2/2014 EUROPA

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Europa: ein (halber) Kontinent mit Verankerung in einer weitreichenden Tradition, aber ohne kulturelle Einheit? Die europäische Union: eine Wirtschaftsgemeinschaft ohne gemeinsame Werte? Was kennzeichnet das vergangene, was das aktuelle und was das zukünftige Europa? Gibt es ein geschichtlich begründetes europäisches Kontinuum?

 

 

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Beschreibung

Europa ist dabei, sich neu zu erfinden. „Was da draußen vor sich geht, ist weit mehr als eine ökonomische oder politische Krise. Wir sind Zeugen einer Transformation der Alten Welt in eine Neue Welt“, schreibt Fredmund Malik in der neuen Ausgabe der agora42. Kann es etwas Spannenderes geben? Von gängigen Mustern muss man sich dabei allerdings verabschieden, denn „Europa ist etwas viel zu ‚Teflonartiges’, Abstraktes, Ungreifbares, eine zu große Einheit, als dass sich ein Europäisches Nationalbewusstsein entwickeln könnte“, so Richard David Precht im Interview mit dem Titel „Europa … verzweifelt gesucht“. Aber wie kann ein neues Europa aussehen? Welches Europa wollen wir?

Zurück zu den Anfängen. Wolf Dieter Enkelmann zufolge hat die Welt eine tiefgreifende Europäisierung erfahren, die in Griechenland mit einer Revolution begann: der Entstehung der Polis. Als produktiver Habenichts wuchs diese sprichwörtlich über sich hinaus. Immer wieder revolutionierte Europa sich selbst und riss die Welt mit. Auch nach der Aufklärung und der Französischen Revolution war nichts mehr so wie zuvor. Rationalität, Freiheit und Fortschritt heißen drei Begriffe, welche von Europa auszogen, um die Welt zu erobern. Wie es heute um diese Begriffe bestellt ist, damit befassen sich Johannes Weiß, Frank Augustin und Dieter Schnaas. Letzterer konstatiert ganz nüchtern, dass Europa sich nur an der Spitze des „Fortschritts“ vernehmbar machen und glaubhaft auf die Vorzüge seines liberalen Politik- und Wirtschaftsmodells hinweisen kann – oder aber gar nicht.

In dieser Ausgabe können sie aber auch erfahren, warum sich bald jegliches Nachdenken über die Demokratie erledigt haben könnte (Pia Eberhardt), warum wir Europa nicht von der Kultur, sondern von der ökonomischen Potenz denken sollten (Birger Priddat) und warum dezentrale Demokratie und ein starkes Europa kein Widerspruch sein müssen (Karl-Martin Hentschel).

Es ist ein außergewöhnliches Bild, das die Autoren von Europa zeichnen. Die Zukunft ist völlig offen. Man kann sich sogar mit Srećko Horvat fragen, ob es ein Europa ohne Lenin geben kann.