Ausstellung Dämonkratie
Auf der Suche nach den Dämonen der Demokratie
Wann: 11. Oktober bis
24. November 2019
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag, 11 bis 19 Uhr
Eröffnung: Donnerstag,
10. Oktober 2019
Künstlerische Leitung: Janusz Czech
Wir sind stolz und glücklich, in diesem Jahr wieder eine Kooperation mit dem EMMA – Kreativzentrum Pforzheim realisieren zu können: Die Ausgabe DEMOKRATIE UND WIRTSCHAFT wird begleitet von der Kunstausstellung DÄMONKRATIE, die vom 11. Oktober bis zum 24. November 2019 dazu einlädt, über den gegenwärtigen Zustand demokratischer Gesellschaften ins Gespräch zu kommen. Internationale Künstlerinnen und Künstler hinterfragen in ihren multimedialen Werken unser Verständnis von Demokratie in Zeiten des Populismus, der Fake News und Shitstorms. Wir würden uns freuen, Sie in Pforzheim begrüßen zu dürfen!
Seit über 2500 Jahren haben sich in Europa und in anderen Teilen der Welt Formen der Demokratie entwickelt. In jedem Land sind dabei die historischen, sozialen und kulturellen Ausprägungen genauso unterschiedlich wie die jeweiligen Voraussetzungen, Bedingungen und demokratischen Gehalte. Gemeinsam ist ihnen, dass die Demokratie auf einer ständigen Aushandlung um das Gleichgewicht zwischen Individuum und Gemeinschaft, Freiheit und Ordnung, Gleichheit und Führung basiert. Im aktuellen Diskurs macht sich jedoch das Gefühl breit, dass sich Mächte verschieben und die Verfassungsform der Demokratie durch den Strukturwandel moderner Gesellschaften, komplexe globale Problemstellungen, Digitalisierung, Populismus, Fake News sowie die Infragestellung von Wissen und universellen Werten zunehmend bedroht und instabil zu sein scheint.
In der Ausstellung „Dämonkratie“ im A.K.T; und EMMA – Kreativzentrum in Pforzheim begeben sich internationale Künstlerinnen und Künstler auf die Suche nach den Dämonen der Demokratie: Sind es die politischen Vertreter, Wirtschaftskonzerne oder einfach das Volk selbst? Die gezeigten Werke stellen den Kampf um die Grundsäulen, Gesetze und die Beständigkeit der demokratischen Verfassungen dar und hinterfragen unser heutiges Verständnis von Demokratie.
Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Werner Wild Stiftung, dem Ornamenta Verein, dem EMMA – Kreativzentrum Pforzheim, der Hochschule Pforzheim und agora42 statt.
Mehr dazu lesen Sie in der aktuellen agora42 zum Thema DEMOKRATIE UND WIRTSCHAFT:
4/2019 DEMOKRATIE UND WIRTSCHAFT
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4/2019 DEMOKRATIE UND WIRTSCHAFT
Wer hat eigentlich das Sagen: die Politik oder die Wirtschaft? Sind heutige Demokratien noch demokratisch? Ist eine demokratiekonforme Wirtschaft utopisch? Warum sorgt Wirtschaftswachstum zunehmend für Demokratieverdruss? Und überhaupt: Wie wollen wir künftig leben?
Lieferzeit: 3 - 5 Tage
Beschreibung
„Was sich aktuell durchsetzt, ist eine postpolitische Demokratie, die das Politische durch eine Verwaltung des Status quo ersetzt und alles Weitere vom Markt erhofft“ schreibt Lars Distelhorst, Professor für Sozialwissenschaft in Potsdam.
Gustav Bergmann, Professor für Innovations- und Kompetenzmanagement in Siegen, findet gar: „In einer ökonomisierten Welt der Raserei ist Demokratie kaum zu verwirklichen. Demokratie braucht Weile, Muße und Möglichkeiten zur leidenschaftlichen Teilhabe.“
Funktioniert Demokratie nur, wenn die Wirtschaft wächst? fragen die Politikwissenschaftler Anselm Vogler und Erik Fritzsche aus Dresden. Ihre Antwort ist eindeutig: „Nein, denn Demokratien benötigen zunächst und vor allem Legitimität.“
Aristotelis Agridopoulos, Politikwissenschaftler aus Heidelberg meint, dass Demokratien demokratisiert werden müssen: „Demokratie hat kein Problem mit autoritären Führern, sie hat ein Problem mit sich selbst: Sie muss demokratischer werden.“
Im Horizont-Teil dieser Ausgabe geht es um das, was kommen mag:
Die Professorin für Europapolitik Ulrike Guérot entwirft in „Komm, wir bauen einen europäischen Staat …“ das Bild einer europäischen Bürgerunion: „Bürger sein heißt nicht, sich lieb zu haben und die gleichen Werte zu teilen. Sondern Bürger sein heißt vor allem, die gleichen Rechte zu haben.“
Die Ökonomin Lia Polotzek wirft mit ihrem utopischen Essay „2065 – Endlich Wirtschaftsdemokratie“ einen Blick in die Zukunft: „Von tierischen Produkten ernähren sich die Menschen schon lange nicht mehr, das letzte Flugzeug startete 2035.“
„Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, erfordern es, dass Eliten wieder stärker in Führung gehen. Dass sie uns die Veränderungen „zumuten“, von denen wir mehr oder weniger wollen, dass sie endlich angepackt werden.“ sagt Frank Trümper, Geschäftsführer der Baden-Badener Unternehmergespräche.
Und Philippe Merz, Geschäftsführer der Thales-Akademie, fragt: „Wie können wir eigentlich erwarten, dass Menschen dauerhaft die Demokratie unterstützen oder sogar bereit sind, sie mit klarer Haltung gegenüber autoritären Bewegungen zu verteidigen, wenn demokratische Prinzipien wie Mitbestimmung, Transparenz, Chancengleichheit und der Respekt für andere Perspektiven und Bedürfnisse in ihrem Arbeitsalltag eine derart untergeordnete Rolle spielen?“
Im Interview sprechen wir mit Jörg Hähnlein, Präsident des Landesverbandes der Freien Berufe Mecklenburg-Vorpommern e. V., über das Befreiende der Demokratie, Regulierungsnotwendigkeiten, und bereits vorhandene demokratische, selbstverwaltete Strukturen in der Wirtschaft.
Am Ende wird es noch ganz konkret: 15 junge BürgermeisterInnen aus ganz Deutschland veröffentlichen einen Aufruf für mehr kommunalpolitisches Engagement.
Diese Ausgabe zum 10-jährigen Jubiläum will etwas bewegen. Deshalb ist sie diesmal auch hautnah erlebbar: In Kooperation mit dem EMMA – Kreativzentrum Pforzheim lädt die Redaktion in die Ausstellung DÄMONKRATIE ein. Internationale KünstlerInnen zeigen dort ihre multimedialen Werke auf der Suche nach den Dämonen der Demokratie und bieten Raum zum Austausch.
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