Wohlbefinden kostet Geld | Bernd Villhauer

Straßenschild: Wall StreetFoto: Chris Li | Unsplash

 

Wohlbefinden kostet Geld oder

Was wollen wir eigentlich, wenn wir an der Börse Geld anlegen wollen?

Text: Bernd Villhauer

Es wird Zeit für ein Interview. Mein unbändiger Drang, mit Menschen zu reden und etwas von ihnen zu lernen, hat mich diesmal zu Joachim Goldberg geführt, der – wie ich – die Börsen von der Seite betrachtet und sich mit den Motiven und Dynamiken beschäftigt, die gerne übersehen werden: Psychologische Voraussetzungen des Investments, Verhaltensauffälligkeiten von Geldanlegern und die irrationalen Dimensionen der Börse sind sein Thema. „Behavioral Finance“ kann das auch genannt werden. Ich habe Herrn Goldberg ein paar Fragen zu seinem Wissensgebiet gestellt und wieder einmal festgestellt, wie auch Nebenwege ins Zentrum führen können. Über seine Website www.joachim-goldberg.com lässt sich das schön verfolgen. Goldberg ist ein genauer Beobachter der Börsen und in seinen Analysen wird die Marktstimmung wirklich als Stimmung sichtbar. Wohlbefinden kostet Geld | Bernd Villhauer weiterlesen

Teil der Welt | Radwa Khaled-Ibrahim

HochwasserFoto: Kelly Sikkema | Unsplash

 

Teil der Welt

Re-membering Europa: In der Klimakatastrophe verbinden uns die Reaktionen auf das Hochwasser mit der Welt.

Text: Radwa Khaled-Ibrahim

Nachrichten auf Al-Jazeera am 18. Juli 2021. Vor dem Hintergrund der Stimme des arabischen Nachrichtensprechers sehe ich Bilder der Überschwemmungen in Deutschland. Die Meldung danach: Überschwemmungen in Oman. Danach ein Bericht aus dem syrischen Idlib, wo Bäuer*innen gemeinschaftlich auf ihren Äckern Solaranlagen installiert haben. Teil der Welt | Radwa Khaled-Ibrahim weiterlesen

Verantwortung als mitweltorientierte Sorge | Sarah Lange

SterneFoto: Brett Ritchie | Unsplash

 

Verantwortung als mitweltorientierte Sorge

Ein Gedankenspiel über unternehmerischen Wandel mit einem ungewöhnlichen Gesprächspartner

Text: Sarah Lange | Netzwerk Plurale Ökonomik

Stellen Sie sich vor, Sie treffen eine außerirdische Gestalt, ein quietsch-grünes Alien, rein zufällig natürlich, auf dem allmorgendlichen Weg zur Arbeit. Es schaut Sie stirnrunzelnd an und fragt: „Was ist die Erde? Was macht euren Planeten aus?“ Was würden Sie antworten? Wären Sie ehrlich?
Verantwortung als mitweltorientierte Sorge | Sarah Lange weiterlesen

Ökonomie der Diskriminierung | Steffen Haag und Elena Goschin

Konterfei von George Floyd auf einem PappschildFoto: Obi Onyeador | Unsplash

 

Ökonomie der Diskriminierung

Text: Steffen Haag und Elena Goschin | Netzwerk Plurale Ökonomik

Ihre Erklärungs- und Deutungslogik hat die Ökonomik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts selbstbewusst auf nahezu alle gesellschaftlichen Phänomene ausgedehnt. Auch auf Diskriminierung und Rassismus. Leider dreht sich auch bei diesem Thema die Mainstream-Ökonomik um sich selbst.    Ökonomie der Diskriminierung | Steffen Haag und Elena Goschin weiterlesen

Den Möglichkeitssinn stärken | Lars Hochmann

Gesperrter TheatersaalFoto: Rodrigo Gonzalez | Unsplash

 

Den Möglichkeitssinn stärken

Text: Lars Hochmann | Gastbeitrag

Die Pandemie lehrt uns Sehnsucht. Das Virus legt offen, was es heißt, uns nach einer sicheren und souveränen Versorgung mit alledem zu sehnen, was zu einem gelingenden Leben gehört: Sicherheit, Begegnung und Austausch etwa; Theater, Clubs und Festivals; Flurgespräche, Restaurants und (Im)Mobilität. Zurück zum Alten, heißt es dieser Tage wiederholt. „Wie wollen wir leben?“, sollte es statt dessen heißen.  Den Möglichkeitssinn stärken | Lars Hochmann weiterlesen

Von Klimawahlen zu Klimagerechtigkeitswahlen | Interview mit Fridays for Future Stuttgart

Pappschild mit klimapolitischer Forderung: "CLIMATE JUSTICE NOW!"Foto: Markus Spiske | Unsplash

 

Wir brauchen den Schritt von Klimawahlen zu Klimagerechtigkeitswahlen

Interview mit Lucia Parbel, Moritz Riedacher und Nisha Toussaint-Teachout | Fridays for Future Stuttgart

Am 20. September 2019 habt Ihr bei Eurem Klimastreik weltweit Millionen Menschen auf die Straße gebracht, alleine in Berlin sollen es 270.000 gewesen sein. Am 19. März fand der Siebte Globale Klimastreik statt – in Zeiten der Corona-Pandemie waren es bedeutend weniger. Was bedeutet die Pandemie für Eure Bewegung?

Nisha Toussaint-Teachout: Mit der Coronapandemie sind wir für alle deutlich spürbar im Zeitalter der multiplen Krisen angekommen. In Deutschland konnten viele die Klimakrise noch ignorieren, das ist bei der Coronakrise nicht möglich. Für uns als junge Menschen und als Umweltaktivist*innen ist diese Zeit niederschmetternd, weil wir in unseren Möglichkeiten eingeschränkt sind, weil eine andere Thematik als die Klimakrise die öffentliche Diskussion bestimmt, obwohl das Problem der Erderhitzung nicht verschwunden ist, sondern sich im Gegenteil weiter verschlimmert. Der kleine Lichtschimmer ist, dass in der Coronakrise deutlich wurde, dass drastische Maßnahmen möglich sind – wenn die Bereitschaft dafür da ist. Wir können mit Krisen umgehen, wir können sehr krasse Maßnahmen ergreifen. Als Fridays for Future (FFF) rufen wir dazu auf, drastische Maßnahmen gegen die Klimakrise zu ergreifen, weil sie jetzt noch möglich sind. Wir bemühen uns darum, darauf aufmerksam zu machen. Von Klimawahlen zu Klimagerechtigkeitswahlen | Interview mit Fridays for Future Stuttgart weiterlesen

Was wir aus der Debatte um das Lieferkettengesetz lernen können | Lia Polotzek

Kakao: menschenrechtskonforme Lieferkette?Foto: Rodrigo Flores | Unsplash

 

Feuer löschen ohne Wasser?

Was wir aus der Debatte um das Lieferkettengesetz lernen können

Text: Lia Polotzek

Unsere Weltwirtschaft ist weder sozial noch ökologisch gerecht. Das ist kein Geheimnis und auch keine neue Erkenntnis. Die Kakaoernte in Ghana und Côte d’Ivoire findet häufig durch Kinderarbeit statt. Das haben schon viele Studien belegt. Palmöl aus Indonesien und Malaysia zerstört die Regenwälder und der Anbau von Ananas vergiftet in Costa Rica die Böden. Auch hierüber gibt es unzählige Dokumentationen, Berichte und Analysen. An einigen habe ich selbst mitgewirkt. Aufgerüttelt hat viele Menschen vor sieben Jahren der Rana-Plaza-Fabrikeinsturz in Bangladesch, bei dem mehr als 1000 Menschen starben. In der Fabrik wurde auch für den deutschen Markt Kleidung produziert. Im Moment ist es vor allem der brennende Amazonas, der Menschen weltweit bewegt. Auch an diesem Beispiel zeigen sich die Auswirkungen einer ausbeuterischen und rücksichtslosen Wirtschaftsweise: Denn in Brasilien werden Regenwälder unter anderem mit dem Zweck brandgerodet, Soja als Tierfutter für die deutsche Massentierhaltung anzubauen. Es ist eine Lieferkette des Schreckens, die vom rechten brasilianischen Präsidenten Bolsonaro und seiner Agrarlobby direkt bis zum deutschen Fleischfabrikanten Tönnies reicht. Was wir aus der Debatte um das Lieferkettengesetz lernen können | Lia Polotzek weiterlesen

Erzählte Ungleichheit | Henri Schneider, Henrika Meyer, Julia Schmid

Rahmen und ihre WirkungFoto: Jessica Ruscello | Unsplash

 

Ungleiche Erzählungen

Warum es wichtig ist, wie in den Wirtschaftswissenschaften über Ungleichheit gesprochen wird.

Text: Henri Schneider, Henrika Meyer und Julia Schmid | Netzwerk Plurale Ökonomik

Ungleichheit ist derzeit eine der größten ökonomischen Herausforderungen. Sie ist nicht natürlich gegeben, sondern Produkt eines gesellschaftlichen Aushandlungsprozesses. Um es in den Worten des Ungleichheitsforschers Thomas Piketty zu sagen: „Jede menschliche Gesellschaft muss ihre Ungleichheit rechtfertigen, […] Ungleichheitsregime […] zeichnen sich durch ein Zusammenspiel von Diskursen und institutionellen Einrichtungen aus, die der Rechtfertigung und Organisation wirtschaftlicher, sozialer und politischer Ungleichheit in den jeweiligen Gesellschaften dienen.” Erzählte Ungleichheit | Henri Schneider, Henrika Meyer, Julia Schmid weiterlesen

Cash from Chaos | Bernd Villhauer

AtemschutzmaskenFoto: De an Sun | Unsplash

 

Cash from Chaos

Geschichten von Viren und Volatilitäten

Text: Bernd Villhauer

Die Wirtschaftsgeschichte ist auch eine Geschichte der Krankheiten. Aber wie genau sieht die Beziehung zwischen Krankheit und Kurs aus? Und was ist mit den prognostischen Potenzialen des Finanzmarkts? Kann uns die Börse nicht nur etwas über die ungesunde Gegenwart, sondern vielleicht auch über die Zukunft sagen? Was von den Krankheiten ist jeweils schon eingepreist und wie bewährt sich die Börse als Prognoseinstrument? Cash from Chaos | Bernd Villhauer weiterlesen

Die Angstwirtschaft | Lia Polotzek

Ein dunkler RaumFoto: Julius Drost | Unsplash

 

Die Angstwirtschaft

Text: Lia Polotzek

Branchen, die sich die Angst der Menschen zunutze machen, wachsen in den letzten Jahren überproportional. Das trifft auf die Grenzschutztechnik ebenso zu wie auf die private Sicherheitsbranche. Auch das Geschäft mit der Angst vor Krankheit boomt. Egal ob Zuwanderer, Einbrecher oder Krankheiten: Das Wachstum der Angstwirtschaft ist Ausdruck einer gestiegenen Angst vor Eindringlingen – ins eigene Land, ins eigene Haus und in den eigenen Körper. Die Angstwirtschaft | Lia Polotzek weiterlesen