, 50 bis 55 Prozent würden für Marketing ausgegeben. Außer der Pharmabranche gebe es keinen anderen Wirtschaftszweig, der Gewinnmargen von 20 bis 30 Prozent des Umsatzes einfahren würde.

Das Geschäft mit der Angst vor Krankheit nimmt teils abstruse Züge an. Laut Schätzungen nutzt jeder zweite Krebspatient alternative Behandlungsmethoden. Einige Patienten verzichten sogar gänzlich auf die Schulmedizin. Wie stark die Branche alternativer Heilmethoden wächst, darüber gibt es keine Angaben. In einer Investigativ-Recherche hat sich ein Reporter des journalistischen Portals Correctiv als Krebspatient ausgegeben, der laut eines medizinischen Gutachtens gute Heilungschancen durch eine Chemotherapie hätte. Von acht besuchten Heilpraktikern, gab nur eine Praxis den Rat, die Chemotherapie durchzuführen. Alle anderen wollten den Krebs durch Heilmusik, Wärme- und Stromtherapie oder sogar Aprikosenkerne heilen. Die Therapien sollten bis zu 10.000 Euro kosten.

Dialektik der Angst

Die zunehmende Angst vor Zuwanderern, Einbrechern und Krankheiten, die ganze Branchen antreibt, hat einen gemeinsamen Ursprung. Sie speist sich aus einer der grundlegenden Ängste des Menschen: jener vor der ihm fremden, äußeren Natur. Max Horkheimer soll einmal zu Theodor Adorno gesagt haben, dass die ganze Theorie des Individuums in eine „Geschichtsphilosophie der Angst“ einzubetten sei. Der Moment, in dem der Mensch sich selbst identifiziert, ist auch der Moment, in dem das Äußere, Fremde erkannt wird. Der Mensch ist von der Natur verschieden – die ersten zarten Versuche der Identitätsbildung schließen somit immer schon das Feststellen von Differenz mit ein. So erhebt der Mensch sich zwar aus dem „blinden Naturzusammenhang“ (Adorno), dies wird jedoch mit der Angst vor der als übermächtig empfundenen Natur erkauft. Sie lässt die Menschen vor Gewittern und Stürmen erstarren und flüchten; die Natur herrscht. Es entsteht eine Art Urform der Xenophobie, der Angst vor dem Fremden.

In der Dialektik der Aufklärung beschäftigen Adorno und Horkheimer sich mit den menschlichen Bewältigungsstrategien gegen diese Urangst: Der Mythos in Form von Geisterbeschwörung und Opfergaben war die erste Möglichkeit, mit der Angst vor Naturmächten umzugehen. Sie trägt noch Züge der Unterordnung und Anpassung der Menschen an die Natur. Mit der Aufklärung wurde die Natur dann entzaubert. Anstatt zu erstarren oder zu flüchten, ging der Mensch zum Angriff über und versuchte, sich durch die technischen Mittel der modernen Vernunft und über Arbeitsteilung die Natur anzueignen. Hier liegt für die beiden Kulturpessimisten aus Frankfurt die Dialektik, also der Umschlag der Aufklärung in neue Unterwerfung und Barbarei begründet. Denn nicht nur die innere Natur des Menschen, also die Angst, und die äußere Natur werden beherrscht, sondern auch andere Menschennaturen. Somit sind im Vernunftbegriff der Aufklärung Herrschaft und Unterdrückung bis hin zur Vernichtung immer schon angelegt.

Angsteinflößende Naturmetaphern wie Flüchtlingswellen, Flüchtlingsströme oder -fluten sind ebenso wenig zufällig wie der Vergleich von Einbrechern mit einer Heuschreckenplage. Gesellschaftliche Umstände werden heute zu einer Art zweiten Natur erklärt, vor der es sich zu fürchten gilt. Die technischen Strategien zur Beherrschung der zweiten Natur wurden bereits diskutiert: Hightech-Grenzen und integrierte Systeme zum Schutz vor Diebesbanden. Rendite und Angst steigern sich gegenseitig. Wir haben also ein Wirtschaftssystem, das diese Ängste noch befeuert. So kommt es zur Abgrenzung vor den Eindringlingen, dem Fremden – bis hin zum Angriff und zur Eliminierung. Bei der Krebsbehandlung mag es unproblematisch erscheinen, einen Eindringling zu identifizieren und auszuschalten. Wenn Frontex auf Boote mit Geflüchteten im Mittelmeer schießt, Menschen sich privat bewaffnen oder 90 Prozent der Schwangeren abtreiben, sobald ihren ungeborenen Kindern Trisomie 21 diagnostiziert wird, sollte uns das jedoch zu denken geben.

Keine Furcht vor dem Fremden

Ein Großteil der Menschen in Europa hat miterlebt, wie Grenzen und Mauern eingerissen wurden. Gerade bewegen wir uns jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Der Nationalismus erstarkt, innereuropäische Grenzen werden wieder kontrolliert und die europäische Außengrenze wird zur modernen Festung ausgebaut. Das Fremde soll einfach wieder ausgesperrt werden. Dass die Politik sich diese Ängste zunutze macht, ist bekannt. Vergessen wird aber häufig, dass auch die Wirtschaft einen Vorteil hieraus zieht.

Man sollte aber dieser Angst nicht weiter nachgeben. Denn es gibt eine enorme Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Sicherheitslage und unserer Wahrnehmung. Zuwanderung, Einbrecher und Krebs machen uns Angst. Es fürchtet sich aber kaum jemand davor, an den Folgen von Abgasen zu sterben. Faktisch sterben jedoch im Jahr mehr als 100.000 Menschen an den Auswirkungen von Stickstoffoxiden, die durch Dieselfahrzeuge entstehen. Forscher aus Washington haben ausgerechnet, dass durch die Abgasmanipulationen der Autohersteller allein im Jahr 2015 weltweit 38.000 Menschen frühzeitig verstorben sind. Abgase sind extrem gefährlich. Sie wecken jedoch nicht unsere Urangst vor dem Fremden, das die eigene Identität und die eigene Handlungsmacht gefährden könnte. Das Resultat: Die Politik reagiert zaghaft und die Wirtschaft profitiert von der Angstfreiheit der Menschen.

Es gilt also, die Urangst vor dem Fremden auszuhalten. Und neben der Angst vor dem Fremden zeichnen Menschen sich glücklicherweise noch durch eine ganz andere Eigenschaft aus: die Neugier auf das Neue. Für Adorno allerdings, der bekanntlich das Ganze als das Unwahre ansieht, ist dies kein Ausweg aus dem Kreislauf von Angst, Renditesteigerung und Herrschaft. Lediglich in der Kunst sieht er eine Chance, das Urgefühl des Schauderns und der Angst des Menschen auszudrücken und sich somit Erleichterung zu verschaffen.

Von der Autorin empfohlen:
SACH-/FACHBUCH
Erhard Oeser: Die Angst vor dem Fremden. Die Wurzeln der Xenophobie (Theiss Verlag, 2016)
Theodor W. Adorno, Max Horkheimer: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente (1947)

 

ROMAN
Homer: Ilias (Erstausgabe vermutlich 8. oder 7. Jh. v.u.Z.)

 

FILM
Angst essen Seele auf von Rainer Werner Fassbinder (1974)
Dieser Beitrag ist in Ausgabe 04/2017 WA(H)RE ANGST erschienen.
Mehr dazu:

Ein Gedanke zu „Die Angstwirtschaft | Lia Polotzek

  1. […] „Branchen, die sich die Angst der Menschen zunutze machen, wachsen in den letzten Jahren überproportional. Das trifft auf die Grenzschutztechnik ebenso zu wie auf die private Sicherheitsbranche. Auch das Geschäft mit der Angst vor Krankheit boomt. Egal ob Zuwanderer, Einbrecher oder Krankheiten: Das Wachstum der Angstwirtschaft ist Ausdruck einer gestiegenen Angst vor Eindringlingen – ins eigene Land, ins eigene Haus und in den eigenen Körper.“ ↗agora42.de […]

Kommentare sind geschlossen.