ZEITENWENDE – Editorial zu Ausgabe 4/2024 | Frank Augustin

Coverillustration von agora42 4/2024 ZEITENWENDEIllustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

ZEITENWENDE

Editorial zu Ausgabe 4/2024

Es ist wohl nur als Ironie des Schicksals zu bezeichnen, dass die Zeitenwende ausgerechnet von jemandem ausgerufen wurde, der beispielhaft für das krampfhafte Festhalten am Status quo steht. Und Olaf Scholz steht nicht alleine: All jene, die sich tief in unserer auf Sicherheit, Konsum und Wirtschaftsdienst bedachten Gesellschaft vergraben haben, wurden durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine – und zuvor die COVID-19-Pandemie – unsanft aus ihrer Biedermeier-Normalität gerissen. Dabei sind beide Ereignisse nur die Ouvertüre zu jenem epochalen Umbruch, der sich schon seit der Weltfinanzkrise von 2007 ankündigt und dessen Konturen nun immer deutlicher zu sehen sind. ZEITENWENDE – Editorial zu Ausgabe 4/2024 | Frank Augustin weiterlesen

AUSLAUFMODELL DEMOKRATIE? Editorial zu Ausgabe 3/2024 | Frank Augustin

Coverillustration agora42 3/2024 AUSLAUFMODELL DEMOKRATIECover: DMBO – Studio für Gestaltung

 

AUSLAUFMODELL DEMOKRATIE?

Editorial zu agora42 3/2024

Für immer mehr Menschen wird es immer mühsamer, die gewohnten Routinen aufrechtzuerhalten, (nicht nur) für die Jungen mangelt es an Perspektiven, alles wird immer widersprüchlicher. Längst ist klar: Es stimmt etwas insgesamt nicht mit unserer Gesellschaft. AUSLAUFMODELL DEMOKRATIE? Editorial zu Ausgabe 3/2024 | Frank Augustin weiterlesen

WAS ZÄHLT? Editorial zu Ausgabe 2/2024 | Frank Augustin

Cover von agora42 2/2024 WAS ZÄHLT?Illustratioon: DMBO – Studio für Gestaltung

 

WAS ZÄHLT?

Editorial zu Ausgabe 2/2024

Was zählt? Das Wir. Klar, oder? Denn wir werden nicht nur im Bauch der Mutter groß, sondern auch im Bauch der Gesellschaft. Familie, Krabbelgruppe, Kindergarten, Schule, Ausbildung, Vereine – ein Ich ist nicht einmal denkbar ohne das Wir. Im Wir finden wir Orientierung, suchen Anerkennung, positionieren uns in der sozialen Ordnung. WAS ZÄHLT? Editorial zu Ausgabe 2/2024 | Frank Augustin weiterlesen

FREIHEIT – Editorial zu Ausgabe 1/2024 | Frank Augustin

Cover-Illustration: agora42 1/2024 – FREIHEITIllustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

FREIHEIT

Editorial zu Ausgabe 1/2024

Es war noch nie so einfach, frei zu werden, wie heute. Denn wir haben keine Wahl.

Machen wir weiter wie bisher, werden unsere Freiräume gänzlich verschwinden. Es ist, als ob das Vorzeichen von plus auf minus gewechselt hätte. Wirtschaftswachstum ist vom Leitbild zum Verhängnis geworden; technischer Fortschritt hat sich in gesellschaftlichen Rückschritt verwandelt; vernünftige Ansätze enden regelmäßig in Katastrophen – weil es nichts Vernünftiges im Unvernünftigen gibt. FREIHEIT – Editorial zu Ausgabe 1/2024 | Frank Augustin weiterlesen

LEBEN IN DER KLIMAKRISE – Editorial zu Ausgabe 4/2023 | Frank Augustin

Brücke vor orange-farbenem HintergrundFoto: unsplash


LEBEN IN DER KLIMAKRISE

Editorial zu Ausgabe 4/2023

Die Klimakrise wird das Ende des Kapitalismus erzwingen. Vom Wirtschaftswachstum erschaffen, tötet sie jetzt ihren Erzeuger.

Das ist eine gute Nachricht. Zu viele hatten es sich mit Anspruch auf Endgültigkeit im real existierenden Kapitalismus eingerichtet, glaubten, bei den Vernünftigen und Guten, jedenfalls auf dem richtigen Weg zu sein. Und auch wenn der manchmal steinig war, genügte es in der Regel doch, einfach mitzulaufen. Nach einer halben Ewigkeit systemischer Konformität ist es kein Wunder, dass eine adäquate Reaktion auf die Gefährdungen ausbleibt: Da wird die Erderhitzung immer bedrohlicher, gefährden Extremwetterereignisse und andere Umweltkatastrophen unsere Leben(-sgrundlagen), sterben die Tierarten weg, trocknen die Böden aus, während nebenbei der soziale Zusammenhalt in der Gesellschaft bröckelt, psychische Erkrankungen zum Normalzustand werden usw. Und wir? Hoffen auf ein Wunder! Vielleicht löst ja eine KI wie durch Zauberei alle unsere Probleme; oder ein Supercomputer ermittelt eine Formel für das perfekte ökologisch-ökonomisch-soziale Zusammenleben; oder der Markt regelt das … LEBEN IN DER KLIMAKRISE – Editorial zu Ausgabe 4/2023 | Frank Augustin weiterlesen

NORMALITÄT – Editorial zu Ausgabe 3/2023 | Frank Augustin

Ausschnitt aus der CoverillustrationIllustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

NORMALITÄT

Editorial zu Ausgabe 3/2023

Von wegen normal: Wir sind Teil eines Systems, das uns unglücklich macht und unsere Lebensgrundlagen zerstört. Wir leben in einer toxischen gesellschaftlichen Beziehung, aus der wir uns nicht heraustrauen – weshalb wir unfassbar viel Zeit und Energie darauf verwenden, „vernünftige“ Argumente zu finden, um den Beziehungsirrsinn fortzusetzen. NORMALITÄT – Editorial zu Ausgabe 3/2023 | Frank Augustin weiterlesen

WERT/E – Editorial zu Ausgabe 2/2023 | Frank Augustin

Cover-Illustration zu agora42 2/2023 WERT/EIllustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

WERT/E

Editorial zu Ausgabe 2/2023

Wie schnell sich der Wert von sogenannten Wertpapieren in Luft auflösen kann, hat sich in der Finanzkrise 2007 ff. eindrücklich gezeigt. Auch des Geldes Wert verringert sich ruckzuck bis hin zur völligen Wertlosigkeit, wenn ihm niemand mehr vertraut.

Halb so schlimm, mögen manche denken, denn Geld ist ja kein Grundnahrungsmittel. Allerdings ist deren – unbestreitbar wertvolle – Produktion auf Gedeih und Verderb an ein, gelinde gesagt, labiles Finanzsystem gekoppelt; bricht es zusammen und fallen Banken als Kreditgeber aus, gilt das Gleiche bald auch für Ernten (bzw. deren Verarbeitung und Lieferung). Denn die Pleitewelle erfasst dann auch: landwirtschaftliche Betriebe, Hersteller von Landmaschinen, von Bewässerungssystemen, von Dünge- oder Schädlingsbekämpfungsmitteln, Transportunternehmen aller Art, Ersatzteillieferanten, Brücken- und Straßenbauunternehmen etc. WERT/E – Editorial zu Ausgabe 2/2023 | Frank Augustin weiterlesen

ZUSAMMENBRUCH – Editorial zu Ausgabe 1/2023 | Frank Augustin

Cover-Illustration agora42 1/2023 ZUSAMMENBRUCHIllustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

ZUSAMMENBRUCH

Editorial zu Ausgabe 1/2023

Es ist nicht die Frage, ob der Zusammenbruch kommt oder nicht. Die eigentliche Frage ist, weshalb so viele den Zusammenbruch nicht sehen oder nicht sehen wollen.

Dass es so wie bisher nicht weitergehen kann, ist allgemein bekannt. Dies aber bedeutet Zusammenbruch, denn der Kapitalismus, auf dem unser Leben beruht, muss weitergehen oder er geht unter. ZUSAMMENBRUCH – Editorial zu Ausgabe 1/2023 | Frank Augustin weiterlesen

ZEIT – Editorial zu Ausgabe 4/2022 | Frank Augustin

Cover-Illustration der Ausgabe 4/2022 – ZEITIllustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

ZEIT

Editorial zu Ausgabe 4/2022

Sie ist vorbei, die eine, die allgemeine Zeit; die Zeit, die nur eine Richtung kannte und an der alles ausgerichtet wurde; die unter der Last des Versprechens, es würde künftig besser werden, zusammengebrochen ist. Nun stehen wir vor ihren Trümmern. Zukunft ist von der Verheißung für einige zur Bedrohung für alle geworden. ZEIT – Editorial zu Ausgabe 4/2022 | Frank Augustin weiterlesen

REVOLUTION – Editorial zu Ausgabe 3/2022 | Frank Augustin

Wann beginnt die Revolution?Illustration: DMBO – Studio für Gestaltung

 

REVOLUTION

Editorial zu Ausgabe 3/2022

Keineswegs ist es so, dass eine Revolution nur ein mögliches Szenario darstellen würde – womöglich gar ein unwahrscheinliches. Tatsächlich ist die Revolution garantiert.

Nicht etwa, weil mit einer politischen Radikalisierung der Bevölkerung zu rechnen wäre. Auch nicht, weil technische Erfindungen und Weiterentwicklungen unser Leben revolutionieren würden. Nein, einfach deshalb, weil Revolutionär*in werden muss, wer überleben will. Denn unter der Maßgabe dessen, was heutiges Leben bestimmt – Erwerbsarbeit, Produktion zu Profitzwecken, Technikfetischismus, Physikalismus, fehlgeleiteter Konsum – ist man weder in der Lage, die Lebensgrundlagen zu schützen noch das Leben lebenswert zu gestalten. REVOLUTION – Editorial zu Ausgabe 3/2022 | Frank Augustin weiterlesen